MaxFun Sports Laufsport Magazin
Triathlon-Kampfrichter
Im Triathlon gibt es seit geraumer Zeit Wettkampfrichter, die darauf achten, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Ein Ironman beispielsweise sieht für die meisten Teilnehmer meist so aus, dass sie auf dem Rade sitzend eigentlich mehr Zeit damit verbringen, nach hinten zu lugen, ob denn nicht so ein böses Motorrad mit einem Richtersmann daherkommt, anstatt nach vorne zu schauen und in die Pedale zu treten.
Gut, die Sache ist nicht so einfach, immerhin stürmen oft ein paar hundert gleichzeitig aus der Wechselzone, wie soll man da den erforderlichen Mindestabstand zum Vordermann einhalten? Respektive, wie soll man denn ein ganzes Pulk an Radfahrern überholen, wenn sich der jeweils Vorderste dann einfach einreiht und alle anderen mitzieht? Vor allem bei Massenstartrennen ist die Sache eher schwierig, nicht nur für die Athleten selbst, die oft wirklich nicht wissen, was sie tun sollen (außer mit allen anderen mitzurollen).
Sondern natürlich auch für die Wettkampfrichter, die oft nicht wissen, wen sie da eigentlich bestrafen können/sollen. Immerhin haben alle, die da vor sich hinrollen, einen Haufen Geld dafür bezahlt, immerhin will man von Seiten des Veranstalters, dass alle auch wiederkommen, und dann weiß man als Richter ja kaum, wie man das alles lösen und wen man eigentlich bestrafen soll. Ein paar skurrile Geschichten hat es allerdings schon gegeben in der Geschichte des Triathlons.
Strenge Kampfrichter
Da gab es einen Wettkampfrichter aus Deutschland, der jeden zweiten Athleten beim Bike-Check-In quasi heimschickte. Warum? Da war eine Schraube locker, dort war der Lack zu sehr abgekratzt, da war ein Reifen an einer Stelle doch schon etwas abgefahren (der hatte sicher 100 km am Buckel), dort war das Lenkerband nicht straff genug gezogen, da war der Zahnkranz hinten eine Spur zu groß, dort war die eine Mutter etwas zu verrostet, da war zu wenig Öl auf der Kette, dort zu viel. Oder der Helm, was um Gottes Willen war das für ein Helm??? Gelb??? Geht gar nicht, zurück ins Geschäft, kauf dir einen anderen, mit dem startest du nicht. HIER nicht, und sonst auch nirgendwo, mein Freund! Diese Schuhe? Putz sie zuerst, dann kommst du wieder und dann schauen wir mal, ob du die Wechselzone betreten darfst!
Derselbe schreckte auch nicht davor zurück, Wettkämpfende in vollem Lauf beinah niederzuboxen, wenn sie auch nur den kleinsten Regelverstoß begangen hatten. Ein wuchtiger Fausthieb mitten in die Rippen- oder Schulterpartie war das mindeste, was man abbekam, wenn einem beispielsweise der Helm aus den Händen gefallen war, in der Wechselzone und unabsichtlicherweise, wohlgemerkt.
Beide Augen zudrücken
Es gab (und gibt sie wohl noch immer) die anderen allerdings auch, die, die immer beide Augen zudrückten und den Wettkämpfenden quasi alles erlaubten, was sie ohnehin nicht sahen. Abkürzungen beim Schwimmen (na geh, die paar Meter, hätt´ er durch die Boje schwimmen sollen?), „Henkelfahren“ in Disziplin 2 (na geh, das musst einmal zusammenbringen, am Auto anhalten und auf siebzig beschleunigen ohne Hinfliegen), Startnummernband und Chip weitergeben beim Laufen und einen anderen laufen lassen (na geh, hat es ihn halt einmal nicht gefreut, der wär eh gleich schnell gelaufen).
Der Job des Wettkampfrichters ist zugegebenermaßen ein undankbarer, denn auf der einen Seite will wohl jeder Athlet einen fairen Wettkampf, auf der anderen Seite will wohl kaum ein Athlet irgendeine Strafe aufgebrummt bekommen. Man kann nur hoffen, dass mit dem nicht mehr ganz neuen Modell „Rolling Start“ fairere Bedingungen auf der Radstrecke geschaffen werden. Wobei selbige wahrscheinlich niemals ganz fair sein können, schon allein aufgrund der Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht. Würde man das Windschattenverbot auf den längeren Distanzen ganz aufheben, bekäme der Triathlonsport nach außen hin vielleicht ein anderes Gesicht, ein anderes Format. In Wirklichkeit würde sich aber nicht viel ändern. Außer dass die Wettkampfrichter weniger zu tun hätten und die Athleten nicht so oft unter unliebsamen Nackenverspannungen zu leiden hätten.
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