MaxFun Sports Laufsport Magazin
Corona-Krise: Absagen von internationalen Wettkämpfen
Internationale Wettkämpfe 2020
Die Olympischen Spiele sind auf 2021 verschoben worden. Bei der Tour de France weiß man noch nicht so recht. Die Challenge Roth wurde abgesagt, der Vienna City Marathon schon vor längerer Zeit. Wie auch der London-Marathon, bei dem es zu einem legendären Showdown gekommen wäre. Kenenisa Bekele gegen Eliud Kipchoge, Weltrekord eigentlich vorprogrammiert. Alles das und (wahrscheinlich) noch viel mehr kann man jetzt vergessen. Veranstaltungen allerorts entweder ganz abgesagt oder verschoben nach xy.
Viele VeranstalterInnen sind so fair und bieten an, das Nenngeld entweder zurückzuzahlen oder einfach für die Austragung 2021 einzubehalten.
Manche tun sich schwerer damit. Besonders tragisch ist das wohl für Familienunternehmen (wie etwa jenes der Familie Walchshöfer, das seit 2002 die Challenge Roth organisiert). Da wird die gesamte Energie in ein Wochenende (oder in ein paar Wochenenden) gesteckt, und dann fällt man um alles um. Ja klar geht jetzt vielen so und letztendlich werden wir es ALLE spüren, dennoch; in dieser Kolumne geht es um den Sport. Und natürlich sehen wir alle ein, dass wir dem noch relativ unbekannten und daher so gefährlichen Virus keine Chance geben können und dürfen.
Recht cool ist die Idee mit dem Online-Mitmachen bei einigen sonst offiziellen Rennen wie etwa der Flandern-Rundfahrt für Radprofis. 13 Profis (allesamt Superstars) fahren auf Rollentrainern die letzten 32km gegeneinander auf der „Originalstrecke“. Andere machen es ähnlich, bei einigen kann man sogar als „NormalsportlerIn“ (wohl in einer Extraklasse) mitfahren. Cool wären ähnliche Geschichten im Laufsport, wenngleich wahrscheinlich wesentlich weniger SportlerInnen ein Laufband zu Hause stehen haben – zumindest im Vergleich zu den RadsportlerInnen oder TriathletInnen, die oft die letzten technischen Finessen um ihre Hometrainings ihr Eigen nennen.
Viele werden jetzt sagen, was soll´s, Wettkämpfe sind jetzt ohnehin so ziemlich das Letzte, woran sie denken.
Jan Frodeno hat sich ähnlich geäußert, viele andere werden sogar froh sein, dass etwa die Olympischen Spiele erst im Jahr 2021 stattfinden. So haben sie nämlich wesentlich länger Zeit für Vorbereitung und Qualifikation. Wobei Hand aufs Herz: namhafte SportlerInnen oder etwa IAAF-Präsident Sebastian Coe haben bereits öffentlich zum Ausdruck gebracht, was durchaus passieren könnte jetzt.
Aufgrund der Tatsache, dass wegen der Corona-Krise auch weniger bis gar keine Dopingtests durchgeführt werden (können) – durchaus verständlich – könnte der Fall eintreten, dass SportlerInnen (trotz Appell von Seiten Coe) in den kommenden Monaten in abartig große Tröge mit Zaubertrank fallen. Man stelle sich nach der laufschuh-mitbedingten Straßenlauf-Weltrekordflut der vergangenen Monate eine zweite Weltrekordwelle auf ganz neuem Niveau 2021 vor. Und das gleich in sämtlichen Sportarten, in denen man mit Doping erwiesenermaßen bessere Leistungen bringen kann als ohne unerlaubte Zusatzmittel. Man wird sehen, man wird sehen.
Was wird man also sagen können am 31. Dezember über die heurige Wettkampfsaison?
Hoffentlich nicht, dass sie ziemlich kurz war und irgendwann im März geendet hat. Es gab ja bereits knapp nach der Absage von London die Vermutung, dass Bekele und Kipchoge dann im Herbst in Berlin gegeneinander antreten würden. Nehmen wir uns diese Spekulation doch einfach als Anlass, um ganz fest daran zu glauben, dass wir spätestens im September wieder an den Startlinien dieser Welt stehen werden. Und dass wir ebenfalls spätestens in der dritten Jahreszeit 2020 neben dem Duell der Duelle und eventuell der ersten offiziellen Zeit sub2:00h auch viele andere spannende TV-Übertragungen von den Superstars dieser Welt erleben werden.
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