Fünf bis acht Liter Blut zirkulieren kontinuierlich durch den menschlichen Körper. Ist die Zirkulation zu Ende, ist auch das Leben zu Ende, denn Blut hat unter anderem zwei sehr wesentliche Aufgaben; Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen zu befördern, wo beides verstoffwechselt wird.

In Ruhe ist der Herzschlag niedrig, zwischen 60 und 100 Pulsschläge/Min sind als normal anzusehen. Spitzenathleten wie einst Miguel Indurain bringen es auf 28 Schläge/Min, weil das Herz hypertrophiert ist/war und so wesentlich ökonomischer arbeiten konnte. Mit jedem Herzschlag wird dann eine wesentlich größere Menge Blut durch den Körper gepumpt, und mit diesem wiederum genügend Sauerstoff und Nährstoffe. Treibt man Sport, steigt klarerweise der Bedarf an Sauerstoff in den Zellen, daher steigt auch der Pulsschlag. Spitzenathleten wie Miguel Indurain brachten es hier auf ca. 200 Schläge/Min, das ergibt die beachtliche Pulsschlagbreite von ca. 170 Schlägen (200 – 28)!

Das Hämoglobin ist der eisenhaltige rote Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen, es stellt einen wichtigen Sauerstoff-Transporteur im Körper dar. Gemeinsam mit dem Hämatokrit-Wert (jener Wert, der den prozentualen Anteil der zellulären Elemente am Blutvolumen angibt) kam diese Bezeichnung in den letzten Jahren immer wieder in die Medien, weil eine Erhöhung dieser beiden Werte durch Epo-Gaben eine bessere Leistungsfähigkeit im Ausdauersport bedingen kann. Vor längerer Zeit hat man daher Grenzwerte eingeführt (für den Hämatokrit-Wert je nach Sportart und Geschlecht meist um die 50), einige SportlerInnen hatten teilweise drastisch höhere Werte, die Werte der meisten AusdauersportlerInnen bewegen sich bei diversen Kontrollen aber interessanterweise fast immer knapp unter den Grenzwerten - und das, obwohl der durchschnittliche Erdenbürger Hämatokritwerte um die 40 hat - Ausnahmen bestätigen hier natürlich auch die Regel (komischerweise haben die meisten Radprofis auch Asthma, die dürfen dann bronchienerweiternde Asthmasprays verwenden, dadurch steigt deren Leistungsfähigkeit ebenfalls). Welche Zufälle es auf dieser Welt doch gibt…

Ist man beispielsweise Vegetarier oder gar Veganer, ist es gar nicht so einfach, genügend Eisen zu sich zu nehmen - außer man beschäftigt sich dermaßen mit dieser Materie, dass man fast nichts Anderes mehr im Kopf hat. Nimmt man nun nicht genügend Eisen zu sich, kann es durchaus passieren, dass Hämoglobin und Hämatokrit ziemlich absinken - ein Horrorszenario für jeden Ausdauersportler, weniger Luft bekommen bedeutet langsamer Laufen, Rad fahren, etc.

Was kann man nun dagegen tun? Zunächst einmal sollte man einmal jährlich eine Gesundenuntersuchung über sich ergehen lassen und um ein großes Blutbild bitten. Sind Hämoglobin und Hämatokrit tatsächlich sehr niedrig, ziehe man tunlichst einen guten Arzt oder einen sehr guten Ernährungsberater zu Rate; denn mit bloßem Substituieren von Eisen (etwa mit Präparaten aus der Apotheke) ist es nicht getan - doch das sollte der Experte erklären! Drastischer Hämoglobinmangel kann übrigens zu einer Anämie (Blutarmut) führen und diese ist gar nicht lustig; in ausgeprägten Fällen kann es hierbei zu einer Minderversorgung des Körpers mit Sauerstoff kommen.

Christian Kleber (MAS)

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