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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Tour de France 2020

Die unberechenbarste Tour aller Zeiten

Die Tour de France 2020 könnte sich diesen Sommer zur unberechenbarsten Tour aller Zeiten entpuppen. Ein stetiger Strom an Anstiegen, neue Gipfelabschlüsse sowie ein beinhartes Zeitfahren am vorletzten Tag machen den diesjährigen Klassiker zu einem der wohl unvorhersehbareren Rennen in der gesamten Radsport-Historie.

Die Route der Tour de France 2020 wurde in Paris offiziell enthüllt. Die Tour beginnt eine Woche früher als gewöhnlich – am Samstag, den 27. Juni. Die Leute bezeichnen das Rennen bereits schon jetzt als eines der spannendsten und unvorhersehbarsten seit Jahrzehnten, und der vierfache Tour-Champion Chris Froome beschreibt die Strecke diesmal einfach nur als „brutal". Laut Buchmachern wie Betway gilt der Kolumbianer Egan Bernal vom Team Sky / Team Ineos nach seinem letztjährigen Triumph aktuell auch heuer wieder als Topfavorit, was die Gesamtwertung betrifft (Quote 3,00 – Stand: 19.01.2020), gefolgt von weiteren heißen Eisen wie Primoz Roglic (Lotto NL-Jumbo), Tom Dumoulin (Sunweb), Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) sowie den eben erwähnten Chris Froome. Als Fan kann man es kaum erwarten, zu sehen, was passiert.

Das Eröffnungswochenende ist eines der härtesten in der jüngsten Vergangenheit, und so mancher im Vorfeld gehandelte Favorit, der nicht darauf vorbereitet ist, wird dies wohl schnell herausfinden.

Die erste Etappe startet und endet in Nizza und umfasst drei Runden, sodass die Fans das Rennen mehr als einmal bewundern können. Die Presse stuft diesen Tag als Vorteilhaft für Sprinter ein, aber viele Experten sind sich da nicht so sicher, denn Nizza ist umgeben von Hügeln und vielen gewundenen, engen Straßen. Eine „leichte“ Etappe ist hier immer noch ziemlich schwierig.

Die zweite Etappe führt in Richtung Norden und in die Seealpen, wo die Fahrer zwei schwere Anstiege bewältigen müssen, bevor es um Nizza herum wieder etwas hügeliger wird. Als kleiner erster Part der gesamten Tour 2020 wird das Eröffnungswochenende somit durchaus bergig, unvorhersehbar und daher auch mit Sicherheit spannend.

Die Tour 2020 wird generell eine der bergigsten in der jüngsten Vergangenheit. Bereits in der zweiten Etappe gilt es ernsthafte Anstiege zu bewältigen, die sich über alle drei Wochen der Tour hinweg fortsetzen – einschließlich der Gipfel-Ankünfte bei den Etappen 4, 6, 13, 15, 17 und 20.Insgesamt bietet die 2020er-Tour 29 Anstiege der Kategorien „Second“, „First“ und „Beyond“, von denen viele entweder völlig neu sind oder zumindest vielen Fahrern und Fans weniger vertraut vorkommen werden. Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen die Bergstrecken eher wellenförmig verliefen, was es für Fahrer und Teams einfacher machte, sich auf „schweren Brocken“ im Verlauf wichtiger Etappen zu konzentrieren, liefert das diesjährige Rennen allerdings einen stetigen Strom an gar nicht so einfachen Anstiegen.Die sechste Etappe der Tour de France 2020 umfasst gleich mehrere davon, einschließlich des Aufstiegs zur Zielankunft auf dem Mont Aigoual, der sich auf einem Plateau hoch über den Cevennen befindet.

Als eine der dramatischsten der gesamten Tour de France 2019 entpuppte sich eine Etappe, an die zuvor nur wenige gedacht hätten: Etappe 10, kurz vor dem ersten Ruhetag der Tour in Pau. Nach ein paar anstrengenden Kilometern in den Pyrenäen hatte die meisten eine leichte Fahrt nach Albi erwartet - bis die Seitenwinde das Rennen in der letzten Stunde durcheinanderwirbelten und das Peloton in mehrere Gruppen zerbrach. Die 13. Etappe führt durch das Zentralmassiv und endet auf einem erloschenen Vulkan namens Puy Mary. Um dorthin zu gelangen, müssen die Fahrer den Pas de Peyrol erklimmen, den höchsten Pass der Region.

Die 15. Etappe endet zum ersten Mal auf einem der härtesten Anstiege im Jura, dem Grand Colombier. Die Fahrer müssen drei der vier Routen zum Gipfel bewältigen, von denen die letzte die schwerste ist.Die 17. Etappe ist bei weitem die Königsetappe des diesjährigen Rennens, mit einer Zieleinfahrt in Méribel auf dem Col de la Loze, einem Radweg, der im letzten Sommer asphaltiert wurde. Mit einer durchschnittlichen Steigung von über 10 Prozent sowie mehreren kleinen Anstiegen von über 20 Prozent ist dies der siebthöchste Pass Frankreichs und der höchste Punkt der 2020er-Tour.Das diesjährige Rennen bietet nur eine einzige Fahrt gegen die Uhr, ein 36-km-Einzelzeitfahren am vorletzten Tag. Ein spätes Zeitfahren ist kein Novum, denn bei der Tour treten die Fahrer häufig spät im Rennen gegeneinander an. Aber dieses Jahr wartet etwas Besonderes auf die Athleten: eine Ankunft auf der La Planche des Belles Filles, eine relativ neue Zielankunft auf dem Gipfel, welche aber schnell Bekanntheit erlangte.

La Planches des Belles Filles wurde 2012 erstmals erklommen und befindet sich inmitten der Vogesen im Osten Frankreichs. Der Abschnitt hat letztes Jahr dank ein paar zusätzlichen Kilometern extrem steiler Schotterstraßen viel Aufmerksam bei Publikum und Fahrern erregt

Die ITT der 2020er-Tour wird – wie die Etappen vor 2019 – etwas weiter unten am Berg enden, aber die Auswirkungen sollten genauso tiefgreifend sein. Man kann dabei nicht davon ausgehen, dass ein Kletterer hier gewinnen wird. Etwa 28 km flache bis sanft ansteigende Straßen führen zur Basis des letzten Anstiegs, und diese liefern vermutlich nicht den Vorteil, den mancher Fahrer vielleicht erwartet.Auf alle Fälle dürfen alle Radsportfans gespannt sein, wer am besten mit dem aktuellen Streckenprofil zurechtkommt. Der Verlauf verspricht auf alle Fälle eines – jede Menge Spannung und Dramatik!

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22.01.2020, 15:00:00
Foto: pixabay.com

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