MaxFun Sports Laufsport Magazin
Neue Laufstrecke beim Triathlon Challenge Roth
Dass man in Roth beim Triathlon verdammt schnell unterwegs sein kann, wusste der moderne Triathlet von heute schon immer, seit Jan Frodenos Fabelweltrekord, den er 2016 dort aufgestellt hat, wurde dieses Faktum einmal mehr untermauert.
Nach 7h35Min und 39s war ein neuer, sogar angesagter, Herren-Weltrekord gefallen. Fünf Jahre zuvor war es Chrissie Wellington, die lediglich 8h18Min und 13s benötigte bei ihrem dritten Sieg in Folge bei der Challenge. Wobei 2011 überhaupt eines der schnellsten der Ironman-Geschichte war, zunächst stellte Marino Vanhoenacker in Klagenfurt mit 7h45Min 58s eine neue Weltbestzeit auf, nur eine Woche später verbesserte Andreas Raelert diese in Roth auf 7h41Min und 33s, knappe 40Min später kam dann Chrissie Wellington ins Ziel und verbesserte ihre eigene Bestzeit um genau eine Minute, nachdem sie im Jahr davor die Bestzeit von van Vlerken gleich um fast 14 Min unterboten hatte – allerdings war diese bis dahin bei 8h45Min gelegen, Wellington stieß also gleich dreimal hintereinander in ganz andere Zeitbereiche vor. Die auch Daniela Ryf nicht mehr fremd sind, die Schweizerin war heuer mit 8h22Min04s schon verdammt nah an Wellingtons Bestmarke dran. Und nicht zu vergessen: Lothar Leder war 1996 der erste Athlet weltweit, der eine Zeit unter 8 Stunden aufstellte. Wo? Natürlich in Roth, 7h57Min und 02s bescherten dem bislang erfolgreichsten deutschen Ironman – gemessen an den Top-3-Platzierungen bei Ironman-Veranstaltungen – diese Ehre.
Roth ist also schnell, keine Frage, die Radstrecke mit kurzen, knackigen Anstiegen und langgezogenen Abfahrten, auf denen man so richtig Tempo bolzen kann, hat sicher ihren Anteil am Erfolg. Denn beim Triathlon ist eine brettebene Strecke nicht unbedingt vorteilhaft, man kann sich nie ausruhen, muss immer treten, immer in der Aeroposition bleiben; ginge es rein um das Radfahren, rein um die Zeitfahrleistung, wäre eine völlig flache Strecke natürlich immer schneller als eine hügelige, respektive gebirgige (weil man – rein mathematisch gesehen – immer länger und langsamer bergauf fährt als bergab…); im Ironman muss man aber nach 180 Radkilometern noch laufen können, strebt man den Weltrekord an, auch noch verdammt schnell, und da ist dann vielen Ironman-Athleten eine hügelige Radstrecke aufgrund des „Ausruhfaktors“ meist lieber..
Nun hat man die Laufstrecke in Roth verändert. Ein neuer Zweirunden-Kurs, bei dem die Athleten insgesamt viermal am gleichen Punkt vorbeilaufen, soll sowohl zuschauer-, als auch athletenfreundlicher sein. Zum einen sieht man die Athleten jetzt öfter, zum anderen dürfen die länger auf Asphalt, statt auf Schotter laufen. Dadurch sollen die etwas hügeligeren Laufpassagen vor Büchenbach mehr als wettgemacht werden.
Nun, man wird sehen, ob sich die Veränderung der Laufstrecke überhaupt auf die Zeiten auswirken wird, Teamchallenge Geschäftsführer Felix Walchshöfer ist auf jeden Fall froh über die Änderung und die Unterstützung der vielen Freiwilligen, die ihm seit vielen Jahren bei seinem sehr familiären Event, das trotzdem die Weltklasse anzieht wie kaum ein anderer Ironman-Veranstaltungsort (Hawaii einmal ausgenommen…), zur Seite stehen. Eigentlich sollte sich zumindest jeder europäische Triathlet wenigstens einmal in seinem Leben in die Fluten des Main-Donau-Kanals schmeißen und Weltrekord-Weltklasse-Weltmeisterluft schnuppern.
Link: www.challenge-roth.com