MaxFun Sports Laufsport Magazin
Tomaten mit Mozzarella
12.06.2009, 12:00:00
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Uwe Steinbrich/PIXELIO |
Viele lieben es, das „leichte“ Gericht. Mozzarella ist ein ursprünglich italienischer Filata-Käse aus Büffel- oder Kuhmilch mit 45-50% Fett in der Trockenmasse. Das bedeutet, dass ca. die Hälfte, also 20-25%, Fett tatsächlich auch vom Mozzarella-essenden Menschen aufgenommen werden. 100 g dieses, zugegebenermaßen herrlichen (weil meist mit Ölen und Kräutern und Tomaten verfeinerten) Käses haben demnach nach Adam Riese 20-25 g Fett, also ca. 170-200 Fettkalorien. Fett ist natürlich ein wichtiger Energielieferant, doch damit dieses nicht zu gewichtig macht, gilt auch hier „Genießen mit Maßen“. (Außer man ist knapp davor einen 2,5h-Dauerlauf in den Hügeln rund um Wien gelaufen, wenn möglich mit einem starken Laufpartner, der immer dann ein wenig auf´s Tempo drückt, wenn´s grad so überhaupt nicht passt; dann freilich kann man richtig völlern.) "Die Ursprungsform des Mozzarella wird aus Büffelmilch in der Gegend rund um Neapel, in Kampanien und im Süden Latiums, wo Hausbüffel schon seit dem 2. Jahrhundert gehalten werden, hergestellt.“ - Frei nach Wikipedia, deshalb übernommen, weil alleine dieser Satz das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, was komisch ist, schmeckt der zu den Frischkäsen zählende Mozzarella eigentlich (doch wir wissen ja, was „eigentlich“ eigentlich impliziert) nach nichts. Doch herrlich-schöne, dralle Servierkräfte, weiblichen und männlichen Ursprungs, die in kitschig-blumigen Weinlauben in Süditalien den Käse mitsamt kleinen Tomaten, frischem Basilikum, getrocknetem Salz, Pfeffer aus riesigen Pfefferstreuern, dunklem Balsamikoessig und Olivenöl, auf weißen Tellern servieren; dazu ViolinenspielerInnen im Hintergrund, die sich mit Wein aus Zinnbechern laben, ein herrlich-güldener Sonnenuntergang, all das lassen die Geschmacksknospen im Munde sich entfalten, den Drang größer werden, in das weiße, weiche Zeug hineinzubeißen, und doch den Hauch eines Eigengeschmacks erahnen. Dass die Gegend rund um Neapel nicht nur den Mozzarella hervorgebracht hat (was an und für sich zwar schon reichen würde), beweist unter anderem ein Ausspruch von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): „Dass kein Neapolitaner von seiner Stadt weichen will, dass ihre Dichter von der Glückseligkeit der hiesigen Lage in gewaltigen Hyperbeln singen, ist ihnen nicht zu verdenken, und wenn auch noch ein paar Vesuve in der Nachbarstadt stünden. Man mag sich hier an Rom gar nicht zurückerinnern: gegen die hiesige freie Lage kommt einem die Hauptstadt der Welt im Tibergrunde wie ein altes übelplatziertes Kloster vor.“ Der Geburtsort des Mozzarella grenzt übrigens an den Vesuv, der 79 n. Chr. die Orte Pompeji, Herculaneum, Oplontis und Stabiae vollständig unter Staub und Asche begraben hat. Der Mozzarella sollte übrigens möglichst frisch verzehrt werden, wenn die Beutel, in denen er in Wasser gelegt verkauft wird, gebläht sind, ist dies ein schlechtes Zeichen, ein Anzeichen für Überlagerung oder schlechte Kühlung - und Gärung. Ist er mal geöffnet, kann man ihn, sofern man in nicht ratzeputz zusammenisst, in einer Salzlake, sodass er völlig bedeckt ist, etwas länger lagern. Doch am besten macht man eine Reise nach Neapel, der größten Stadt Süditaliens; schon Enrico Caruso, der wohl populärste Opernsänger Italiens (1921 verstorben), hat einmal gesagt: „Eines Tages werde ich nach Neapel zurückkehren, weil es meine Heimat ist, die ich liebe. Aber nicht, um zu singen, sondern um Pizza zu essen.“ Wahrscheinlich Pizza mit Mozzarella. Bon appetito! Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |