MaxFun Sports Laufsport Magazin
Jedem das Seine
Früher mal, da war alles einfach, sooo viel einfacher als heute. Die Menschen gingen spazieren, die Berge waren großteils noch nicht erstiegen, ein paar „Schauläufer“ liefen von einer Stadt zur anderen und verdienten sich damit Geld.
1896 dann fanden die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt, in etwa zur gleichen Zeit fand die erste Tour de France statt (1903 nämlich), etwas später in der Geschichte sorgten Nurmis oder Zatopeks für Furore, die Trainingsmethoden eines gewissen Arthur Lydiard, die aus den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts stammen, haben teilweise bis zum heutigen Tage ihre Gültigkeit.
Viele kommen immer mehr ab vom stundenlangen GA-I-Training, das den Fettstoffwechsel ökonomisieren und die Mitochondriendichte vergrößern soll. Stattdessen werden teilweise hochintensive Intervalle absolviert, die die gleichen Effekte in Bruchteilen der Zeit des herkömmlichen Trainings erzielen sollen.
Man arbeitet vermehrt in den Bereichen Fett- und Kohlenhydratstoffwechseltraining, kombiniert all das mit wesentlich „intelligenterer“ Ernährung, das Laktatkonzept wird langsam, aber sicher, in den Hintergrund gedrängt, vielerorts hat sich bereits herumgesprochen, dass auch aus dem im Körper produzierten „Stoffwechselendprodukt“ (das dann ja gar keines mehr ist), Energie gewonnen wird, wie viel, ist nur die Frage, und das wiederum ist individuell verschieden.
Wie nun soll der Herr Maier jetzt trainieren? Grundlagenorientiert oder ein Intervall nach dem anderen oder überhaupt nur Krafttraining, hochintensiv natürlich oder eine Mischung aus allem? Hier einmal eine Gedankenspinnerei.
- Was wäre, wenn der Marathonläufer nur langsame, dafür viele Kilometer absolvierte?
- Der Ultraläufer noch langsamere, noch mehr davon?
- Der 10-km-Mann hauptsächlich in seinem 10-km-Zieltempo,
- die 3.000-m-Läuferin nur in ihrem individuellen Zieltempo, und die,
- die 800 m schnell rennen will, rennt auch im Training ausschließlich schnell.
Bis zu einem gewissen Grad ist all das gar nicht so falsch.
Denn auf der Hand liegt natürlich; wer im Wettkampf richtig schnell sein möchte, muss auch im Training dementsprechend üben. Ein Usain Bolt wird wahrscheinlich in seinem ganzen Leben noch nie einen lockeren Dauerlauf über vier Stunden gemacht haben, auch, wenn ihm dadurch vielleicht etwas entgangen sein mag. Ein Ultra-Marathonläufer wird wohl eher selten 5x40 Meter maximal gegen einen Widerstand gesprintet sein. Wozu auch? Braucht er ja nicht.
Wer etwa im Ironman seine Lorbeeren verdienen möchte, muss über eine relativ lange Zeitspanne hinweg recht viel schwimmen, Rad fahren und laufen. Ob er all die vielen, verdammt laaaaaangen Einheiten einfach ersetzen kann durch hochintensive Intervalle, die die gleiche Wirkung haben sollen? Warum eigentlich nicht, teilweise ist man ja ohnehin so unterwegs, und das seit vielen Jahren.
Die wenigsten schwimmen z. B. 5x/Woche je 5-8 km im GA-I-Bereich, in der ersten Disziplin des Dreikampfes stehen Technik- und Intervalltraining (und zwar recht intensives) immer schon an erster Stelle. Klar schwimmt man auch immer wieder mal 1000 oder gar 4000 Meter durch, aber die, die wirklich gut schwimmen (und teilweise als Erstes aus dem Wasser steigen), trainieren meist auch verdammt hart.
Wie DU jetzt weitertrainieren sollst? Keine Ahnung, denn eine Komponente kommt ja noch hinzu: Jeder reagiert auf alles anders, folgedessen kann sowieso nicht gesagt werden, was gut ist für dich – probier´s einfach aus!
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