MaxFun Sports Laufsport Magazin
Was man sicher nicht hören will
Und es gibt Leute, von denen man diese schon so ganz und gar nicht vernehmen will. Aber der Reihe nach. Letztes Intervalltraining, 6x3 Min bergauf/bergab, so, dass man sich nach dem 3. Mal eigentlich lieber in die Wiese legen wollte, lieber seinen antiperistaltischen Emotionen, die von Magen und Speiseröhre herrührten, nachgegeben hätte, dies aber dann doch tunlichst unterlassen hatte. Und weitergerannt war, wie ein Irrer.
„Das geht aber schon schneller, oder?“ Na, etwas Blöderes hätte der nicht unsportlich aussehende Mittvierziger am Streckenrand nicht mehr sagen können. Dieser Spruch war in Mark und Bein gefahren, und anstatt schneller zu laufen war man eingegangen, aber so richtig.
„Gleich werden wir umfallen.“ Haha, sooo langsam fahren wir auch wieder nicht berghoch, dass wir die Balance nicht mehr halten können… „No, bist noch müde vom Wochenende?“ „Ein bisserl ein Druck aufs Pedal, meine Herren.“ Und so weiter, und so fort.
Alle negativ besetzten oder sarkastischen Meldungen, die man während einer Belastung wahrnimmt, können sich durchaus gleich bis in die Muskulatur, bis ins Herz-Kreislauf-System fortpflanzen und somit die Leistung verschlechtern. Klar gibt es sie, die Typen, die unbedingt negative Motivation benötigen. Wir erinnern uns an Jan Ulrich, den Udo Bölts einst mit den nicht böse gemeinten Worten „Quäl dich, du Sau!“ dermaßen motiviert haben dürfte, dass dieser nicht nur die zweite, sondern auch gleich die dritte, vierte und fünfte Luft bekommen hatte. „Jetzt fahr endlich weiter, du Ar….!“, auch damit kann der eine oder die andere verdammt gut zu sensationellen Leistungen getrieben werden. Die Regel ist das allerdings nicht, die meisten brauchen ein wenig Seelenbalsam, Streicheln des Egos, positive Unterstützung – vor allem, wenn sie sich körperlich sehr anstrengen und am Limit bewegen.
Alle „Neins“, „Nichts“, „Na gehs“ gehören da aus dem Wortschatz rausgestrichen, einfach alles, das irgendwie negativ oder schlecht besetzt ist. Das wissen natürlich nicht alle, die am Streckenrand stehen bzw. sie wissen es schon, wollen die Leistung des oder der anderen aber negativ beeinflussen, damit ihr eigener Schützling besser dasteht am Schluss. Nicht ganz fair, aber was soll man machen? Ganz einfach, man kann sich selbst mit positiven Gedanken dermaßen unter Kontrolle halten, dass man gar keine schlechten Einflüsse mitbekommt. Paradebeispiel war vielleicht die Schweizer Triathletin Natascha Badmann, die immer mit einem Lächeln unterwegs war. Das ihr – natürlich in reger Zusammenarbeit mit ihrem Körper und ihrem Geist – zu satten sechs Titeln auf Hawaii geholfen hatte. Egal, wie schlecht das Wetter war, wie brennheiß und schwül, wie sich die Rennsituation dargestellt hatte, wie sehr sie am Limit war, das Lächeln war IMMER da. Und beeinträchtigte durchaus ihre Gegnerinnen so stark, dass diese – trotz aller eigenen positiven Gedanken – daran zerbrochen waren, oftmals. In diesem Sinne – Sie selbst können sich so beeinflussen, dass sie das Steuer nie aus der Hand geben – egal, was man Ihnen vom Streckenrand her zuruft.
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Foto: MaxFun Sports/K.Köb