MaxFun Sports Laufsport Magazin
Leistungsdiagnostik als Selbsttest
Nicht alle haben genügend Geld für vernünftige Leistungsdiagnostiken samt Trainingsplanerstellungen. Respektive nicht alle wollen sich so etwas leisten. Mehrmals im Jahr, sonst bringt das ja nichts, weil man keinen Verlauf feststellen kann, weil man seine Bereiche, Geschwindigkeiten und Werte sonst nicht immer wieder neu bewertet bekommt und darauf im Training/Wettkampf reagieren kann. Nicht selten werden relativ hohe dreistellige Eurobeträge für eine Diagnostik plus Nachbesprechung verlangt, das hat seinen Grund; die Geräte sind mehr als teuer, dafür top, Miete und Personalkosten ohnehin in schwindelerregenden Höhen heutzutage etc. Daher ist aus den einst in der Allee Stehenden und Selbsternannten längst ein wachsender, immer seriöser werdender Wirtschaftszweig gewachsen, und der will auch finanziell bedient werden.
Man kann sich auch selbst testen
Erstens sollte sollte man gesund sein. Regelmäßige, große Blutbilder und Gesundenuntersuchungen sind die Voraussetzungen, die jeder Sportler sozusagen mitbringen sollte in sein tägliches Training. Wenngleich mit einem Ruhe-EKG nicht die gleiche medizinische Aussage getroffen werden kann, wie mit einem Belastungs-EKG - aber besser natürlich als nichts, ein kleines Service quasi. Das übrigens, beispielsweise, was die Erkennung einer Herzmuskelentzündung betrifft, auch nicht das Ende der Fahnenstange bedeutet, eine noch höhere, wenngleich auch nicht 100%ige Sicherheit hat man mit einem Ultraschall. Ein solcher Selbsttest kann auf mehrere Arten und Weisen erfolgen. Eines sollte aber klar sein; hat man sich einmal für eine Variante entschieden, sollte man auch bei dieser bleiben. Ansonsten ist ein Vergleichen quasi unmöglich. Die Ergebnisse eines Ergometertests sind nur schwer zu vergleichen mit einem Feldtest in der Sportart Laufen, geschweige denn mit einem 1500-m-Schwimmtest im 25-m-Becken.
Wie könnte ein solcher Test nun aussehen?
Fangen wir gleich mit dem Schwimmen an. Es macht natürlich einen Riesenunterschied, ob man seinen 1000-m-Test in einem 25-er- oder in einem 50-er-Becken absolviert, ob man nur in Badekleidung oder mit Neo schwimmt, ob man allein auf der Bahn unterwegs ist oder hinter jemandem herschwimmt etc. Eine Möglichkeit wäre folgende: 25-m-Becken, Bahn für sich alleine, 400m Einschwimmen, 3x kurz ansprinten, kurze Pause, dann 1000m so schnell wie möglich, kein Neo, ausschwimmen beliebig, Zeit notieren. Den Test alle 6 Wochen exakt nach dem gleichen Prozedere wiederholen; ist kein positiver Verlauf feststellbar, stimmt irgendetwas mit dem Training nicht. Weitere beliebte Teststdistanzen bei Triathleten sind 400m oder auch 1500m; wer sich längere Strecken „antun“ will, warte eventuell auf die Freiwassersaison, da hat man zwar teilweise mit Wellen und Wind zu kämpfen, im „richtigen“ Triathlon dann allerdings auch. Um an halbwegs brauchbare Vergleichswerte zu kommen, sollte man bei „ziemlich vergleichbaren“ Bedingungen schwimmen.
Für einen Test auf dem Fahrrad bietet sich zunächst das Ergometer an. Beispiel: 15 Min Einrollen bei 150 Watt, kurze Pause, Absteigen, dann jede Minute um 10 Watt steigern, so lange fahren, bis man nicht mehr kann, ausrollen, Wert notieren. Wichtig: Das Ergometer sollte stets dasselbe sein, die Trittfrequenz ebenfalls, es macht einen Riesenunterschied, ob man (kraftausdauermäßig) mit 55U/Min oder mit 105/Min pedaliert. Klarerweise kann man sich auch einen „Testberg“ aussuchen, den man alle 6-8 Wochen maximal schnell hochfährt. Allerdings nicht mit dem Ergometer, da bräuchte man zu lange.
Beim Laufen bieten sich ohnehin das ganze Jahr über zahllose Wettkämpfe an; da sieht man gleich, ob man förmig wird/ist oder ob man sich eher fühlt wie ein Mehlsack. Wem Vorbereitungswettkämpfe eher zuwider sind, der kann z. B. Testläufe bei 150 und/oder 170 Hf mit bestimmten Zeitvorgaben absolvieren und vergleichen. Auch hier sind äußere Bedingungen zu beachten. Aber Testdurchführungen und -ergebnisse hin oder her, letztendlich zählt doch der Weg zum Spaß, oder?
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