MaxFun Sports Laufsport Magazin
Silvester in Österreich
Nicht nur überall sonst auf dieser Welt rennen alle zu Silvester herum, als gäb´s kein Morgen, nein, auch in Österreich finden zahlreiche Silvesterläufe statt.
Der wohl am besten besetzte ist der in Peuerbach, der heuer mit Sicherheit wieder Laufelite pur gepaart mit einer durchaus ambitionierten Volkslaufszene bieten wird. Die 2.174 Einwohner zählende Gemeinde im oberösterreichischen Hausruckviertel ist seit 1997 Austragungsort dieses wahrlich hochkarätigen Events, davor (von 1981-1996) hatte Natternbach dieses Privileg.
Wer geht bei den Eliteläufern heuer an den Start?
Die beiden Hahner-Sisters beispielsweise, wobei Anna Hahner gerne um den Sieg mitmischen würde. Dass das nicht ganz einfach werden wird, wird der sympathischen Deutschen, die dereinst gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Lisa einem Vortrag von Joey Kelly gelauscht hat – der hat die beiden derart inspiriert, dass sie im zarten Alter von 18 Jahren mit dem Laufsport begannen – klar sein. Geht doch mit Betsy Saina aus Kenia die momentan schnellste Straßenläuferin der Welt – die 26-jährige konnte am 7. September dieses Jahres in Tilburg (NL) mit 30:46 über 10 km die Jahresweltbestzeit 2014 für sich verbuchen, an den Start.
Und auch bei den Herren wird ein wahres Feuerwerk nicht ausbleiben, mit dem Vorjahressieger Cornelius Kangogo und zahlreichen Topathleten aus Kenia, Äthiopien und Eritrea stehen Leute am Start, die klar unter 2:50 laufen können und werden. Im Vorjahr etwa gereichten die 2:50/km, die Günther Weidlinger auf die Strecke knallte, gerade mal zum 4. Gesamtrang. Andreas Vojta, unser Bahn-Ass, musste sich überhaupt „nur“ mit dem 12. Platz zufrieden geben, obwohl auch er deutlich unter 3:00/km geblieben war. Nicht bloß der Lauf der Asse, sondern auch der Männerlauf bietet hohes Niveau, um hier zu siegen, wird man um einen Kilometerschnitt um die 3:10 nicht herum kommen. Und wenn Frenkie Schinkels dann noch zweimal singt, werden selbst die Herzen der Zuschauer, die vielleicht schon halb erfroren sind, ganz warm geworden sein. Ökologisch einwandfrei ist man außerdem unterwegs in der Gemeinde, in der einst Georg von Peuerbach, der Astronom an der Uni Wien und Wegbereiter des Kopernikanischen Weltbildes war, hauste; mit der LILO (Linzer Lokalbahn werden alle Teilnehmer von Linz gratis nach Peuerbach und wieder zurück gebracht. Sofern sie aus Linz kommen, versteht sich. Die Streckenlängen bewegen sich zwischen 150 m (da muss man sich allerdings zu den Knirpsen zählen) und 6,8km.
Bewegen kann man sich zu Silvester auch in Wien, wo es ganz traditionell einmal um die Wiener Ringstraße geht. Nach neuesten Vermessungen ist die Strecke immer noch 5.350m lang, schnelle Zeiten sind auch hier garantiert, um die 20 km/h muss man schon rennen, um hier zu siegen. Dieter Pratscher oder Martin Steinbauer etwa konnten sich mehrmals in die Siegerlisten eintragen. Der LCC Wien ist austragender Verein, um 11:00 fällt der Startschuss, sehr beliebt ist die Hundewertung, bei der man – richtig – mit Hund (Beißkorb und Leine nicht vergessen) startet. Hier mag es sie gegeben haben, die Wertungssieger, die nur deshalb so schnell waren, weil sie von ihren Hunden quasi gezogen wurden. Wer als Mann mehr als 90 und als Frau mehr als 80 kg auf die Waage bringt, kann in der Schwergewichtswertung an den Start gehen. Im Zweifelsfall wird man allerdings im Ziel abgewogen. Ganz lustige Kostümierungen werden ebenfalls prämiert, zumindest mit einem Foto auf der offiziellen Vereins-Homepage. Und da der Wiener Silvesterlauf so zeitig über die Bühne geht, kann nachher ausgiebig gefeiert werden. Crash – bum – bang!
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