MaxFun Sports Laufsport Magazin
Fett, Zucker und Co
15.02.2011, 12:00:00
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Bereits im Kindergartenalter sind wir es gewohnt, zwischen gesundem und ungesundem Essen zu unterscheiden. Dies sei gesund, das andere nicht wirklich und manche Speise wird geradezu verdammt. Dabei können Lebensmittel überhaupt nicht gesund sein, genauso wie sie nicht krank sein können. Sie können bestenfalls krank machen bzw. der Gesundheit des Menschen nicht zuträglich sein. Da wir aber ohnehin alle wissen, was gemeint ist, wenn von gesundem Obst oder Gemüse geredet wird, kann man es dabei belassen und sich dem Wesentlichen widmen, und zwar der Frage wie es um unseren täglichen Speiseplan eigentlich steht. Wer etwa der Werbung folgt und seine Menüs danach ausrichtet, wird nämlich recht bald in Bergen aus Fett und Zucker versinken. Neuen Studien zufolge ist in der Nahrungsmenge eines Tages, wenn man nach dem im Werbefernsehen Beworbenen kocht, 25 x so viel Zucker und 20 x so viel Fett enthalten, als notwendig bzw. der Gesundheit zuträglich ist. Nicht selten finden sich schon in einem einzigen Produkt mehr Fett- oder Zuckeranteile als man an einem ganzen Tag zu sich nehmen sollte. Dazu kommen viel zu viel gesättigte Fettsäuren wie Cholesterin oder Salz. Die wichtigen gesunden Nährstoffe dagegen fehlen. Vitamine, Kalzium oder Ballaststoffe sind Mangelware, wenn du ausschließlich die durch das Fernsehen populär gewordenen Lebensmittel verwendest. Sämtliche in diesen Studien untersuchten Lebensmittel wichen in ihren Nährwerten stark von den in der bekannten Lebensmittelpyramide geforderten Angaben ab. Im Grunde also sind es zwei Dinge, die entscheiden, ob ein Nahrungsmittel bzw. ein Menü der Gesundheit zuträglich sind oder nicht. Zum einen die darin enthaltenen Mengen an Zucker und Fett, zum anderen die Menge die du davon zu dir nimmst. Es nutzt die gesündeste Kost nicht, wenn du dir den Bauch damit vollschlägst und jedes Mal viel zu viel verschlingst. Ganz im Gegenteil, wird es dir dein Körper auf die Dauer übel nehmen, wenn er ständig damit beschäftigt ist, übernotwendige Mengen von Nahrung verarbeiten zu müssen. Wesentlich sinnvoller ist es, mehrmals am Tag kleinere Portionen zu sich zu nehmen. Diese belasten den Stoffwechsel nicht und schmecken ebenfalls gut. Die Debatten um Ausgewogenheit, Gesundheit oder Vitamingehalt von Nahrungsmitteln dienen also genau betrachtet, mehr dem besseren Verkauf der angeblich so reichhaltigen, gesunden von der Werbung gelobten Lebensmittel. Denn nicht der Inhalt bestimmt, ob eine Packung Gemüse „gesund“ ist, sondern seine Verpackung, zumindest wenn man den Werbemachern zu glauben gewillt ist. Möglicherweise könnte eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für industrielle Lebensmittel die Misere ein wenig entschärfen. Ähnlich wie es bei frei verkäuflichen Medikamenten Usus ist, dass auf unerwünschte Nebenwirkungen hingewiesen werden muss, sollte auf für den Menschen ungesunden Produkten darauf hingewiesen werden, dass sie keine ausgewogene Ernährung darstellen. Darüber hinaus muss freilich weiter an der Aufklärung der Konsumenten gearbeitet werden, damit diese die guten von den schlechten Lebensmitteln unterscheiden können. Nicht zuletzt freilich ist aber eines von entscheidender Bedeutung: Wer sich bewegt, ist im Vorteil, denn ein trainierter Körper tut sich in allem leichter. Deshalb: Laufen, radeln oder schwimmen wir weiter und denken wir weniger über die Nebensächlichkeiten nach! Dr. Günter Heidinger für MaxFun.de Deutschland Link: www.maxfun.de |