MaxFun Sports Laufsport Magazin
Free Running oder Parcours - die Herausforderung für Wagemutige
28.03.2010, 12:00:00
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Jeder Sportler durchlebt Zeiten, während denen es ihm schwerfällt, sich zu motivieren. Das darf grundsätzlich vorkommen, weniger gut ist es aber, wenn man sich in einem Fall einfach gehen lässt und gänzlich auf jede Form der Bewegung verzichtet. Freilich ist es nicht jedermanns Sache, extreme Abwechslungen zu suchen, wenn es Sie aber reizen sollte, etwas ganz Ausgefallenes zu versuchen, dann sollten Sie sich vielleicht einmal über das so genannte "Free Running" oder "Parcours" informieren. Parcours nennt man jenen Sport, bei dem man sich möglichst halsbrecherisch durch den Beton-Dschungel von Großstädten kämpft, ob laufend, springend oder durch welche Art von waghalsigen Unternehmungen auch immer. Dieser in der Tat sehr auffällige Sport findet immer mehr Anhänger, die auf der Suche nach dem extremen Kick sind, indem sie sich ihre eigenen Wege durch die Stadt bahnen. Hindernisse werden nicht irgendwie gemieden, sondern mit vollem Körpereinsatz gewandt und akrobatisch überwunden. Auf diese Weise wird die gewohnte Umgebung zur Trainings- und Abenteuergegend. Man überwindet egal was auch im Weg steht, ob Mauern, Treppen, Bänke oder Zäune. Die ganz Verwegenen lassen sich nicht einmal von Hochhäusern abhalten, springen über deren Dächer und übertreffen auf diese Weise sogar so manchen Stuntman. Auf die Idee, sich derart durch die Gegend zu bewegen kam der Franzose Sébastian Foucan. Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen Free-Running und Parcours, das eigentlich schon seit den 80er Jahren bekannt ist. Im Unterschied zu Parcour setzt dieses aber mehr auf Ästhetik und Akrobatik und wirkt dadurch auch spektakulärer. Parcour hatte sich im Übrigen ein ehemaliger Vietnamkämpfer ausgedacht, der die Bewegungsformen in den Wäldern auf den Dschungel der Großstadt übertragen und sich mit Freunden in den Städten wilde Verfolgungsjagden geliefert hatte. Überraschend schnell verbreitete sich diese zunächst reine Untergrundsportart über weite Teile der Welt, wodurch neue Varianten wie eben Free Running entstanden. Die Attraktivität dieser Sportart führte sogar dazu, dass der berühmte Regisseur Luc Besson einen seiner Filme Parcour widmete. In diesem Streifen erobert sich eine Vorstadtgang aus Paris mit ihren riskanten Läufen, Sprüngen und Aktionen ihr verloren gegangenes Viertel zurück. In weiterer Folge nahmen Werbespots von renommierten Firmen diesen spektakulären Trend auf und sorgten dafür, dass diese bis dato fast völlig unbekannte Sportart an Popularität zunahm. Parcour-Star Sebastian Foucan zeigte obendrein bei einer Veranstaltung von Pop-Ikone Madonna sein Können. Hinter Parcour und Free Running stehen aber nicht nur der sportliche Aspekt, sondern vor allem Kunst und eine Art Philosophie. Der wirkliche Könner braucht nämlich keine modernen Einrichtungen wie Straßen oder Treppen. Er bezwingt seine Umgebung wie ein Akrobat und Läufer, stürmt nicht von A nach B, um an sein Ziel zu kommen, sondern sucht sich den anspruchsvollsten Weg, denn für ihn ist dieser das Ziel. Ein guter Free-Runner beherrscht die Einheit von Körper und Geist perfekt und ist eine Art Krieger, der seiner Umwelt mit Respekt und Entschlossenheit gegenüber tritt. Die Angst ist zwar einerseits sein größter Feind, andererseits aber auch sein bester Freund. Zumindest sagen dies jene, die diesen Sport für sich entdeckt haben. Dr. G. Heidinger Link: www.WomanMaxFun.com |