MaxFun Sports Laufsport Magazin
Zehennägel und Co
Onkel Karl war´s! Ja, der Onkel Karl, der damals gemeint hatte, man solle sich die Zehennägel so schneiden, dass sie auf den Seiten jeweils weit abgerundet wären; oder gleich so, dass man sie sich quasi bis tief hinein in die Zehenwurzel absäbelt.
Damit sie nicht einwachsen und wehtun würden.
Der blutjunge Nachwuchsläufer, der gerade mit seinen Eltern und eben jenem Onkel Karl in den Bergen unterwegs gewesen war, teils, um dort tatsächlich bergzusteigen, teils, um dort in seiner Freizeit Tennis zu spielen, aber auch teils, um dort ein wenig an seiner Laufform zu feilen, hatte dem passionierten Wanderer geglaubt.
Ohne Wenn und Aber, denn wenn einer „es“ wissen musste, dann war es Onkel Karl gewesen. Denn der wusste auch, wem ganze Staaten das ganze Geld schuldig waren, der wusste auch, wie viel Geld Staaten drucken mussten und das mit den Goldreserven eines Landes; also war doch völlig klar, dass eine im Vergleich dazu dermaßen lächerliche Geschichte wie die mit den Zehennägeln und wie man diese „richtig“ zu schneiden hatte, auf jeden Fall eine typische Onkel-Karl-Geschichte war.
Darum schnitt sich der Nachwuchsläufer seine Nägel, wie ihm geraten wurde und hatte zwei Wochen lang kein Problem, konnte laufen, wie er wollte, bergauf, bergab, in verschiedensten, nicht ganz gleich großen, Schuhen, es war einfach eine Freude. Dann allerdings wuchsen die Nägel der großen Zehen jeweils links und rechts ins Fleisch ein und stellten den Nachwuchsläufer vor einen kleinen Gewissenskonflikt: Konnte Onkel Karl sich geirrt haben, war das im Rahmen des Möglichen?
Nach einem überaus schmerzhaften Besuch beim Hausarzt, der ihm während des Herausschneidens der eingewachsenen Nägel erklärte, wie man diese zu schneiden hatte, war der Nachwuchsläufer auch nicht klüger – er hatte schlicht und einfach nichts von dem, was der Arzt wohlmeinend von sich gegeben hatte, verstanden – aufgrund seines eigenen, nicht unterdrückbaren Gebrülls. So oder so ähnlich wird es vielen Läufern ergehen/ergangen sein, man braucht sich nur mal deren Füße ansehen.
Wie schneidet der Läufer nun seine Zehennägel „richtig“?
Nun, zunächst einmal dürfen sie – klarerweise – nicht zu lange werden, denn dann stoßen sie auf jeden Fall an beim Laufen, und das verursacht auch auf jeden Fall Schmerzen. Dabei muss man allerdings aufpassen, denn wer zu viel wegschneidet, kann sein Nagelbett leicht verletzen, Entzündungen wären die schmerzhafte Folge. Ebenso verhält es sich mit dem Einschneiden in die Ecken, man schneidet Fußnägel nicht wie Fingernägel kreisrund, sondern eher gerade, so, dass in etwa ein Millimeter des weißen Randes sichtbar bleibt.
Nicht nur für all diejenigen, die besonders dicke (und damit schwer zu schneidende) Nägel haben, empfiehlt sich vor dem Schneiden eine Dusche oder ein Fußbad, damit die Nägel schön weich und damit gut schneidbar werden.
Im Internet findet man übrigens ausgesprochen brauchbare Anleitungen, „wie man´s richtig macht“.
Gerade Läufer und hier vor allem jene, die viel in hügeligem oder gar gebirgigem Gelände unterwegs sind, können sich so etwas mal reinziehen. Sollten einem nach einem UltraTrail oder Ironman nun doch ein paar Zehennägel schwarz geworden oder bereits abgefallen sein, kein Grund zur Panik.
Ein paar Besuche bei der Pediküre oder in einem Nagelstudio wirken Wunder, und auch (oder gerade) die Herren der Schöpfung sollten sich da nicht zu schade sein dafür; denn was gibt es Hässlicheres als einen komplett austrainierten Triathlon- oder UltraTrail-Body mit entsetzlichen Füßen untendran?
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