MaxFun Sports Laufsport Magazin

Bandscheibenvorfälle, Protrusionen oder Ischiasnerv-Probleme

16.10.2012, 12:00:00
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Dass Läufer, Radfahrer und Triathleten häufig an irgendwelchen Schmerzen leiden, ist jedem bekannt, der selbst einer dieser drei Gruppen angehört.

Überhaupt leiden alle, die intensiv und extensiv trainieren, des Öfteren an kleineren oder größeren Wehwehchen. Die Ursache hierfür liegt ganz einfach darin, dass Training irgendwann einmal zur Gratwanderung wird. Nämlich dann, wenn man bereits ein gewisses Niveau erreicht hat und es für die Verbesserung seines Trainingszustandes schon eines erheblichen Trainingsausmaßes bedarf. Muskuläre Verspannungen aufgrund teilweiser geringster Überlastungen sind nicht selten.

Oft kann aber zwischen diesen und ernsthafteren Problemen nicht unterschieden werden (obschon muskuläre Verspannungen ebenfalls zu sehr ernsthaften Problemen führen können). Nach dem Zieleinlauf eines Marathons beispielsweise fühlt man sich „von oben bis unten“ entsetzlich, stocksteif und völlig fertig wandelt man noch Tage später herum. Das Immunsystem ist im Keller, nicht selten erkrankt man unmittelbar nach einem Marathon aufgrund der sog. „open window situation“ an einem grippalen Infekt.

Ein doch beträchtlicher Teil der laufenden und radfahrenden Menschen leidet im Laufe seines Sportlerlebens an teilweise massiven Rückenschmerzen. Bandscheibenvorfälle, Protrusionen oder Ischiasnerv-Probleme treten häufig auf. Wobei gerade letztere den laufenden Menschen erheblichst beeinträchtigen. Meist beginnen diese irgendwo im Gesäßmuskelbereich, ziehen sich über den hinteren Oberschenkel ins Knie und gehen oft gar noch weiter bis hinunter in die kleine Zehe. Meist ist „nur“ ein Bein, eine Seite, betroffen, man kann sein Bein kaum noch heben, sprich, sein Knie kaum noch in die Höh´ ziehen, was eben gerade für Läufer ein großes Problem darstellt, da der Kniehub ja einen Großteil der ausführenden Bewegung ausmacht.

Die Ursachen für Probleme mit dem Ischiasnerv liegen oft, aber nicht immer, im Wirbelsäulenbereich, verschobene Bandscheiben oder gar Bandscheibenvorfälle führen zu solchen. Schuld kann aber auch eine Verkürzung des M. piriformis sein, dieser befindet sich sozusagen exakt neben der Stelle, an der der Ischiasnerv aus dem Becken austritt und in Richtung hinteren Oberschenkel zieht. Durch die Verkürzung, deren Ursache noch erforscht wird, wird der Muskel dicker und drückt auf den Ischiasnerv. Und dies verursacht eben zum Teil erhebliche Schmerzen, die dazu führen können, dass man sich überhaupt nicht mehr bewegen möchte. Weil einem z. B. der Kniehub wehtut, das bloße Gehen, an Dehnen der hinteren Oberschenkelmuskulatur ist überhaupt nicht zu denken. Dabei hat man gerade mit speziellen Dehnungsübungen den M. piriformis betreffend gute Erfolge erzielt. Gut ausgebildete Physiotherapeuten oder Orthopäden können exakt anleiten. Wer etwa überhaupt nur noch durch die Gegend humpelt, ist ohnehin gut beraten, einen Facharzt zu konsultieren, da ja wie bereits erwähnt auch ein Bandscheibenvorfall die Ursache sein kann.

Ischiasbeschwerden treten meist in Schüben auf, daher verzichten gerade viele Läufer auf ärztlichen Rat, da die Schmerzen „eh von allein“ irgendwann einmal weniger werden. Abgesehen davon hat man immer eine gute Ausrede parat, wenn es im Wettkampf mal nicht so läuft. Operationen, Unfälle oder Entzündungen können die Beschwerden begünstigen, Regenwetter ist ebenfalls beschwerdenförderlich. Übrigens ist Bewegung wieder einmal ein sehr probates Heilmittel, lockeres Radfahren, Wassergymnastik, alles, was Spaß macht (und klarerweise auch nicht sonderlich schmerzt). In schlimmeren Fällen wird zu Schmerzmitteln – bei Bandscheibenvorfällen als Ursache – auch immer wieder zu Operationen geraten.

Christian Kleber (MAS)

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