MaxFun Sports Laufsport Magazin
Ist der Startschuss einmal gefallen, hetzen die meisten los, als gäb es kein Morgen.
04.10.2011, 12:00:00
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Renneinteilung (also langsamer starten und dann immer schneller
werden) gescheiter ist, weil man dann nicht Gefahr läuft, „einzugehen“.
Zumindest was das Laufen angeht, stimmt das zu 99%. Wer zu schnell losläuft,
übersäuert, verbraucht zu viele Kohlenhydrate, die nur begrenzt vorhanden sind,
schont die Speicher nicht genügend, indem er dem Körper die Möglichkeit gibt,
auf seine schier unbegrenzten Fettreserven zurückzugreifen. Vor allem auf
längeren Distanzen spielen diese eine große Rolle, diejenigen, die ihren
Fettstoffwechsel ausreichend gut trainiert haben, laufen „länger“.
Es dürfte sich schon weit herumgesprochen haben, dass
„negative“ Soweit, so gut. Dass sich die wenigsten daran halten, ist die andere Tatsache. Ist der Startschuss einmal gefallen, hetzen die meisten los, als gäb´s kein Morgen. Die Rechnung wird dann in der zweiten Rennhälfte präsentiert, in der man gnadenlos langsamer und langsamer wird, auch für die Psyche eine mörderische Belastung, zumal sich ja doch immer einige finden, die sich ihr Rennen besser eingeteilt haben, die fliegen auf den letzten Kilometern förmlich vorbei. Man tut also gut daran, sich ordentlich(e) Gedanken über seine persönliche Renneinteilung zu machen. Allerdings bleibt noch das letzte Prozent auf die vollen 100. Bei kürzeren Läufen etwa kann alles schon ganz anders aussehen. Wer die Führungsgruppe einmal aus den Augen verloren hat, bekommt oft klitzekleine Motivationsprobleme, Probleme, die er nicht hätte, wenn er selbst in Führung oder zumindest in der ersten Gruppe wäre. Die Leistung lässt nach, Zeit und Platzierung im Ziel sind ausgesprochen unbefriedigend. Bei vielen kurzen Bezirksläufen kommt es oft auf die richtige Taktik an. Schwächere Läufer können mit kleinen Psychospielchen wie z. B. harten Attacken, Tempowechseln etc., stärkere regelrecht zermürben und damit besiegen. Vor allem erfahrene Läufer bringen jüngere, die körperlich eigentlich stärker sind, auf diese Art und Weise oft ins Trudeln. Anderes Beispiel: Radfahren. Wer bei einem Radmarathon oder gar –rennen mitmacht, tut nicht gerade gut daran, sich ständig an seinen Pulswerten zu orientieren. Ist das Hauptfeld einmal weg, fährt man allein im Wind und hat das Nachsehen. Hier gilt vielmehr; dranbleiben am Hinterrad des Vordermannes, koste es, was es wolle. Die nächste kurze Abfahrt kommt bestimmt, dort kann man die Beine hängen lassen, Puls und Laktatwerte normalisieren sich wieder, bevor beide erneut in den Himmel schießen. Aber so ist er nun mal, der Radsport, keiner hat gesagt, er sei einfach. Auch im Triathlon - sogar auf der Langdistanz - tut man gut daran, schnell schwimmen zu können. Am Start ist meist ein unglaublicher Tumult, wer nicht zumindest schnell wegschwimmen kann, geht dort regelrecht unter und findet sich ein paar Minuten später in einer Gruppe wieder, in die er eigentlich gar nicht gehört. Doch bei 20, 30 oder noch mehr Menschen, die vor einem „herumbaden“, vorbeischwimmen, ist - schon allein aus Orientierungsgründen im Freigewässer - nicht gerade einfach. Dann doch lieber die ersten paar hundert Meter hart anschwimmen, schlicht, um sich nicht unter seinem Wert verkaufen zu müssen. Es lohnt sich also doch, es manchmal etwas schneller angehen zu lassen - aber eben nur manchmal. Wer etwa seinen eigenen Rekord im Marathon verbessern möchte, kommt mit so einer Taktik nicht sehr weit. Dennoch - immer locker bleiben! Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |
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