MaxFun Sports Laufsport Magazin
Der Lauf durch Schlamm und Matsch
“Hupf´ in Gatsch” lautet das Motto vieler Adventure-Runs und in der Regel sind diese Läufe eine recht schmutzige Angelegenheit und nichts für zartbesaitete Läufer. Hierbei geht es richtig zur Sache. Nichtsdestotrotz werden Hindernisläufe immer beliebter und die Szene boomt. Hierzulande nimmt die Zahl dieser Veranstaltungen rasant zu. Die Auswahl ist vielfältig - vom klassischen Cross-Lauf über den anspruchsvolle Obstacle Run bis hin zum Action-Run. Dass es nicht immer nur schmutzig zugehen muss, zeigt der erstmals stattfindende Cartrun, wo auf einer Indoor-Go-Kart-Stecke gelaufen wird.
Generell sind diese Läufe keine gewöhnlichen Laufveranstaltungen. Dafür sorgen eben die Hindernisse und ein zusätzlich meist anspruchsvoller oder ein ausgefallener Parcours. Auch die Atmosphäre ist eine andere - bei vielen Events steht das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund. Ein Vorteil ist, dass man als Team antreten kann - dadurch ist das Training einfacher und spornt den Teamgeist an. Die Zeit spielt eher nachrangige Rolle.
Teilnehmen kann jeder, der sich der Herausforderung gewachsen fühlt, aber man sollte das Training nicht außer Acht lassen und darauf hinarbeiten, wie auch für jedes andere Lauf-Event. Man sollte keineswegs unvorbereitet einen Adventure Run in Angriff nehmen und wissen, auf was man sich einlässt. Kleinere Blessuren sollte man nicht ausschließen, bei vielen Hindernisläufen geht es alles andere als zimperlich zu. Aber keine Angst vor den Hindernissen oder dem Event. Jeder Hindernislauf ist machbar.
So auch für Julia Bujotzek, die ihren ersten Obstacle Run, den “Warrior Race” in Durbanville in Südafrika gemeistert hat: “Ich hatte noch nie zuvor an einem solchen Race teilgenommen, entsprechend aufgeregt war ich. Vorbereitet hatte ich mich kaum, dafür war meine Entscheidung "es zu tun" mit zwei Tagen Vorlauf einfach zu spontan. Der Drill-Sergeant hatte die Gruppe fünf Minuten vor dem Start so gepusht, dass die ersten Meter nicht zu spüren waren - auch wenn es super heiß war. Der Zusammenhalt während der Hindernisse von den anderen Teams war herausragend. Da wurde ausgeholfen, wo es ging, damit jeder das Hindernis schafft. Die letzten Hindernisse waren einfach nur Fun und Adventure - wie aus 13 Metern ins Wasser springen, im Schlammloch herumkrabbeln und wieder reinrutschen.”
Bei den meisten Hindernisläufen ist man insgesamt – laufend, gehend oder kletternd – länger als eine Stunde auf den Beinen. Kurze Wartezeiten gibt es an den Hindernissen und verschaffen den Teilnehmern eine Verschnaufpause. Bei den Hindernissen geht es entweder darum, sie vertikal oder horizontal zu überwinden. Das können Stromschläge, Schlammgruben, Feuerblockaden, hohe Wände oder Eiswasserbehälter sein. Zum Durchqueren der Wasserlöcher genügt es, ein durchschnittlicher Brustschwimmer zu sein. Einige dieser Hindernisse sind nur mit Hilfe anderer zu bewältigen.
Ein Augenmerk sollte auf Training, Ausrüstung und Renntaktik geworfen werden:
- Training ist die Grundlage eines Adventure-Runs sowohl das Lauf- wie auch ein Krafttraining. Im Idealfall trainiert man auf profilierten Naturwegen mit wechselnder Bodenbeschaffenheit. Parkour-Elemente einbauen, die Belastung ist anders als bei normalen Läufen
- Lauf-Vorbereitung wie Scheuerstellen und Reibungspunkte am Körper mit Pflaster versorgen
- Equipment - Schuhe mit Puder präparieren um Blasen zu vermeiden, Funktionswäsche verwenden, diese saugt sich weniger mit Wasser und Schlamm an
- Ausgeruht an den Start gehen
- auf Nahrung und Energiespeicher achten - ein voller Kohlenhydratspeicher ist sehr viel wert
- Wetterbericht für den Wettkampftag ist zwecks Wahl der Kleidung nicht unerheblich
- Taktik - den Lauf einteilen - nicht zu schnell starten. Ein Hindernislauf mit 10 Km ist anders, als ein Asphaltlauf mit der gleichen Streckenlänge. Die Hindernisse werden zusätzlich Kraft kosten. Beim ersten Lauf am besten hinter einem Pacemaker laufen, der die Zeit vorgibt oder eine Fitnessuhr nutzen, die das richtige Tempo bereit stellt
- Verpflegungspunkte nutzen, so ein Lauf kostet viel Energie, genügend Flüssigkeit und Kalorien zu sich nehmen
- Teamgeist - es ist hilfreich sich gegenseitig zu unterstützen, mental wie auch bei den Hindernissen – hierbei kann man viel Kraft einsparen.
“Am Ende war ich überwältigt von diesem Gefühl "es getan zu haben" über mich selbst hinauszuwachsen und auch noch dabei Spaß zu haben. Ich würde es jedem raten, der Spaß an der Bewegung hat und eine neue Herausforderung sucht”, so Bujotzek.
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