MaxFun Sports Laufsport Magazin
Gefahr des Übertrainings
Man kann nicht das ganze Jahr über in Form sein. Diese Tatsache muss dem Sportler klar werden. Diejenigen, die jedes Wochenende, von Jänner bis Dezember bei irgendwelchen Laufsport-Events am Start stehen, haben dieses Prinzip entweder nicht verstanden oder sie bringen immer nur mittelmäßige Leistungen. Natürlich gibt es sie, die Vielstarter, die tatsächlich fünfzig oder mehr Marathons pro Jahr laufen. Und das immer mit einer Zeit zwischen 2h10Min und 2h15Min, was mehr als beachtlich ist. Allerdings werden diese Läufer niemals wissen, wie schnell sie wirklich wären, würden sie gezielter und viel seltener - beispielsweise bei einem Frühlings- und bei einem Herbstmarathon – antreten.
Es muss nicht gleich die Marathondistanz sein, auf der man sich ordentlich „verkühlen“ kann mit zu vielen Starts. Auch Volksläufer, die Distanzen zwischen fünf und fünfzehn Kilometer wöchentlich im Wettkampftempo absolvieren, können nie ihr wahres Potential abrufen. Das hat folgende Gründe: ein intelligenter Formaufbau gliedert sich in verschiedene Phasen, in denen man unterschiedliche Akzente setzt und aus diesem Grunde teilweise gar nicht in der Lage sein kann, Außerordentliches zu leisten. Wohl aber sind diese Akzentsetzungen Voraussetzung dafür, dass man im weiteren Verlauf im Idealfall eine wesentlich bessere Form aufweisen kann, als würde man diese Akzente nicht setzen.
Ein Trainingsjahr gliedert sich prinzipiell in diverse Vorbereitungsphasen, die von Wettkampf- und Übergangsphasen abgelöst werden. Es kommt auf die Anzahl der geplanten Wettkampfhöhepunkte an, wie viele solcher Phasen man einbaut in sein Trainingsjahr. Viel mehr als drei Saisonhöhepunkte funktionieren meist nicht, was allerdings nicht heißt, dass man „lediglich“ drei Wettkämpfe pro Jahr absolvieren darf/kann – alle anderen Wettkämpfe, bei denen man partizipiert, müssen anders betrachtet werden – entweder als sogenannte „Trainingswettkämpfe“ oder solche, die „nur“ zur Vorbereitung auf die wichtigen dienen.
Es macht übrigens auch wenig Sinn, an einem Samstag bei einem Fünfer zu starten, um am Sonntag bei einem weiteren Fünfer oder Zehner zu rennen. Klar gibt es LäuferInnen, die beides gewinnen (können), allerdings wird in solchen Fällen meist nur am Samstag die maximal mögliche Leistung abrufbar sein – wenn überhaupt, weil man ja im Hinterkopf hat, am nächsten Tag noch einmal starten zu wollen/dürfen/müssen.
Gefahr des Übertrainings
Warum all diese Zeilen, die ja eigentlich ohnehin bekannt sein sollten? Weil man nicht erst in letzter Zeit beobachten kann, dass vor allem junge Athleten ganz gerne ordentlich verheizt werden von ihren „Trainern“ – da wird bis zu dreimal pro Woche belastet, an den Wochenenden stehen nicht selten zwei Wettkämpfe an, und dann wundert man sich (oder auch nicht), dass der Athlet innerhalb kürzester Zeit verletzt oder dermaßen im Übertraining ist, dass gar nichts mehr geht.
Im Ausdauersport gibt es nur ganz selten auftretende Wunder. Dass man ausgerechnet selbst ein solches erlebt, grenzt an äußerste Unwahrscheinlichkeit. Das Training ist ein Prozess, der lang andauert und gewissen Prinzipien unterliegt. Die zugegebenermaßen individuell zu adaptieren sind. Jeder reagiert anders auf Belastungen, der eine verkraftet harte Intervalle besser als der andere, der eine braucht mehr Umfangtraining als der andere, der eine reüssiert bei drei Wettkämpfen pro Jahr, der andere bei fünf. Allen gleich ist aber, dass sie nur dann die persönliche Maximalleistung bringen können, wenn sie ihre Trainingsjahre periodisieren und ihr Training intelligent aufbauen. Wöchentliche sowie mehrfache Wettkampfteilnahmen mögen zwar eine Zeitlang lustig sein, werden aber nie das widerspiegeln, was möglich wäre.
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