MaxFun Sports Laufsport Magazin

Die blutige Marie ist nichts für Antialkoholiker

27.12.2009, 12:00:00
Foto:
Narcosis/PIXELIO

Was auch immer man zu Silvester zu sich nimmt, es muss vor allem eines; schmecken.

Sie besteht zu etwa gleichen Teilen aus Tomatensaft und Wodka, wobei das Mischungsverhältnis - bedingt durch den Mixer und dessen Alkoholspiegel - variieren kann und offiziell auch darf. Man tue noch etwas Pfeffer, Salz, Tabasco und Worcestershiresauce hinein, und fertig ist sie, die „Bloody Mary“. Erstmals 1912 in der Harrys New York Bar in Paris von Fernand Petoit gemixt; damals allerdings nur aus Wodka und Tomatensaft. Etwas später brachte dieser den Longdrink oder Cocktail nach New York, dort mixte er aus Gründen der Verfeinerung die restlichen Zutaten hinein.

Es gibt verschiedene Vermutungen darüber, warum dieser Drink so heißt wie er heißt; im 16. Jahrhundert fand eine blutige Protestantenverfolgung in England statt, geführt von Königin Maria I. Tudor. Oder aber es verhielt sich so; der Erfinder Petoit selber soll angeblich gesagt haben, dass einer seiner Jungs (mit dem Namen Ernest Hemingway) diese Bezeichnung vorschlug, weil ihn der Geschmack (!) (oder das Aussehen?) an ein Mädel aus einem Club in Chicago erinnerte. Der Club trug übrigens den Namen Bucket of Blood Club.

Wie dem auch sei, wer sich zum Jahreswechsel ordentlich einen in die Birne kippen möchte, kann dies hervorragend mit diesem Drink. Und tut sich so unendlich viel Schlechtes auch wieder nicht damit, immerhin enthält Tomatensaft aufgrund der Erhitzung, die man zu seiner Herstellung benötigt, deutlich mehr Lycopin als bloße Tomaten. Und diesem Inhaltsstoff sagt man wahre Wunderdinge nach; er soll krebsvorbeugend wirken, das LDL-Cholesterin (also das böse…) senken; Tomatensaft soll außerdem die oxidative DNA-Schädigung verringern und das Immunsystem stimulieren. Immerhin haben schon Azteken, Maya und Inka den roten Trank als Arzneimittel verwendet. Positive Nebenerscheinungen hin oder her, wer zuviel von Mary kriegt, tut seinem Körper natürlich nichts so Gutes, das Negative überwiegt letztendlich das Positive - wie sonst nie im Leben.

Den Alkoholunabhängigen in diesem Lande sei freilich zur alkoholfreien Version der Blutigen Marie geraten; hier allerdings muss man beim kundigen Barmixer eine „Virgin Bloody Mary“ oder eine „Virgin Mary“ bestellen.

Was auch immer man zu Silvester zu sich nimmt, es muss vor allem eines; schmecken. Und wer Tomatensaft nicht leiden kann, wird sich nicht mit Blutigen Marien zuschütten. Allen anheim sein sollte das vorherige, ordentliche Training und der nachfolgende Lauf ins Neue Jahr, vornehmlich zwischen Neujahrskonzert und Neujahrsspringen durchgeführt. Und wer durch das Rütteln und Schütteln beim Lauf einen antiperistaltischen Vorgang in seinem Körper hervorruft und Rötliches in den (vorhandenen?) Schnee erbricht, ist entweder zu schnell gelaufen und hat sich dadurch Lunge und Atemwege blutig trainiert - oder aber er entsinnt sich der Vornacht und seinem Bloody-Mary-Exzess! All denjenigen, die nichts trinken (also weder mit noch ohne Alkohol), aber dennoch nicht auf Bloody Mary verzichten wollen, sei geraten, die kostenpflichtige Telefonnummer „Zwounddreißig-sechzehn-acht“ (dort herrscht Konjunktur die ganze Nacht) zu rufen, eine gewisse Marie wird sich melden…

Na dann, guten Rutsch!

Christian Kleber (MAS)

Link: www.MaxFun.cc

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