MaxFun Sports Laufsport Magazin
Die Laufgurus von damals
Welcher Name fällt den älteren Laufsemestern wohl als erstes ein, wenn sie an Laufgurus der Vergangenheit denken? Ulrich Strunz, richtig. Der deutsche Arzt, Triathlet und Läufer ist bekannt geworden durch seine zahlreichen Vorträge, in denen er Massen begeisterte und dazu animierte, laufen zu gehen. Viele allerdings haben ihn falsch verstanden, falsch interpretiert, nahmen das mit dem Barfußlaufen auf dem Vorderfuß zu wörtlich, nahmen generell das Wort „Laufen“ zu wörtlich. Heute wissen wir, dass der ehemalige Laufpapst, der angeblich irgendwann einmal selbst einen Herzinfarkt hatte (oder auch nicht, was kann man heutzutage schon glauben). Mit der Begrifflichkeit „Laufen“ durchaus das Gehen gemeint haben kann. Weil man in Deutschland „laufen“ zu „gehen“ sagt oder sagen kann, da gewinnt die Phrase „gehen wir laufen“ eine ganz neue Bedeutung.
Fitness-Päpste
Aufs Gehen hat sich mittlerweile auch ein anderer Laufsport-Guru von damals, Wim Luijpers, eingeschworen. Der sympathische Holländer, der seit langer Zeit in Österreich (oder Griechenland oder Neuseeland) lebt, macht nicht mehr in Feldenkrais oder Gentle Running, sondern setzt jetzt in seinen Seminaren eher auf die noch sanftere Fortbewegungsart, das Gehen. Verständlich, denn wenn man älter wird, ist das die angenehmere Art, sich durch den Raum zu manövrieren, das ist nicht ironisch gemeint, viele ältere LäuferInnen, die sich selbst immer wieder mal dabei ertappen, bei einem Trainingsläufchen ein paar „Gehmeter“ einzustreuen (aber nur, wenn es keiner sieht).
Zurück zu Herrn Strunz, der ist heute immer noch lauftippgebenderweise oder generell "lebensweisheitstippgebend“ unterwegs, wer bei der Greif-Methode reinschnuppert, findet oft etwas Geschriebenes vom 2:49-Marathonmann aus Görlitz. Ob das jetzt qualitativ hochwertiges Lesematerial ist oder nicht, darf jeder für sich selbst bewerten, ebenso verhielt es sich mit sämtlichen Vorträgen sämtlicher Laufpäpste des ausklingenden vorigen Jahrhunderts, eines jedoch haben sie bewirkt; der Bewegungsboom hielt ordentlich an, irgendwie hat man heutzutage den Eindruck, alles läuft, alles radelt, alles schwimmt, und das ist schon auch Verdienst dieser Motivationsmenschen. Denen übrigens zahlreiche nachgefolgt sind, mit mehr oder weniger großem Erfolg, letztendlich ging es bei fast allen um eines; um die Erklärung, wie man den inneren Schweinehund so überwinden kann, dass man zu einem erfolgreicheren, glücklicheren Menschen mit (noch) höherer Lebensqualität werden kann.
Was Strunz und Co sicherlich noch bewirkt haben?
Die Menschen haben sich durch diese Vorträge (die man zumindest auf irgendeine Art und Weise mitbekommen hat damals) wesentlich mehr Gedanken über ihr sportliches Tun gemacht. Bis dahin war Laufen etwas, das man entweder im Verein unter Anleitung eines fachkundigen Trainers gemacht oder etwas, das man irgendwie heimlich in bunten Baumwolltrainingsanzügen bei Nacht und/oder Nebel oder wenigstens zu Zeiten, zu denen der Nachbar davon nichts mitbekam, getan hat. Plötzlich hat alle Welt damit begonnen, sich über die „richtige“ Lauftechnik Gedanken zu machen, darüber, ob man mit Schuhen oder barfuß besser bedient ist, darüber, ob man mit permanentem Lächeln nicht schneller rennt, darüber, ob es überhaupt ums „schneller Rennen“ geht, einfach über alles. Die meisten wissen zwar bis heute nicht, wie ihre individuelle Lauftechnik aussehen sollte, die meisten kaufen sich nach wie vor Laufschuhe im Angebot (ohne darauf zu achten, ob diese nun passend sind oder nicht), allerdings reflektiert man heute nicht zuletzt aufgrund der damaligen Motivationsvorträge sein sportliches Tun, oft-meist ohne Konsequenzen zwar, aber dennoch. Danke, Herr Strunz und Co.
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