MaxFun Sports Laufsport Magazin
Velothon Berlin abgesagt
Mehr als 9000 TeilnehmerInnen zählte der Velothon Berlin im Jahre 2018. Daher ist es umso trauriger, dass 2019 kein Rennen stattfinden wird. Grund: Uneinigkeiten zwischen dem Veranstalter und der Event-Firma. Finanzielles soll nicht im Vordergrund gestanden sein - für die potentiellen RadlerInnen ist das aber auch egal. Sie werden nicht fahren.
Der Velothon fand 2008 zum ersten Mal statt. Von 2011 bis 2015 gab es jährlich auch Profirennen, in deren Siegerlisten sich beispielsweise keine Geringeren als Andre Greipel oder Marcel Kittel eintragen konnten. Beide sind absolute Weltklasse-Sprinter – nur zur Information für die nicht so Radsportbegeisterten. Darum geht oder ging es beim Velothon allerdings nur peripher, wenngleich Superstars natürlich mehr Fans, Zuschauer und letztlich auch Sportler selbst anlocken. Im Internet findet man zahlreiche und teilweise sehr witzige Videos, auf denen der Mund auf Veranstaltungen wie diese wässrig gemacht wird.
Der Velothon Berlin gehört zur Veranstaltungsreihe UCI Velothon Majors (neben den Rennen in Edmonton, Stockholm, Sunshine Coast und Wales). Ab 2009 konnte man zwischen zwei Distanzen (60 und 120km) wählen. Angefeuert wurde man von bis zu 220.000 Zusehern an der Strecke, Stimmung pur also, ähnlich wie beim Berlin-Marathon, bei dem man z. B. am Wilden Eber von Zuschauern, die einen in Zehnerreihen (also jeweils zehn hintereinander stehend) brüllend weitertreiben (zumindest fühlt es sich so an), angefeuert wird.
Was für Konsequenzen hat die Absage des Velothon 2019?
Für all diejenigen, die gerne partizipiert hätten, sieht die Sache klarerweise so aus, dass sie sich ein neues Ziel setzen müssen, zum einen. Zum anderen wird doch der eine oder die andere recht deprimiert über die unerfreuliche Tatsache sein, man stelle sich (als Läufer) vor, man freute sich auf den Marathon der Marathons (also auf Berlin, bei allem Respekt vor sämtlichen anderen Marathonläufen dieser Welt), und dann würde selbiger abgesagt. Notlösung ausgeschlossen. Das wäre sehr schade.
Der Radsport hat nicht erst seit der Fuentes-Affaire ein Problem, deshalb ist die ganze Geschichte doppelt ungünstig. Man weiß ja, wie sich passive Sportkonsumenten recht gerne über das, was sie so mitbekommen, äußern. Man kann sie schon hören, wie sie von den Dächern pfeifen „jetzt bringen die nicht einmal mehr ein Hobby-Radrennen zusammen“. Aber uns Ausdauerfreaks kann und muss egal sein, was andere sagen, zumal es sich wohl um das schönste Hobby der Welt handelt. Und so hoffen wir nun alle, dass 2020 wieder hingebogen wird, was heuer nicht ganz gelang. Nach dem Motto – Velo, gib wieder den T(h)on an im Berliner Schaltjahr!
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