MaxFun Sports Laufsport Magazin
Hindernis und Co
Eigentlich war´s ja klar, dass nicht bis in alle Ewigkeit hinein ausschließlich exakt vermessene 5er, 10er, Halbmarathons und Marathons angeboten werden würden. Und hunderttausend andere Distanzen, die aber mehr oder weniger über halbwegs begeh- und belaufbares Terrain führen. Irgendwann war sie geboren, die Idee zum „Wahnsinn“, die Idee, dass man – während man x-Kilometer zu absolvieren hatte – auch noch über weiß Gott wie viele Hindernisse drüber zu springen, zu klettern, zu kriechen hatte. Und unten durch, durch Wasser, und so weiter.
Dabei ist die Idee so neu ja nicht, schon lange gibt es die verdammt harten 3000 Meter Hindernis, bei denen sage und schreibe 7,5 Stadionrunden zu laufen sind. Das wäre noch nicht so schlimm, stünden da nicht bei den Damenbewerben 76,2 cm hohe Hürden im Weg herum, bei den Herren gar 91,4 cm hohe. Pro Runde erschweren übrigens 4 Stück dieser „Bösartigkeiten“ das Laufen, hinzu kommt aber noch eine weitere solche, hinter der ein noch bösartigerer Wassergraben lauert, selbst Superstars in dieser Disziplin straucheln nicht nur dort immer wieder, man erinnere sich nur an Österreichs Ausnahmeläufer Günther Weidlinger, der bei den Weltmeisterschaften im Jahre 2007 durch eine Unaufmerksamkeit stolperte, direkt vor einem Hindernis, und mit dem Kopf mitten in selbiges hineingekracht war. Wie verdammt schwer diese Disziplin ist, zeigen die Weltrekorde: Bei den Damen liegt jener bei knapp unter 9 Minuten, bei den Herren bei 7Min53s, klar, das sind auch Superzeiten über diese Distanz „flach“, aber alles ist relativ, und das wissen wir ebenso.
Dann gibt es seit sehr, sehr langer Zeit den – vor allem bei Leichtathleten – beliebten Crosslauf, der ja auch nicht unbedingt über „brettelebene“ Pisten führt, ganz im Gegenteil; Schlamm, Matsch, Schnee, tiefe Erde, Eis, Graupelschauererdbedeckung, unfassbar steile Hügel, manchmal sogar Stiegen, und alles, was man sich sonst noch so vorstellen kann (oder eben auch nicht…), erschweren dem Crossläufer das Leben beträchtlich. Und wenn auch beide – also Bahnläufer und Letzterer – meistens Spikes anhaben, kosten die vielen Rhythmuswechsel enorm viel Kraft. Nicht umsonst wurde der Wunderläufer Kenny Bekele satte 11x (!!!) Crosslaufweltmeister…
Mit all dem haben die modernen Hindernisläufe, die allerorts aus dem Boden sprießen, nicht viel zu tun. Außer, dass natürlich auch dort gewinnt, wer Erster ist. Und natürlich sollen die sportlichen Wertigkeiten nicht geschmälert werden, aber im Moment sind das eher noch Bewerbe, in denen sich (zum Teil sehr) ambitionierte Hobbysportler oder Leistungssportler ihr Stelldichein geben. Und über zum Teil wahnwitzig hohe Bauwerke gelangen müssen, durch Sümpfe, in denen es fast schon von Krokodilen nur so wimmelt, eisklares Wasser, das zu gefrieren und in dem man zu erstarren droht.
Dann gibt es da noch zahlreiche teilweise unfassbar schwere Trails und Bergläufe, die länger kaum sein könnten, schwerer auch nicht, teilweise müssen diese paarweise absolviert werden, und mit Leuchtsignalpistolen, denn wenn irgendwo „da droben“ was passiert, dann gnade dir Gott…all diese Entwicklungen sind mehr als positiv, denn irgendwann will selbst der eingefleischteste 5- oder 10-km-Läufer diese Distanzen nicht mehr laufen, zu langweilig, zu „immer gleich“ sind sie ihm dann geworden. Daher kann die Devise nur lauten: Auf zu neuen Ufern, auf ins Glück!
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