MaxFun Sports Laufsport Magazin
Das weiße Glück
03.11.2009, 12:00:00
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Damit ist nicht etwa die Haarfarbe mancher Kolumnisten gemeint, auch nicht der Staubzucker auf den herrlichen Wiener Topfengolatschen oder gar die Gesichtsfarbe mancher ins Ziel kommender TeilnehmerInnen. Nein, es ist der Schnee, auf dem wir alle so gern talwärts fahren. Er lockt uns in die Berge, um uns dort gar manches Mal zu überwältigen. Denn auch wer noch so gut ausdauertrainiert ist, wird beim Carven recht bald feststellen, dass (so er nicht genügend Kraft besitzt) Laufen nicht alles ist und vor allem auch vielleicht doch nicht die härteste Sportart auf Gottes Erden. Zum Schifahren braucht man vor allem eines; eine ordentliche Ausrüstung. Gute, gewartete Schi, passende Schischuhe und auch sonst sollte man eventuell nicht unbedingt daherkommen wie ein in die Jahre gekommener Möchtegern-Schilehrer des vorigen Jahrtausends. Dann braucht man Mut. Mit über hundert Sachen die Buckelpiste hinunterzufegen, dabei zu lächeln und noch in die diversen Kameras von Schaulustigen zu winken, bedarf einer ordentlichen Portion Chuzpe. Spaß beiseite, man braucht natürlich „Kondition“. „Kondition“ heißt aber nichts Anderes als „Zustand“ und hat mit Ausdauer nur teilweise zu tun. Neben dieser, die Ausdauerfreaks zweifelsohne besitzen, gehören Kraft, Koordination, Flexibilität und Schnelligkeit dazu. Man nennt diese fünf Freunde auch die „5 motorischen Grundeigenschaften“. Wenn Sie also vorhaben, das eine oder andere Schi-Opening aktiv zu besuchen, sollten Sie, so Sie nicht nach zwei Tagen mit einem fürchterlichen Muskelkater aufwachen möchten, vor allem einmal Ihre Oberschenkel- und Rumpfmuskulatur kräftigen. Machen Sie es wie Hermann Maier; Kniebeugen mit Gewicht auf instabilen Unterlagen, beid- oder gar einbeinig durchgeführt, stets mit geradem Rücken, lassen Sie sich bei dieser koordinativ doch recht schwierigen Aufgabe zusätzlich Rechnungen stellen. Sie werden sehen, dieses Multitasking-Training bringt Sie bei hochkoordinativen Sportarten wie dem Schifahren nicht nur weiter, es macht Sie auch wesentlich sicherer. Arbeiten Sie außerdem an der Performance Ihrer werten Rückenstrecker – die benötigen Sie ebenfalls, wenn Sie gleich vom Sessellift springen, um beinahe im freien Fall eine völlig vereiste, senkrechte Passage zu meistern. Kreuzheben und Hyperextensions wären hier angesagt, die Bauchmuskulatur als Ausgleichsmuskulatur dabei nicht vernachlässigend oder gar vergessend. All diese Übungen sollten Sie – sofern Sie noch wenig Erfahrung auf diesem Gebiet haben – erst einmal unter fachkundiger Anleitung machen. Zu groß ist die Verletzungsgefahr beispielsweise schon bei der so einfach klingenden Kniebeuge. Gerade LäuferInnen vernachlässigen während der Wettkampfsaison so gerne das Flexibilitätstraining. Die wenigsten stretchen, einfach deshalb, weil sie finden, dass es wertvoller ist, ein paar Kilometer mehr zu laufen und dafür auf´s Dehnen zu verzichten. Holen Sie das jetzt vor dem Schifahren nach. Wenn Sie erst einmal in einer schönen Grätsche über die Schihütte springen, werden Sie dankbar für diesen Tipp sein. Auch wenn Sie sich an der langen Warteschlange vor dem Lift gekonnt vorbeischlängeln, werden Sie froh sein über Ihre neu- oder wiedergewonnene Verrenkbarkeit, oder aber auch, wenn Sie den Schistockhieben, die zweifelsohne darauf folgen werden, mit gekonnten, gar nie gesehenen Verbiegungen ausweichen. Oder gehen Sie einfach Langlaufen! Link: www.MaxFun.cc |