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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Laufcamp auf Mallorca

Laufcampus-Gründer Andreas Butz im Interview

Die Firma Laufcampus ist nach eigenen Angaben einer der erfolgreichsten Laufseminar-Anbieter im deutschsprachigen Raum. Allein auf Mallorca hat man bisher schon über 60 Laufcamps veranstaltet. Was diese Laufcamps ausmacht, das wollten wir erfahren und haben deshalb Andreas Butz, den Gründer von Laufcampus persönlich befragt.

MFS: Andreas, wie kann man sich eure Laufcamps auf Mallorca vorstellen?

Andreas Butz: Unsere Laufcamps sind die perfekte Verbindung von Strandurlaub, Laufspaß und Trainingsimpulsen. Wir bieten unseren Teilnehmern in der Regel eine Woche lang bis zu viermal täglich Programm. Bei der Vorstellung des Wochenprogramms am ersten Abend erkläre ich immer, dass jeder einzelne Programmpunkt immer aufs neue ein Angebot ist und man als Teilnehmer der Laufcamps nicht alles mitmachen muss. Die meisten machen es aber genau so und nehmen alles mit. Und sind dann selbst erstaunt, zu was man in der Lage ist, wenn man mal eine Woche lang nichts anderes zu tun hat als zu essen, zu schlafen und zwischendurch immer mal wieder abwechslungsreich zu trainieren.

Wie genau kann ich mir das vorstellen?

Seit wir im Jahr 2005 mit der Veranstaltung von Laufcamps angefangen haben, damals noch in Südfrankreich, hat sich schnell ein Tagesablauf bewährt, mit dem wir alle Impulse gut vereinbart bekommen. Auch wenn es sich erst mal nicht nach Urlaub anhört. Denn erstmals bitten wir unserer Teilnehmer schon morgens Früh um 7:00 Uhr zum Training. Dann starten wir den Tag mit einem Yoga-Programm, das wir „Läufer-Yoga“ nennen. 30 bis 40 Minuten begrüßen wir den Tag mit unterschiedlichen Yoga-Programmen, dies hängt stark davon ab, welche unserer Laufcampus Trainer dabei sind.

Und was machen die, die bisher noch niemals im Leben Yoga gemacht haben?

Wir wählen Übungen, mit denen auch in Yoga ungeübte Läuferinnen und Läufer gut mitkommen können. Niemand trainiert sich bei uns einen Knoten in die Beine, aus denen er nicht mehr rauskommt. Als Dehnmuffel, der ich selbst einer bin, zeige ich hier gerne auf, wie ich mit Hilfe von Online- oder DVD-Yogaprogrammen meine Flexibilität erhalte und gleichzeitig etwas für die Kraft tue. Hier denke ich vor allem an die Stabilität im Rumpf, wo es bei den meisten Menschen ja hapert. Und diese Impulse kann man dann mit nach Hause nehmen.

Und wann wird gelaufen?

Zunächst einmal hat sich anschließend jeder ein leckeres Frühstück verdient. Die reichliche Auswahl, in den von uns gewählten Hotels, bietet wirklich für alle etwas, auch für etwas komplizierte Esser wie mich. Ich zum Beispiel möchte auch im Urlaub auf einen üppigen Obstsalat, Nüsse und Zerealien nicht verzichten und esse bevorzugt vegan. Aber auch die Nussnougat- und Marmeladenbrötchen Fraktion kommt natürlich auf ihre Kosten, ebenso wie die Wurst- und Käseesser.

Yoga und Frühstück, okay. Aber gelaufen wird auch?

Natürlich, bis zu zweimal am Tag. Jeden Vormittag um 10.30 Uhr starten wir mit unserem Laufprogramm. An jedem Tag steht etwas anderes an. Wir bieten unseren Teilnehmern alle läuferischen Reize, die sie aus unseren Laufcampus Trainingsplänen kennen. Unterschiedliche Tempi im Dauerlaufen, mal locker und mal zügig, Tempotraining als Intervalltraining, und den bei Laufcampus unverzichtbaren langen und langsamen Lauf.

Apropos langsam. Wie schafft ihr es, dass sich niemand überfordert?

Gute Frage. Natürlich sind Laufcamps immer ein Kompromiss, ähnlich wie Lauftreffs. Ein bisschen was muss man sich arrangieren. Aber wir bieten in jedem Laufcamp mindestens drei Leistungsgruppen an, angeführt durch kompetente Laufcampus Lauftrainer und achten darauf, dass sich niemand unter- aber vor allem auch nicht überfordert. Und an einem Tag machen wir sogar eine Leistungsdiagnostik. Spätestens danach können wir die Teilnehmer noch besser einschätzen und beraten, welches Tempo, welche Leistungsgruppe für sie optimal ist. Denn bei unseren Laufcamps ist es nicht anders als im üblichen Läuferleben auch, die meisten trainieren zu schnell.

