MaxFun Sports Laufsport Magazin
Laufen ist nicht gleich Laufen, da gibt es riesengroße Unterschiede
Ein Usain Bolt beispielsweise läuft gänzlich anders als ein Mo Farah, eine Freizeitläuferin, die beim Frauenlauf ins Ziel kommen möchte, bewegt sich gänzlich anders als ein Ultramarathonläufer, der bei einem 6-Tage-Rennen an die 1.000 Kilometer zurücklegen möchte; ein Triathlet MUSS anders rennen als ein 1.500-m-Läufer, usw., usw. Dementsprechend anders sollten auch die Trainingsinhalte sein, die Distanzen, die Untergründe, et cetera.
Ein typisches Bahntraining, das auf die 5.000-m-Distanz ausgerichtet ist, kann z. B. so aussehen: Einlaufen SEHR LANGSAM und SEHR LOCKER 15-20 Minuten; wenn man Österreichs OlympiastarterInnen so zusieht bei diesem ersten Teil des Trainings, kann man beobachten, wie ernst diese die Begrifflichkeiten „sehr langsam und sehr locker“ nehmen! Aufwärmen IST Aufwärmen und nicht GA-I-II-III-Training! Freizeitläufer gestalten aber gerade diesen Teil – vielleicht aus Zeitmangel – oftmals schon recht oder gar zu intensiv, was sich hernach negativ auf das eigentliche Training auswirkt. Nach dem Einlaufen folgen meist diverse Lauftechnik-Übungen. Hier steht zunächst das korrekte Durchführen selbiger im Vordergrund, was so viel heißt wie: Wer koordinativ (noch) nicht in der Lage ist, einen perfekten Hopserlauf durchzuführen, muss dies in vielen Einheiten erst lernen, bevor er versucht, selbigen so explosiv wie möglich auszuführen! Auch hier sieht man oft Hobbyläufer durch die Allee springen und federn, dass man schon beim Zusehen Angst bekommt, dass die Hopsenden auf ihren Köpfen landen oder sich zumindest die Knöchel brechen.
Die Zeit zwischen den Lauf-ABC-Übungen wird übrigens – zumindest von „richtigen“ Leichtathleten – damit verbracht, GANZ LANGSAM zurück zum Ausgangspunkt zu kehren. Nicht das Dazwischentraben steht im Mittelpunkt, sondern die Übung selbst – auch hier wieder – richtig – der Riesenunterschied zwischen Freizeitläufern und „den anderen“ – Erstgenannte können es scheinbar kaum erwarten, gleich wieder zu hopsen, anzufersen oder irgendwie herumzuspringen – der Leistung zuträglich ist ein solches Verhalten allerdings eher nicht. Merke daher: Beispiel nehmen an den „Echten“!
Auf so eine Art und Weise kann das Aufwärmen schon mal 40, 50 Minuten dauern, danach folgt aber erst der Hauptteil, der – im Falle des 5.000-m-Spezialisten – meist (zumindest auf der Bahn) aus verschieden langen Intervallen besteht. Ob dies nun ein paar 400-er, 800-er, 1000-er oder gar noch längere sind, hängt ua. von der Trainingsphase, den individuellen Stärken und Schwächen oder auch von der jeweiligen Trainingsphilosophie, die Trainer und Schützling verfolgen, ab. Faktum ist aber; die Intervalle sind fast immer sehr hart, die Pausen dazwischen sehr locker!
Unterschied zum Hobbyläufer: Der absolviert seine Intervalle meist nicht so hart, läuft dafür in den Pausen zu schnell…in denen der ambitionierte Leichtathlet oft gar nicht läuft, nicht einmal trabt, sondern bestenfalls herumgeht oder sich gar setzt – aber wie gesagt, da kommt´s auch auf den Trainer und dessen Einstellung zu dem Ganzen an. Nach dem Hauptteil folgt dann das SEHR LANGSAME Austraben, das – richtig – von den meisten Freizeitläufern (vielleicht mangels wahrlich harter Belastung davor) wieder viel zu schnell gemacht wird. Und ganz am Schluss kann man viele Leichtathleten noch beim Kräftigen (Rumpfstabi) am Rande der Laufbahn beobachten, so mancher dehnt gar am Ende einer Intervallbelastung (was an und für sich nicht ganz dem neuesten Stand der Trainingswissenschaften, die selbiges eher ans Ende eines LOCKEREN Dauerlaufs stellen würden, entspricht, aber – exakt – trainingsphilosophische Einstellung!).
Viel mehr als zwei sehr harte Einheiten pro Woche sind es übrigens auch bei den meisten Vollprofis nicht, der Rest wird LOCKER trainiert – auch hier wieder der Unterschied zum Freizeittypen, der trainiert oft fünfmal die Woche nicht fisch-/fleischmäßig.
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