MaxFun Sports Laufsport Magazin
Kräftigungstraining in der Gruppe
15.09.2009, 12:00:00
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Er robict, sie robict, und i robic a Die Aerobicwelle schwappt von Amerika auf Europa über, nicht aufzuhalten, Frau Fonda im hautengen Dress, langes, gelocktes Haar, laute Beats und hippe Schritte kombiniert mit beinhartem Bauch-, Bein-, Potraining faszinieren die Massen. Sogar Männer besuchen die Stunden, wer nicht mindestens eine zentimetertiefe Lacke hinterlässt und am nächsten Tag einen fürchterlichen Muskelkater von oben bis unten hat, hat was falsch gemacht. Die Stunden sind zum Bersten voll, sie sind bunt, laut, revolutionär. Dann kommt die Callanetics-Welle, winzige Bewegungen in beinah milliardenfacher Ausführung kräftigen die Tiefenmuskulatur. Dann kommt die Yoga-Welle, Körperlichkeit wird mit Geist und Seele verbunden, man sucht seine Mitte und den Frieden mit dem gesamten Universum. Dann kommt, dann kommt, dann kommt…Prinzipiell will man stets dasselbe erreichen, nämlich körperliche Ertüchtigung, die Seelenfrieden und Ausgeglichenheit zum stressigen Alltag mit sich führen soll. Aber sind Spinning und Co wirklich so tolle „Fatburner“, Stresslöscher und Fitmacher, wie man vielerorts lesen und hören kann? Eigentlich ja, doch Sie wissen, werte LeserInnen, „eigentlich“ impliziert immer ein „Aber“. Zuerst kommt es auf die individuelle Zielsetzung an. Wer einmal in der Woche in Yoga geht, um seinen 80-Stunden-Job, seine vier Kinder und seinen lästigen Nachbarn zu vergessen, der täte zwar gut daran, noch eine zweite und dritte Einheit einzubauen - aber eine Einheit ist besser als keine. Wer ein guter Radrennfahrer werden möchte, und deswegen glaubt, täglich zwei, drei Spinningstunden mit Vollgas mitfahren zu müssen, der liegt damit sicher falsch. Wer 10 kg Fett abnehmen möchte und sich deshalb zweimal pro Woche beim Aqua-Gym sehen lässt, wird lange brauchen, SEHR lange, um sein Ziel zu erreichen. In den meisten Stunden trifft man hochmotivierte TrainerInnen an (hoffentlich!), die ihre TeilnehmerInnen ebenso hoch motivieren wollen. Wer sich immer davon mitreißen lässt, läuft Gefahr, stets zu hochpulsig, zu intensiv zu trainieren. Wer lediglich einmal pro Woche eine solche Einheit absolviert, hat damit sicher kein Problem. Aber wie bereits beim Spinning-Radrennfahrer erwähnt, wer dauernd „drüber“ ist, der powert sich unnötig aus, schafft keine Grundlagen. Und diese sind - gerade im Ausdauersport - extrem wichtig. Man kann zwar, wenn man super drauf ist und der Spaß nicht zu kurz kommt, schon mal volle Pulle gehen - aber eben nicht immer. Gerade für LäuferInnen sind Kräftigungsstunden, ob sie nun Bauch-Bein-Po, Zirkeltraining, BodyPump oder MusclePain heißen, recht ideal. Man kann sein Kräftigungstraining in der Gruppe ausüben, das ist motivierender, der ganze Körper wird trainiert, und man hat fixe Termine, die man einhalten muss/kann/soll. Wer im Herbst und im Winter zusätzlich in Spinning geht, kann dort getrost in der Gruppe Grundlage trainieren. Das eine oder andere Intervall kann mitgefahren werden, den Rest überlässt man den anderen, die lediglich Stress abbauen möchten. Die besonders eifrigen Fitnesscentergeher besuchen zum Ausgleich noch eine Yoga- und eine Pilatesstunde, machen wochenends ihren Long jog und unter der Woche noch ein bis sieben (je nach Niveau) weitere Lauf-Trainingseinheiten, und schon ist sie um, die Trainingswoche! Train fast, eat slow, sleep high, hang loose, one life, feel good! Christian Kleber (MAS) Link: www.WomanMaxFun.com |