MaxFun Sports Laufsport Magazin
Jenseits des Marathons
Sie sprießen mittlerweile überall aus den Böden und sind aus der Laufszene nicht mehr wegzudenken - die Ultraläufe. Egal, ob am Trail oder auf der Straße. Die Marathon-Distanz ist längst nicht mehr genug, hatte es bis vielleicht zur Jahrtausendwende noch zum guten Ton gehört, wenigstens einmal in seinem Leben einen 42er durch eine Stadt absolviert zu haben, so ist das heute eher ein Ironman, ein Hunderter oder gar ein Wettlauf quer durch ein ganzes Land, bei dem man gleich auch sämtliche Gipfel „mitnimmt“.
Was bedeutet „Ultra“ eigentlich? Nein, es ist weder ein Hooligan gemeint, noch ein besonders radikaler Vertreter einer politischen Richtung, ein Extremist also. Aber mit etwas Extremem hat das Ganze natürlich schon zu tun, im Ausdauersport spricht man von „Ultra“, wenn die zu bewältigende Distanz mehr als 42,195 km beträgt. Rennen über 50 oder 100 km sind en vogue, über 6, 12 oder auch 24 h, dann gibt es 100-Meilen-Rennen und in etwa 27 Mio Distanzen dazwischen und darüber; die sich eben aus den teilweise unfassbar extremen Strecken über im Laufschritt (eigentlich) unbezwingbare Gipfel ergeben, aber was ist heutzutage schon unmöglich.
Tipps für den ersten Ultralauf
Du bist auch einer von denen, die langsam genug von „herkömmlichen“ Marathons haben, willst umsteigen auf die längere und härtere Variante? Gut, hier ein paar Tipps, wie du überleben kannst - in der Wildnis der Ultra(trails) wie auch beim Ultramarathon auf der Straße. Zunächst geh es ruhig an, das Training ist hier gemeint. Zahlreiche immer länger werdende Läufe, die ganz langsam absolviert werden, stehen ganz oben auf deinem Trainingsplan. Viele wechseln bei diesen oftmals vom Laufen ins Gehen und zurück, vor allem, wenn du im Gelände unterwegs bist, geht es oft ohnehin nicht anders.
Bei einem 5-h-Trainingsjog ist ein Trinkrucksack von großem Vorteil, bei einem so langen Lauf wirst du aber nicht umhin kommen, immer wieder mal stehenzubleiben, um Flüssigkeit auf irgendeine Art und Weise nachzufüllen. Gels und Riegel sind willkommene Kohlenhydratspender, übertreib das Ganze aber nicht, sonst kommt alles wieder hoch und du hast weniger davon, als wenn du gar nichts zu dir genommen hättest. Die eine oder andere Wettkampfteilnahme im Vorfeld auf einen Ultra ist sicher nicht verkehrt, brenn dich dabei aber nicht aus. In der Ruhe liegt die Kraft, und dieser Spruch wird umso präsenter, je länger man unterwegs ist.
Ausrüstung
Steht der Wettkampf dann tatsächlich vor der Tür, musst du meist einiges beachten. Viele Veranstalter schreiben eine sogenannte Pflichtausrüstung (also z. B. Notfalldecke, GPS-System, Trinkbecher, Handy, etc.) vor. Das wird dann entweder vor dem Start oder während des Rennens kontrolliert, und das ganze Zeug hat auch seinen Sinn. Bist du z. B. im Gebirge unterwegs, nimm bitte deinen Müll wieder mit hinunter ins Tal. Wasserdichte Trailschuhe machen dann Sinn, wenn man viele Gebirgsbäche zu durchqueren hat oder im strömenden Regen mitten im Gatsch unterwegs ist. Irgendwann werden die zwar auch nass, da muss vorgesorgt sein. Entweder in Form von lieben Betreuern, die dir irgendwo neue Socken und neue Schuhe geben (und mit Blasenpflastern und sämtlichem Equipment, um ziemlich geschundene Füße „notoperieren“ zu können, bereitstehen) oder auf andre Art und Weise. Eine Creme zum Nacheinschmieren von wundgelaufenen Scheuerstellen solltest du selbst mithaben.
Ebenso wie genügend Kleingeld, falls dich der Hungerast in ein Gasthaus treibt. Und glaub mir, nach 125 km hat man Heißhunger oder –durst auf Dinge, die man sonst nicht mal ansehen würde. Ob du dir diese dann auch gönnst, kannst nur du allein wissen – da kommt´s auf deine Verträglichkeit an. Vor allem aber halt dir immer wieder den Ausspruch vom 6-fachen Hawaii-Sieger Mark Allen vor Augen, „auch das wird nur ein Tag (oder in diesem Fall gleich eine ganze Ansammlung von solchen) sein, bei dem am Ende wieder die Sonne untergehen wird“. Und du hoffentlich glücklich und zufrieden im Ziel stehen/sitzen/liegen wirst.
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