MaxFun Sports Laufsport Magazin
Welche Übungen sollte man tunlichst unterlassen,
17.01.2010, 12:00:00
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© K. Köb |
Schwierig zu beantworten, da wir alle Individuen mit sehr differenten Anpassungsreaktionen sind. Faktum ist, dass die Mehrzahl aller Ischias-Betroffenen nicht besonders gut auf sehr ausschweifendes Rückentraining reagiert, sprich; es sollten keine Kreuzhebe- oder Kniebeuge-Orgien absolviert werden, auch die Fitnesscenter-Maschine „lower back“ kommt – vor allem, wenn man mehr Gewicht draufpackt – nicht besonders gut an. Auf der anderen Seite sind „good mornings“ (hier hat man eine mittelschwere Langhantel auf den Schultern platziert, die Beine bleiben gestreckt, und man beugt mit geradem Rücken soweit wie möglich nach vor, um sich danach wieder aufzurichten) wieder sehr angenehme Bewegungsformen, die sich durchaus positiv gegen Ischias oder lower back pain auswirken können. Auch das Dehnen der hinteren Oberschenkelmuskulatur kann – wenn man es zu intensiv betreibt – durchaus negative Auswirkungen auf das Schmerzbild haben; gegen ein lockeres Stretching nach einem lockeren Ausdauertraining welcher Form auch immer spricht allerdings meist nichts. Ischiasbeschwerden kommen und gehen, doch abgesehen davon, dass sie nicht besonders angenehm sind, tun sie nicht viel. Zahlreiche LäuferInnen leiden seit Jahren darunter und bringen dennoch Spitzenleistungen bei Wettkämpfen. Natürlich kann man dieser Argumentation entgegenhalten, dass man nicht weiß, zu welchen Leistungen sie fähig wären, wenn sie keine Schmerzen hätten. Doch wäre dies ein sinnloser Gedankengang. Klar ist, wer unter Rückenbeschwerden oder Ischiasproblemen leidet, sollte zunächst einen Spezialisten aufsuchen, der einen (meist) nach der Diagnose zu einem erfahrenen Sport-Physiotherapeuten weiterschicken wird. Der zeigt einem dann (meist) einige relativ einfach durchzuführende Übungen (die allerdings, sofern man bislang in seinem Leben „nur“ gelaufen ist, mitunter doch ganz schön schwierig sein können) – und diese Übungen sollte man brav und diszipliniert machen; und hier hakt die Sache; was man sich beim Physiotherapeuten felsenfest vorgenommen hat, wirkt zwei Wochen später weit entfernt und so banal, dass man (meist) relativ bald damit aufhört. Dann tauchen die Beschwerden bald wieder auf und man beginnt von Neuem zu überlegen, welche Übungen man auf keinen Fall machen sollte; und das wäre dann noch das Training der Beinbizepse – vor allem im Liegen, da man da (meist) in eine ungünstige Hohlkreuzposition geht, auch wenn man dies partout nicht sollte; sowie Hyperextensions (hier ist man an den Füßen fixiert und hebt und senkt den Oberkörper, das Gesicht schaut zum Boden), da auch bei dieser Übung wieder die Muskulatur zwischen Gesäß und oberem hinteren Oberschenkel beansprucht wird. Bei vielen Menschen treten danach noch größere Beschwerden auf. Generell muss aber gesagt werden, dass man nicht alles über einen Kamm scheren kann und darf, dass sehr individuell vorgegangen werden sollte und dass es besser ist, Übungen zu machen, die einem guttun, als Übungen zu lassen, die einem nicht guttun. Und diese „guttuenden“ Übungen erfährt man meist nur von einem seriösen Fachmann und dann eben der Clou an der Geschichte; nur wer diszipliniert und kontinuierlich seine Übungen macht, wird langfristig Erfolg damit haben! Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |