MaxFun Sports Laufsport Magazin
Vom Training ins Burnout
Intensives Leben generell kann zur Gratwanderung werden. Je intensiver man etwas macht, mehr oder weniger egal, was, desto schmaler wird der Grat, von dem man fallen kann. Wer fällt, schlägt irgendwann am Boden auf, die einen knallen härter auf selbigen. Die anderen weniger hart. Wie viel Training irgendwann ins Übertraining und in weiterer Folge eventuell ins Burnout führen kann, welche Begleitumstände eine solche Entwicklung begünstigen, liest du in den folgen Zeilen.
Körperliches Training ist an und für sich etwas sehr Gesundes. Wir sind von unserer Genetik her nicht geschaffen fürs Sitzen vor dem Computer, für Passiv-Konsum wovon auch immer. Eigentlich sollten wir den ganzen Tag herumwandern und gelegentlich auf den einen oder anderen Baum klettern. Tun wir aber nicht. Stattdessen wird unser Alltag immer stressiger. Wir bewegen uns immer weniger, wir ernähren uns nicht dementsprechend. Viele beginnen daher zu trainieren, besuchen ein Fitnessstudio, und was wird dort en masse angeboten?
Hochintensives Intervalltraining, wohin man nur schaut. Nun ist gegen Intensitäten im Allgemeinen nichts einzuwenden, solange man sie gezielt einsetzt und nicht wahllos tagtäglich „hinhält“. Wer so „trainiert“, ist auf bestem Wege, relativ bald in einen wunderbaren Übertrainingszustand zu geraten. Kombiniert mit ein wenig Stress im Büro und vielleicht auch noch mit privaten Hick-Hacks rasen da nicht wenige mitten in einen Burnout-Zustand. Nichts geht mehr.
Aber es geht auch anders
Wer sich etwa intensiv auf eine Lauf- oder Triathlon-Wettkampfsaison vorbereitet, muss ebenfalls verdammt aufpassen, dass er nicht zu viel des Guten macht, sprich, dass sein Trainingsprogramm so individuell ausgeklügelt gestaltet ist, dass es genügend Regenerationsphasen und Pausen, in denen der Körper über das bisherige Maß hinaus adaptieren kann, enthält. Ist dem nicht so, läuft man (wortwörtlich) in die falsche Richtung, nämlich ebenfalls ins Übertraining. Das mit dem richtigen Mix vom Rest des Lebens in einem Burnout enden kann.
Was muss man beim Trainieren beachten?
Man sollte sich nicht jeden Unsinn, den irgendein „neuer Fitnesstrainer“ verzapft, einreden lassen. Sprich, man sollte sein Training an den „Rest seines Lebens“ anpassen und so unterwegs sein, dass es einem
- erstens guttut und
- zweitens einen Leistungszuwachs beschert.
Wer im Ausdauersport gute, bessere oder sehr, sehr gute Leistungen bringen möchte, sollte ohnehin „auf Du“ sein mit der Trainingslehre. Aus der alle Trainingsprinzipien gut herauszulesen sind und an die man sich auch tunlichst halten sollte. Um nur ein Beispiel eines solchen Prinzips zu nennen: auf jede Belastung muss eine Entlastung folgen, sprich, nach einem harten Intervalltraining müssen mindestens ein bis zwei bis drei Tage Entlastung (lockere GA-I-Einheiten, Regeneratives etc.) folgen. HIIT-Einheiten tagtäglich entsprechen diesem Prinzip in keiner Weise.
Wer es allerdings bereits „geschafft“ hat und sich im Übertrainingszustand oder Burnout befindet, darf zunächst stolz sein auf sich selbst, einmal im Leben muss man auch das „erlebt“ haben. Was ist dann angesagt? Ruhe, Pause, bestenfalls ein paar sehr lockere Trainingseinheiten, die überhaupt nicht belasten. Wettkämpfe absagen, an Intervall-Einheiten gar nicht denken, sein Leben neu überdenken.
Wer sozusagen die letzte Sprosse der Leiter erklommen hat und sich im Burnout befindet, muss ohnehin in allen Bereichen seines Lebens wesentlich leiser treten und sollte sich professionelle Hilfe holen, alleine kommt man da nur ausgesprochen selten wieder heraus. Aber wie gesagt; besser sind Prophylaxe, Vermeidung, im Vorhinein daran denken, dass man gar nicht hineingerät, wo man nur schwer wieder herauskommt. Gefragt ist ein Training mit Hirn.
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