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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Faszination Eisklettern

Eisklettern ist etwas für Menschen, die die Herausforderung lieben

Das alpine Gelände in Österreich lädt geradezu zum Wandern und Wintersport ein. Die Gipfel sind mit Schnee überzogen, die Luft ist kühl und sauber und der Ausblick in die Natur eine Augenweide. Doch neben Skifahren und Wandern gibt es noch eine weitere, ganz besondere Art, das winterliche Gelände sportlich zu nutzen: Eisklettern.

Senkrechte Wände aus Eis

Eisklettern ist in erster Linie etwas für Menschen, die die Herausforderung lieben. Hindernisse, die senkrecht in die Höhe ragen, gefrorene Wasserfälle, eisige Kälte, all das stellt für Eiskletterer keinerlei Hindernis dar. Benötigt werden vor allem Mut, Ausdauer, Kraft und Geschick. Und natürlich Erfahrung. Personen, die sich für Eisklettern interessieren, sollten vorher schon über ausreichend Erfahrungen im Klettern verfügen.
Der Umgang mit der Ausrüstung, das richtige Absichern, Schwindelfreiheit und eine gute Selbsteinschätzung sind die grundlegende Basis. Die nötige Muskelkraft muss bereits durch entsprechendes Training vorhanden sein. Das bedeutet, dass exakt die Muskelgruppen trainiert sein müssen, die für das Klettern benötigt werden.
Zusätzlich ist ein gutes Körpergefühl wichtig. Der Kletterer muss abschätzen können, ob bestimmte Strecken für ihn realistisch zurückzulegen sind oder nicht. Außerdem werden spezielle Kenntnisse benötigt, die über normale Kletterkenntnisse hinausgehen:

  • Die Einschätzung der Wetterlage, um sich selbst nicht in eine gefährliche Situation zu begeben,
  • Kenntnisse über die verschiedenen Formen und Arten der Eisklassen,
  • Richtige Nutzung von Eisgeräten, Eisschrauben und Pickel.

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Gefrorene Wasserfälle sind die beliebtesten Ziele beim Eisklettern

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Eisgeräte und Steigeisen gehören zu den wichtgsten Werkzeugen beim Eisklettern. 

Benötigte Ausstattung

Damit ist als erstes das Augenmerk auf die richtige Ausstattung zu lenken. Die Basic-Ausstattung ist die eines normalen Kletterers. Hinzu kommen weitere Hilfsmittel, die aufgrund der anderen Klettersubstanz nötig sind.

Klettergurte und Seile

Für den Outdoor-Einsatz ist es ratsam, den Kletter-Hüftgurt um einen zusätzlichen Brustgurt zu erweitern. So ist gerade im Vorstieg und auch wenn zusätzliches Gepäck im Rucksack mittransportiert wird, mehr Sicherheit gewährleistet. Außerdem sind zwei Seile notwendig, die zwischen 60 und 70 Meter lang sein sollten, um sich abzusichern.

Eisgeräte

Neben Klettergurt und Seil gehören Eisgeräte zu den wichtigsten Werkzeugen beim Eisklettern, die in Onlineshops wie Campz gekauft werden können. Sie werden dabei als eine Verlängerung des Arms eingesetzt. Gerade an gefrorenen Wasserfällen gibt es nur wenige gute Griffmöglichkeiten, wodurch es notwendig ist, weitere Griffmöglichkeiten zu schaffen. Das Eisgerät wird dazu wie ein Eispickel ins Eis geschlagen und dient dem Kletterer als Halt, an dem er sich weiter hochziehen kann. Hilfreich ist auch eine Handschlaufe, wodurch der Transport des Eisgeräts vereinfacht wird.

