MaxFun Sports Laufsport Magazin
Was versteht man eigentlich unter Ausdauertraining
Ausdauer gehört zu den fünf motorischen Grundeigenschaften, neben Kraft, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit bildet selbige eine wunderbare Grundlage für das menschliche Sein. Ohne sie würden wir sehr/zu schnell ermüden, Ausdauer bildet vor allem die Basis für all diejenigen, die sich in langen oder gar ultralangen Bewerben wie Marathon oder Ironman messen möchten. Wobei man klarerweise die anderen sportmotorischen Grundeigenschaften nicht vernachlässigen darf, allerdings dürfen diese nicht in den Vordergrund des Trainings rücken.
Wer z. B. unheimlich gut sprinten oder 100 kg reine Muskelmasse im Freibad präsentieren kann, wird kaum in der Lage sein, drei oder mehr Stunden mit relativ hoher Intensität durch die Gegend zu bolzen. Wobei gerade im Triathlon recht muskulöse und kräftige Typen vor allem die ersten beiden Disziplinen so schlecht nicht bewerkstelligen – Voraussetzung dafür ist allerdings wieder eine gute Ausdauerleistungsfähigkeit. Beim Laufen sieht das alles dann etwas anders aus, jedes Kilo Muskelmasse zu viel benötigt Sauerstoff und reduziert das Lauftempo.
Ausdauer selbst kann man in verschiedene Bereiche gliedern, hier nur ein paar Beispiele, denn das kann man ohnehin überall nachlesen: laktazid, alaktazid, Kurzzeit-, Mittelzeit- oder Langzeitausdauer, statisch oder dynamisch, allgemein, lokal, und dann gibt´s z. B. noch die Kraftausdauer.
Wichtig ist vor allem, dass der Sportler sich bewusst ist/wird, was genau er mit einer Trainingseinheit in Bezug auf das große Ziel erreichen möchte. Und genau an diesem Punkt trennt sich die Spreu vom Weizen, der Hobbyathlet vom Profi. Letzterer würde niemals einfach irgendetwas trainieren, sprich, wenn ein anderer an ihm vorbeischwimmt, -radelt oder –rennt, dem einfach hinterherhetzen, ihn überholen und stehenlassen.
Hobbyradler beispielsweise machen das andauernd, die veranstalten sogar auf dem Weg zur Arbeit ein – nicht ganz ungefährliches – Rennen nach dem anderen. Steht Grundlagenausdauertraining I auf dem Programm, dann sollte man das auch durchziehen. Dazu muss man natürlich seine Puls-/Watt- oder auch Tempobereiche kennen und sich auch wirklich in diesen aufhalten. Denn nur dann wird gewährleistet, dass der Effekt, den dieses Training haben soll, auch gewährleistet ist. In diesem Fall wäre das das Trainieren des Fettstoffwechselbereiches, die Erhöhung der Anzahl der Mitochondrien, etc. Dazu wird man in einem moderaten Tempo mit ziemlich geringer Belastung relativ lange bis sehr lange unterwegs sein. Jede sinnlose Tempoverschärfung zielt am eigentlichen Trainingsinhalt vorbei und – was noch viel schlimmer ist – ermüdet ebenso sinnlos für die irgendwann in den nächsten Tagen folgende(n) harten Einheiten, in denen die Intensitäten wesentlich höher sind und bei denen ganz andere körperliche Parameter trainiert werden sollen.
Wie z. B. die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit, die Laktattoleranz oder auch das sogenannte „Hinhalten“ – also die Fähigkeit, sich mehr und mehr quälen zu können, und das in hohen Puls- und somit Belastungsbereichen.
Nur wer irgendwann einmal verstanden hat, wie Ausdauertraining funktioniert, wird in diesem Bereich Fortschritte machen. Sehr viele Hobbysportler sind meistens zu intensiv unterwegs und bauen niemals eine funktionierende Grundlage auf.
Eigentlich hätten die meisten wesentlich mehr Potential, können dieses aufgrund völlig falschen „Trainierens“ (wenn man das überhaupt so bezeichnen will) aber nie ausnützen. Vielleicht steckt da auch der Glaube dahinter, dass Training nichts bringt, wenn´s nicht zumindest ein bisschen weh tut. Vielleicht aber auch die Angst vor intelligentem Training, das zwar viele sehr lockere, aber auch einige verdammt harte Einheiten enthält.
Zeit wär´s, an einer solchen Einstellung etwas zu ändern, jetzt nämlich, denn die Saison ist in vollem Gange.
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