MaxFun Sports Laufsport Magazin
Auf Rekordkurs beim Prag Marathon 2017
Anfang April feierte man in der tschechischen Hauptstadt den Weltrekord der Damen im Halbmarathon. Am 7. Mai beim großen Volkswagen Prag Marathon stellte sich daher vorab die Frage, ob der Streckenrekord fallen könnte und ob die Kenianer die favorisierten Äthiopier übertrumpfen könnten. 10.600 Läuferinnen und Läufer aus 88 Nationen waren am Start, die meisten wollten einfach ins Ziel. Und das ist auch in Prag mindestens 42,915 Kilometer vom Start entfernt. Der Weg dazwischen verläuft entlang der Moldau, führt über Brücken und ist durchaus selektiv. Es geht immer wieder leicht bergauf und bergab, Straßenbahnschienen und Kopfsteinpflaster erfordern stellenweise erhöhte Konzentration. Die Wetterbedingungen waren annähernd ideal, zwischen 12 und 18 Grad bei geringem Wind und glücklicherweise auch ohne den in manchen Prognosen vorhergesagten Regen. Prag bietet schon deswegen eine reizvolle Marathonstrecke, weil sie durch einige der schönsten Teile der Altstadt führt. Die Unterstützung von Seiten des Publikums ist lebhaft und ebenso international wie die Teilnehmerliste. Und am Ende zahlte sich der Aufwand aus.
Neue Bestzeit bei den Damen
Auf jeden Fall für 6.509 Sportlerinnen und Sportler, die es ins offizielle Klassement schafften. Bestimmt auch für die Organisatoren des Runczech-Teams rund um Carlo Capalbo, die wieder einmal bewiesen, dass der Prag Marathon das Gold Label der IAAF zu Recht trägt. Und ganz besonders wohl für Gebretsadik Abraha aus Äthiopien, der seine Landsleute Bazu Worku und Mekuant Avenew mit seiner Zeit von 2:08:47 um wenige Sekunden besiegen konnte. Der äthiopische Triple-Sieg bei den Herren wäre bei den Damen beinahe wiederholt wurden. Doch Amane Beriso, Tadelech Bekele und Hirut Tibebu wurden am Ende klar von der Kenianerin Valary Aiyabei überflügelt, die mit ihren 2:21:57 einen neuen Streckenrekord bei den Frauen in Prag erreichte.
Blättert man durch die Ergebnislisten auf www.runczech.com fällt aber nicht nur auf, wie schnell manche Menschen laufen können, sondern auch wie attraktiv der Marathon in Prag in den 23 Jahren seines Bestehens geworden ist. Israelis, Chinesen, Mexikaner, Australier und der eine oder andere Südafrikaner kämpften sich tapfer ins Ziel. Nur die österreichischen Teilnehmerzahlen könnten durchaus noch steigen. Schließlich ist Prag bequem mit dem Auto oder dem Zug erreichbar und schon wegen seiner Sehenswürdigkeiten einen Besuch wert. Die nächsten Gelegenheiten, um die hohe Qualität der tschechischen Laufserie kennenzulernen, bieten sich bei den Halbmarathons in Karlsbad am 20. Mai, in Budweis am 3. Juni und in Olmütz am 24. Juni. Weitere Infos auf https://www.runczech.com/de/veranstaltung/index.shtml
(Wolfgang Kühnelt)
Foto: RunCzech