MaxFun Sports Laufsport Magazin
Fliegen statt Laufen
Liebe auf den ersten Blick war es nicht. Als ich vor einigen Monaten einen knallgelben Clifton 3 von Hoka als Testexemplar bekam, musste ich erst einmal tief durchatmen. Die kräftige Farbgebung und eine massive abgerundete Sohle sorgen dafür, dass man mit diesen Schuhen deutlich auffällt. Überzeugend verlief dann aber die Begutachtung durch meinen Coach und Physiotherapeuten Andreas.
Nach einer Laufanalyse zeigte ich ihm all meine gesammelten Schuhe und Andi plädierte sofort für den Hoka: „Das ist genau der richtige für dich.“ Der Clifton vereint sehr gute Dämpfung mit überraschender Leichtigkeit, die Sohle hilft mit ihrer Rundung beim Abrollen. Kurzum: Der Schuh ist perfekt für lange Läufe auf dem Asphalt, auch nach 30 Kilometern macht das Trainieren mit dem Clifton noch Spaß. „Hoka“ heißt angeblich „flieg über die Erde“ in der Sprache der Maori und genauso fühlt sich das Laufen mit der bunten Wunderwaffe auch an. Das habe ich seither nicht nur im Training ausführlich getestet, sondern auch beim Marathon in Prag im Mai.
Meine nächste Anschaffung war ein Tracer, der mich im Sommer im Sportgeschäft meiner Wahl anlachte. Noch leichter, ebenfalls mit deutlich gekrümmter Sohle und wie der Clifton auch im Außenbereich angenehm weich. Selbst mit einer über Wochen beleidigten kleinen Zehe konnte ich den Tracer und den Clifton problemlos tragen, all meine anderen Laufschuhe bereiteten mir in diesem Zustand Schwierigkeiten. Der Tracer ist gedacht für etwas kürzere Läufe, die dafür gern flott sein dürfen. Ich verwende ihn im Training für Einheiten zwischen 10 und 18 Kilometern auf Schotter und Asphalt. Mit seinem geringen Gewicht erinnert er fast an die Natural Running Modelle, doch der Tracer hat mehr Sprengung und federt so die Stöße sehr gut ab.
Um den Test möglichst aktuell zu gestalten, sendeten mir die freundlichen Herrschaften aus dem sonnigen Kalifornien dann den neuen Tracer 2. Klares Plus: Das ist für mich der erste Hoka, den man auch im Freizeitbereich perfekt tragen kann - der Schuh ist schick und leicht. Die Sohle ist beim Tracer 2 nicht mehr so stark gebogen, für Hoka-Verhältnisse ist das fast schon ein „normaler Schuh“. Gedacht ist er nicht unbedingt für Marathon-Distanzen, nicht umsonst steht im Innenbereich „Speed“. Schnelle Einheiten auf flachem Untergrund sind perfekt für den Tracer 2, der in der umfangreichen Hoka-Palette der leichteste seiner Art ist und dennoch sehr guten Halt insbesondere im Bereich der Knöchel vermittelt.
Mein Clifton 3 geht nach dem Marathon Ende Oktober in Ljubljana in den Ruhestand und wird einen würdigen Nachfolger finden: Die Vierer-Serie ist bereits im Handel und online erhältlich. Ich freue mich schon auf die ersten gemeinsamen Ausflüge im Herbst.
Link: www.hokaoneone.eu