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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Orientier dich ausschließlich an dir selbst, deinen Werten und deinen individuellen Trainingsbereichen.

Einer der besten Leichtathleten, die unser Land jemals hervorgebracht hat, meinte einst zu seinen weniger talentierten – aber doch immer noch sehr erfolgreichen – Kollegen, sie trainierten das Langsame zu schnell und das Schnelle zu langsam. Sollte heißen, dass sie die Grundlageneinheiten stets einen Tick oder gleich ein paar Ticks zu flott rannten, um bei den Intervallen und einhergehend damit auch bei den Wettkämpfen zu langsam zu sein. Gut zwanzig Jahre später hält dieser Trend weiter an, vor allem bei den etwas ambitionierteren Läufern oder Triathleten. Im Radsport hingegen hat es vor einiger Zeit eine kleine Trendwende gegeben, dort wird heute meist nach Watt trainiert, was eine wesentlich genauere Trainingssteuerung zulässt, zumindest für diejenigen, die dementsprechende Geräte besitzen und verwenden. Die, die nach Gefühl oder Puls trainieren, sind allerdings auch dort oft noch am Holzweg.

Langsam ist langsam, schnell ist schnell, so viel müsste eigentlich klar sein. Ist es aber nicht, die Anzahl derer, die immer noch ein relativ flottes Einheitstempo an den Tag legt, ist erklecklich. Die Gründe liegen auf der Hand; man hat wenig Zeit, da möchte man schon etwas spüren, aber nicht so viel, dass man komplett fertig ist. Was soll das bringen, dermaßen durch die Gegend zu kriechen, da kann man ja gleich gehen oder mit dem Moped fahren? Ein bisschen was will man schon tun, und so weiter, und so fort. Dabei kann niemand die Gesetze der Natur außer Kraft setzen.

  • Nur durch wirklich langsames Training, das man in seinem individuellen Grundlagenbereich durchführt, werden Mitochondrien aufgebaut.
  • Nur durch wirklich langsames Training wird der Fettstoffwechsel geschult.
  • Nur durch wirklich langsames Training feilt man an seiner Grundlage.
  • Nur, wer die langsamen Einheiten wirklich langsam trainiert, ist in der Lage, die schnellen auch wirklich schnell zu absolvieren.
  • Wer immer zu schnell unterwegs ist, hat schlicht und einfach keine Energie mehr, um Intervalle, die wahrhaftig hart sein sollen, auch wahrhaftig hart zu rennen, zu schwimmen oder zu radeln.
  • Wer immer zu schnell unterwegs ist, wird auch nie einen Wettkampf an seinem persönlichen Limit absolvieren können. Weil er nicht genügend Kraft, Energie, Reserven dafür hat.

Eigentlich alles recht einfach, oder? Wären da nicht die anderen.

Die anderen Sportler, die einen vielleicht überholen und mitleidig anlächeln, weil man gar so langsam dahineiert. Die anderen Menschen, die vielleicht gerade spazieren gehen und einen im allerschlimmsten Fall auch noch kennen. Vor denen kann man sich keine Blöße geben, was halten die von einem, wenn man vorbeitrippelt wie frisch aus der Reha…Leute, ihr macht das erstens für euch, und zweitens wollt ihr doch bei den Wettkämpfen gut, stark, phänomenal abschneiden. Dann muss euch aber auch egal sein, was andere von euch halten.

  • Ein Radprofi würde niemals einem Hobbyfahrer hinterherjagen, wenn ihn dieser überholt.
  • Ein Spitzenläufer, der einen regenerativen Dauerlauf in der Allee absolviert, würde nie auf die Idee kommen, sein Tempo auch nur irgendwie zu verändern, wenn er bei ein paar Hobbyläufern, die ihn kennen und grüßen, vorbeitrabt.

Selbst in Iten, der Trainingshochburg in Kenia, wo hunderte internationale Topstars trainieren, wird immer wieder im Sechserschnitt getrabt…Dabei können die einen ganzen Marathon etwas mehr als doppelt so schnell rennen. Umgelegt auf einen 3-h-Läufer bedeutete dies, dass der seine ganz langsamen Supersauerstoffläufe in etwas mehr als 8Min/km zurücklegen müsste. Wer macht das? Richtig, niemand…

Du trainierst doch, um besser zu werden, oder? Dann orientier dich ausschließlich an dir selbst, deinen Werten und deinen individuellen Trainingsbereichen. Und schreib dir endlich hinter die Ohren, dass langsam langsam ist, und schnell schnell…in diesem Sinne…

Link: www.maxfunsports.com

21.01.2017, 19:00:00
Foto: MaxFun Sports/K.Köb
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