MaxFun Sports Laufsport Magazin
Späte Trainingsform
Da trainierst du das ganze Jahr lang, nix geht und das Laufsport-Jahr geht dem Ende zu. Da an der Bestzeit vorbei, dort auf dem undankbaren vierten Platz, Qualifikation für weiß der Kuckuck was verpasst, hauchdünn zwar, aber trotzdem, dann ein DNF, weil irgendwie der Hund drinnen, im Sommer sogar einmal ein DNS, wegen einer Sommergrippe oder so. Nach dem Gar-nicht-erst-Antreten dann planlos weitertrainiert, ein paar Mal in den Bergen gewesen, und plötzlich fühlst du dich besser, von Tag zu Tag, die Lust kehrt auch wieder zurück, im Herbst dann endlich einmal ein passabler Wettkampf. Danach noch einer, und schließlich schrammst du bei einem herbstlichen Halbmarathon nur knapp an deiner persönlichen Bestzeit vorbei. Zeit zum Attackieren also, bloß, es gehen dir die Wettbewerbe aus, die Marathons von 2017 sind mehr oder weniger Geschichte und die restlichen Veranstaltungen sind dir doch zu weit. Lediglich ein paar kürzere Vor-Advent- und Adventläufe stehen noch an. Was nun?
Nimm die Form mit!
Nimm ALLES mit, wenn du förmig bist, du weißt nicht, wann du wieder in Form kommst. Viele wissen nicht einmal, warum sie wann in Form kommen, sogar SpitzenathletInnen rennen selbiger buchstäblich lange hinterher und können sich nicht erklären, worauf diese Formlosigkeit zurückzuführen ist. Form muss man ausnützen, immer! Völlig egal ist es zwar nicht, dass das Wettkampfjahr quasi um ist, denn es bleiben wirklich nicht allzu viele Bewerbe, bei denen man noch zeigen kann, was in einem steckt. Aber besser als bei irgendeinem Läufchen.
Prinzipiell gilt das auch für diejenigen, die gerade noch einen „Langen“ rausgehaut haben, sich allerdings nicht mehr so „supergut“ gefühlt haben, etwas Kürzeres zum Drüberstreuen geht meist immer noch, die Grundlage, die man sich über das ganze Jahr mehr oder weniger aufgebaut hat, ist ja noch vorhanden. Für diejenigen reicht es dann wahrscheinlich nicht mehr, um bei einem weiteren Halbmarathon schnell zu sein, aber ein 5er, vielleicht sogar ein 10er ist noch drin. Vorausgesetzt, man will noch. Die, die sich in einer tollen Spätherbstform befinden, wollen sicher noch, das ist klar, wie kann man sein Training jetzt noch ein wenig verlängernd gestalten?
Richtiges Training ist wichtig
Erstens muss man auch den tollen Halbmarathon verkraften, Erholung, die aber keine vier Wochen dauern darf – dann ist die Saison mit Sicherheit zu Ende – ist also angesagt. Kürzere, lockere Läufe im Grundlagen-Ausdauer-I-Bereich, Stabilisation, Stretching und vielleicht die eine oder andere Ergometereinheit machen ein halbwegs rundes Programm. Ein paar kurze, knackige Intervalle sollten es ebenfalls sein, sonst ist die Spritzigkeit weg. Ein paar Vierhunderter oder einige Minutenlaufserien konservieren die Schnelligkeit und den flotten Schritt, wichtig scheint nur, dass man nicht mehr zu viel macht. Denn wie gesagt, die Basis muss ja vorhanden sein, es geht nur um den kurzfristigen Erhalt selbiger.
Nach dem letzten Wettkampf – der dann wirklich der allerletzte der Saison sein sollte – gönne man sich auf jeden Fall ein, zwei trainingsfreie Wochen, die man, so man das Gefühl des Schwitzens unbedingt braucht, durchaus mit einigen entspannenden Saunabesuchen abrunden kann. Wer in dieser Zeit ein paar Kilo zunimmt, dem sei gesagt, dass da mit Sicherheit auch einiges an Wasser dabei sein wird und, noch viel wichtiger, dass ihm diese Kilos sicher nicht schaden werden. Umgekehrt, das Immunsystem wird es ihm sogar danken.