MaxFun Sports Laufsport Magazin
Gewichtige Sache
Ob dies beim Rad fahren auch so ist, sei dahingestellt, dort geht es unter anderem um Aerodynamik, um Steifigkeit des Rahmens, um Rollwiderstands-minimierungen; gerade im Triathlon, wo oft (bei Gott nicht immer!!!) relativ flache Strecken zu bewältigen sind, auf denen man mit durchaus schweren Zeitfahrmaschinen verdammt schnell sein kann (denn wenn´s mal rollt, dann rollt´s). Je steiler die Berge werden, desto mehr spürt man aber jedes Zusatzgewicht, das man lieber zu Hause gelassen hätte. Beim Schwimmen wiederum ist ein bisschen Speck an den Hüften oftmals leistungsförderlich, denn Fett gibt Auftrieb und wärmt, wer also lange in kalten Gewässern unterwegs sein möchte, ist mit einem kleinen „Wamperl“ oft nicht schlecht beraten.
Wie aber bringt etwa ein Triathlet das alles in Einklang?
Abgesehen davon, dass Schwimmen, Rad fahren und Laufen ohnehin nicht wirklich zusammenpassen; ein Superläufer muss noch lange kein Superradler sein, was man nicht zuletzt am Beispiel Alan Webb – seines Zeichens Weltklasse-Mittelstreckler mit einer Meilen-Bestzeit von 3Min46s!!! – sehen konnte. Der wollte sich nämlich für die Olympischen Spiele im Triathlon qualifizieren und scheiterte nicht zuletzt an seinen Lauffähigkeiten (im Triathlon wohlgemerkt) daran!!! Unzählige andere Beispiele dokumentieren dieses Phänomen, Spitzenmarathonläufer, die sich im Ironman versuchten und dort „nur“ 3h20Min, 3h30Min im abschließenden Marathon zusammenbrachten; Spitzenradfahrer, die wiederum kläglichst an der schieren Distanz scheiterten und deshalb schon in ihrer Paradedisziplin keine Bestzeit aufstellen konnten. Und bei all diesem „Nichtzusammenpassen“
dürfen wir das Schwimmen nicht übersehen;
da werden im Training klarerweise Muskeln aufgebaut, die dann spätestens beim Laufen ein bisschen viel Sauerstoff benötigen. Deshalb ist Triathlon auch mehr als einfach die Summe aus Schwimmen, Rad fahren und Laufen. Man benötigt verdammt viele Skills, um – egal, welche – Distanz im sommerlichen Dreikampf zur vollsten persönlichen Zufriedenheit bewältigen zu können.
Und eine dieser Fähigkeiten ist eben das Gewichtsmanagement.
Im Winter, wenn die Wettkämpfe noch weit entfernt sind, sind drei, vier Kilo mehr (als üblich) an den Rippen meist kein Problem – außer, man hat selbst eines damit, dass man sich im Spiegel dann nicht so attraktiv findet. Aufgrund des höheren Trainingsaufwandes und der damit (meist) verbundenen Ernährungsumstellung verschwinden diese Ränzlein aber fast immer, wenn es Richtung Höhepunkt geht. Was bleibt, ist bei vielen (genetisch so programmierten) Typen allerdings die Muskulatur, die man sich durch das viele Ziehen der Schwimmbahnen und durch das Drücken auf dem Zeitfahrrad aufgebaut hat. Und die benötigt Sauerstoff. Den man vielleicht auf einer Halbironman- oder Ironmandistanz aufbringen kann beim Laufen, weil man dort ohnehin nicht 3:00/km auf den Asphalt knallt; aber auf kürzeren Distanzen oder gar bei Wettläufen hat man damit ein Problem.
Was also kann man tun, damit man als Triathlet auch mal einen schnellen Zehner rennen kann?
Prinzipiell gar nichts, so man sich seine Dreikampfform nicht zusammenhauen möchte, zumindest nicht während der Saison. Diverse Wettläufe, in denen man persönliche Bestzeiten aufstellen möchte, lege man daher am besten in den Herbst/Spätherbst, da kann man sein Schwimm- und Radtraining durchaus reduzieren, ebenso, wie sein Wettkampfgewicht – und dann sollten zumindest „triathletische“ 5- oder 10-km-Zeiten drinnen sein. Umso beeindruckender, wenn dann die Brownlees und die Gomez´ unserer Tage auf der Olympischen hohe 28-er-Zeiten auf den Beton fetzen, meint wenigstens der Schreiber…hang loose!
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