MaxFun Sports Laufsport Magazin
Shake it baby
20.10.2009, 12:00:00
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Angela Parszyk/PIXELIO |
In der heutigen Zeit ist es schwierig herauszufinden, was denn nun gut für den Körper ist und was nicht. Hunderttausend verschiedene Energy-Drinks werden angeboten, doppelt so viele Trainingsmethoden, die allesamt viel besser sind als ihre jeweiligen Pendants, unendlich viele Regenerationsmethoden. Man verliert den Überblick, den man vielleicht nie gehabt hat, resigniert oder lässt sich andauernd vom Allerneuesten überzeugen. Eines ist den meisten Produkten fast immer gemein; sie sind recht teuer, nicht zuletzt, weil sie high-tech verpackt sind, aufwendigst beworben und mit Studien untermauert werden, Studien, die wahrscheinlich ebenso viel Geld kosten wie der gesamte Produktionsprozess eines ganzen Kalenderjahres. Die Werbung suggeriert uns, dass wir kaufen müssen, weil wir sonst nicht hipp sind, nicht in, nicht up-to-date, irgendwann glauben das sogar die Kritischsten. Die meisten Produkte verschwinden recht schnell wieder vom Markt, weil die nächste „Generation“ schon da ist, und die muss man haben, unbedingt, usw. So oder so ähnlich verhält es sich in den meisten Lebensbereichen, auch im Sport. Da ein neues Massagegerät, dort eine neue Trainingsmaschine, hier ein neuer, unschlagbarer Kohlenhydratshake. Im Prinzip ist es einfach. Wer trainiert, benötigt Energie. Kohlenhydrate und Fette. Training ist ein kataboler (also „muskelabbauender“) Prozess, der den Körper nötigt, in der darauffolgenden Regerationsphase (also in der Nacht und z. B. am nächsten Tag) stärker zu werden, leistungsfähiger. Wer etwa einen Marathon laufen möchte, kann sich zwar auch mit Federballspielen darauf vorbereiten, besser ist es allerdings zu laufen. Er kann natürlich die ganze Zeit Würstel mit Saft, Salami und Schmalzbrote essen, besser ist es allerdings, sich etwas gezielter zu ernähren. Vor dem Training etwa leicht bekömmliche Kohlenhydrate. Und was „leicht bekömmliche“ Kohlenhydrate sind, muss jeder für sich selbst entscheiden, denn vorrangig ist die Verträglichkeit. Der eine schwört auf Bananen, die andere auf gekochten Reis mit Ketchup, ganz andere wiederum auf Kohlenhydratshakes der Marke XY. Wichtig ist eigentlich nur, dass man das zuvor Gegessene beim darauffolgenden Lauf (der ja auch ein Wettkampf sein kann) nicht auf unliebsame Art und Weise wieder loswerden muss. Auch vor dem Krafttraining sind Kohlenhydrate empfehlenswert, da sie Energie für die nachfolgende Belastung liefern. Extra Fette muss man übrigens nicht zuführen, selbst sehr magere SportlerInnen haben noch genügend Fett-Reserven. Nach dem Training empfiehlt es sich zunächst seine Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen. Nudeln, Reis, Vollkornbrot, etc. sind gute Kandidaten für diese Aufgabe. Wer etwas härter trainiert hat oder gar in der Folterkammer Eisen verbogen hat und danach strebt, eine Adaptation herbeizuführen (also etwa ein wenig Muskelaufbau), sollte 40-60 Minuten nach dem Training hochwertiges Eiweiß zu sich nehmen. Doch davon nicht zuviel, mehr als 20-40g (je nach Körpergewicht und persönlicher Situation) auf einmal werden nicht verwertet. Das heißt, eigentlich schon, allerdings wird ein Zuviel an Eiweiß schlicht in Körperfett umgewandelt. Ob man dieses „hochwertige“ Eiweiß nun in Form von Eiweißshakes, Aminosäurenkapseln, Huhn, Pute, Fisch oder Kartoffeln mit Ei zu sich nimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Auch hier steht die Verträglichkeit an erster Stelle. An zweiter Stelle findet sich bereits das gesellschaftliche Miteinander. Kaum jemand versteht es nämlich, wenn man bei einem Geschäftsessen oder im trauten familiären Rahmen statt des Kümmelbraten oder der Pute natur ein paar Kapseln einwirft, die überdies fast immer zu unangenehmen Blähungen führen… Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |