MaxFun Sports Laufsport Magazin
Der Körper im Dreikampf
Ein Triathlon ist eine anspruchsvolle Sportart, denn es gehören drei unterschiedliche Disziplinen vereint, genauso wie der enorme Trainingsaufwand. Für den Körper stellt der Dreikampf eine große Aufgabe dar, wird er doch mit verschiedensten Anforderungen konfrontiert. Verschiedene Sportarten, Geschwindigkeiten und Lokalitäten. Eines passt nicht zum anderen, könnte man meinen und hätte bis zu einem gewissen Grad recht damit, wer gut schwimmt, läuft langsamer, wer gut radelt, läuft langsamer, wer gut läuft, radelt langsamer, and so on. Das alles, weil beispielsweise beim Schwimmen Oberkörpermuskulatur aufgebaut wird, die man nicht braucht. Beim Laufen mach wiederum ein schlankes Bein schneller. Beim 180-km-Zeitfahren in der Ebene ist ein schlankes Bein nicht mehr ganz so erwünscht. Dafür rennt man dann mit „dicken Beinchen“.
Auf der anderen Seite passt alles wieder sehr wohl gut zueinander, denn Herz-Kreislauf-Training bedeutet alles, daher ist alles für alles gut; und man trainiert mehr oder weniger seinen ganzen Körper, wenn man sich dem Triathlon verschrieben hat. Lediglich der Rumpf bleibt außen vor, aber gewissenhaft, wie sie sind, die Damen und Herren TriathletInnen, wird der quasi täglich nach dem Training dazu trainiert. Heraus kommt ein Körper, wie Zeus persönlich ihn schaffen hätte können, austrainiert bis zur letzten Faser, kein Gramm Fett zu viel, ein Oberkörper, der der Adonis-Statue entstohlen sein könnte, aber auch die Beine, die etwa bei Bodystylern oft viel zu kurz kommen.
Doch jetzt zum Geist, um den es heute im erweiterten Sinne - nämlich den Geist des Dreikampfes - ja gehen soll. Wer sich in unterschiedlichen Aggregatszuständen unterschiedlich schnell bewegt, erfährt und erlebt schon allein mit Haut und Haar Unheimliches über seine Umwelt, sein Rundherum, seine Welt. Die klarerweise niemals die Welt der anderen ist, weil alles so subjektiv, doch auch das bleibt heute außen vor. Wer niemals durch 16-Grad-kaltes Wasser gepflügt ist, mit oder sogar ohne Neopren, und das eine Stunde lang oder länger, der hat keine Ahnung, was da in einem vorgeht. Dieses Eins-Werden mit einem der ursprünglichsten Elemente, dieses „Sich unter seine Anfänge“ mischen, dieses Erfassen der Elemente - nehmen wir nur Wind und Wellen - und diese tiefe Demut, die entsteht, wenn man versteht, wie klein man ist und doch eins mit dem Wasser und dem Universum, unheimlich, im wahrsten Sinn des Wortes.
Rad fahren ist laut dem berühmtesten zeitgenössischen, österreichischen Philosophen „die ideale Reisegeschwindigkeit“, um Land und Leute mit allen Sinnen zu inhalieren, Rad fahren ist natürlich schneller als Laufen, daher weitläufiger, man kommt bis in die tiefsten Täler, die gebirgigsten Schluchten; auch hier ist man dem Wetter gnadenlos ausgeliefert, die Starken bauen sich gerade daran auf; mühelos kann man durch verschiedene Zeit- und Klimazonen pedalieren, man lernt ausnahmslos alle Tankstellen, Gasthäuser oder Kioske kennen, weil man irgendwann überall den bösen Hungerast erleidet.
Bleibt noch das Laufen, bei dem die Beine schon so schmerzen, dass es eigentlich nur darum geht, nicht zu stürzen oder gegen einen Baum zu torkeln. Mentales Stärkentraining pur, wer auch das noch schafft, kann ohne Probleme vier Stunden lang die Luft anhalten, allein mit Gedankenkraft zum Mond fliegen oder ohne Fernbedienung Programme wechseln. Und aus all diesen Gründen solle man endlich damit beginnen.
Link: www.maxfunsports.com
![Foto m_koeb_1-1.jpg](/images/person/90-90/m_koeb_1-1.jpg)
Foto: pixabay.com