Ja, kenne ich. Und das langsame Laufen lernt man im Laufcamp?

Ich denke schon, zumindest bekommt man ein besseres Verständnis davon und kann sich im Schutz der Gruppe auch mal darauf einlassen einfach nur gemütlich zu traben und nach Herzenslust beim Laufen zu plaudern. Denn auch darum geht es bei unseren Laufcamps, ein Urlaub mit Gleichgesinnten, die genau so laufbegeistert sind, wie man selbst.

Langsam laufen, und da kommt Freude auf?

Na klar. Aber natürlich, wie ich eben schon sagte, gibt es auch ein paar intensive Reize. Einmal pro Woche machen wir ein Intervalltraining. Je nachdem um welches Camp es sich handelt, und ob am Wochenende auf Mallorca noch ein Laufwettbewerb eingeplant ist, machen wir Intervalle über 400 Meter, 1000 oder auch 2000 Meter Länge. Wir rechnen dazu für jeden Läufer sekundengenau das richtige Tempo aus und empfehlen eine Mindestanzahl an Intervallen. Die meisten laufen – wie immer – zunächst zu schnell. Wenn sie aber erst mal ihr richtiges Tempo gefunden haben, dann machen sie mehr Wiederholungen als von den Lauftrainern vorgeschlagen. Und sind anschließend nicht nur müde, sondern vor allem stolz.

Was lernt man sonst noch in einem Laufcamp?

Dann gehen wir den Tag einfach mal weiter durch. Nach der Vormittagseinheit gibt es eine Menge Freizeit bis etwa 17:00 Uhr. Dann laden wir erneut zu einer Aktiveinheit an. Entweder machen wir Athletiktraining mit Übungen aus meinem Buch „Athletiktraining für Ausdauersportler“. Oder wir schulen mit Lauf-ABC-Übungen die richtige Lauftechnik. Da sind alle immer ganz scharf drauf, nachdem wir am ersten Tag von allen Teilnehmern Videoaufnahmen gemacht und abends gemeinsam analysiert haben. Das erhöht die Bereitschaft am Laufstil zu feilen.

Wie ich höre gibt es abends auch noch Programm?

Meistens ja. Abends bieten wir, fast jeden Abend zumindest, noch Vorträge zu Themen an, die Läufer besonders interessieren. Laufschuhe und Lauftechnik natürlich. Trainingsintelligenz, mein Lieblingsthema, also immer zu wissen wann man was trainieren sollte und warum. Aber auch über gesunde Ernährung reden wir. Wir nennen diese „Vitale Läuferküche“.

© Copyright:Laufcampus / Andreas Butz
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© Copyright:MaxFun Sports GmbH
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Und für wen sind diese Laufcamps interessant? Eher für ambitionierte Läufer oder für Laufanfänger?

Wir sind mittlerweile acht Wochen pro Jahr auf der Insel und bieten hier zwölf Laufcamps an. Teilweise also sogar zwei Laufcamps parallel, in unterschiedlichen Hotels. Ganz ehrlich, für jeden bieten wir etwas an. Neben unserem so genannten „Nr. 1 Laufcamps“, die ich hier versucht habe zu beschreiben, haben wir noch sehr spezielle Laufcamps. Das Trailrunningcamp zum Beispiel, oder unser Laufcamp Run & Hike, also Laufen und Wandern. Ganz neu dieses Jahr ist unser Laufcamp Yoga und Laufen, bei dem Yoga die Hauptrolle spielt und Laufen das Begleitprogramm ist. Und sehr stark im Kommen sind unsere „Laufcamps 50plus“. Die machen wir inzwischen dreimal im Jahr. Mit einem Nachteil.

Welcher ist dies?

Die jungen Hüpfer, also 49 und jünger, die dürfen bei den 50plus-Camps noch nicht mitmachen.

Andreas, vielen Dank für das Gespräch. Du hast mich neugierig gemacht, vielleicht schaue ich mir das bald mal persönlich an.

Sehr gerne. Ich würde mich darüber freuen.

Weitere Informationen unter:

Link: www.laufseminare-laufreisen.com

15.03.2019, 01:00:00
Foto: Laufcampus / Andres Butz
   Laufcampus

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