Eisschrauben

Während früher Eisnägel verwendet wurden, die mit Eisgeräten ins Eis geschlagen werden konnten, werden heutzutage vorzugsweise Eisschrauben verwendet. Etwa 10 dieser Eisschrauben gehören ins Gepäck und werden beim Einsatz als Fixpunkte beim Eisklettern benötigt. Sie bestehen aus etwa 18 cm langen Stahl- oder Titanschrauben, an denen am oberen Ende eine Sicherungsöse angebracht ist. Sie werden in das Eis eingedreht, bis sie fest sitzen. Mit Hilfe eines Karabiners kann dann an der Sicherungsöse ein Standplatz oder eine Zwischensicherung geschaffen werden.

Steigeisen

Da es mit gewöhnlichen Kletterschuhen nicht möglich ist, auf den vereisten Flächen genügend Halt zu erlangen, müssen im Hochgebirge unbedingt ein Paar Steigeisen eingepackt werden. An den Steigeisen sind mehrere Metallzacken befestigt, die für einen stärkeren Halt sorgen. Doch damit diese ihrer Funktion nachkommen können, ist darauf zu achten, dass diese an den Schuh angepasst sind. Nicht jeder Schuh passt zu jedem Steigeisen.

Express-Schlingen und Karabiner

Express-Schlingen sind durch einen kurzen Gurt miteinander verbundene Karabiner. Dadurch kann eine flexible Verbindung zwischen dem Seil und einem Fixpunkt geschaffen werden. Im Vorteil zu Karabinern, ist bei diesen Schlingen die Bewegung des Seils gedämpft. Dadurch können Fixpunkte nicht so schnell durch eine falsche Bewegung herausgehebelt werde. Dies ist vor allem an Fixpunkten im Eis sehr nützlich. Außerdem sind sie schneller und leichter anzuwenden als ein Karabiner mit Bandschlinge. Reißfestigkeit der Express-Schlinge und Bruchfestigkeit des Karabinerhakens müssen natürlich gewährleistet sein.

Kleidung

Die Kleidung muss den Temperaturen entsprechend warm sein. Wichtig ist auch, dass sie wind- und wasserfest, robust sowie bequem ist. Der Kletterer darf durch die Kleidung nicht in seiner Beweglichkeit eingeschränkt werden. Außerdem muss ein Sturzhelm mit dabei sein, falls mal einige Eisbrocken abstürzen, oder der Kletterer abrutscht und bis zu seiner nächsten Absicherung fällt.

Außerdem sollte bei längeren Kletterouten auch immer an genügend Essen und warme Getränke gedacht werden, um sich zwischendurch zu stärken und aufzuwärmen. Wer sicher gehen möchte, alles Wesentliche dabei zu haben, sollte sich an seinen Kletterverein oder eine Kletterorganisation wenden, die Eisklettertouren mit organisieren.

Geeignete Regionen zum Klettern

Das Gute am Eisklettern ist, dass es durch die Alpenregion das ganze Jahr über möglich. Dennoch gibt es gerade im Winter eine zusätzliche Auswahl an reizvollen Routen.

Im Ötztal, Innsbruck oder Tirol, fast überall wo viel Eis und Schnee liegt finden sich eindrucksvolle Plätze. Empfohlene Routen gibt es beispielsweise im Pitztal. Die Taschachschlucht ist relativ einfach und innerhalb einer Stunde zu erkletten. Hexenbesen oder Havanna sind schon deutlich schwerere Routen mit einem mehrstündigen Kletteraufwand.

Im Ötztal befinden sich einige der begehrten Wasserfälle, die vollständig gefroren gerne zum Eisklettern genutzt werden. Darunter fallen der Atterbachfall, der Bichlfall und der Selfwondfall, die alle ihre eigenen Herausforderungen stellen.

Es lassen sich jedoch in der Umgebung schöne Plätze finden. So ist Paznaun auch im Sommer bei Kletterern beliebt. Im Winter können auch dort die Wasserfälle bestiegen werden. Wer noch nicht so viel Erfahrung im Eisklettern hat, findet dort mit Fernando oder José zwei Wasserfälle, die recht leicht zu erklettern sind.

 

21.02.2017, 16:00:00
Foto: Pixabay.com, ©Gipfelsturm69 CC0-Lizenz
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