MaxFun Sports Laufsport Magazin
Wie viel Belastung hält ein Ausdauersportler aus?
Heute wollen wir der Frage nachgehen, wie viel Belastung ein menschlicher Körper, respektive ein Ausdauersportler, aushält. Beziehungsweise, was ist gerade noch leistungsfördernd, und ab welchem Zeitpunkt wirkt sich jede weitere Trainings- oder Wettkampfbelastung negativ auf die Gesamtsituation aus? Eindeutige Antworten werden natürlich geschuldet bleiben müssen, zwangsläufig, weil – wie stets an dieser Stelle zu erwähnen ist – jedes Individuum eben Individuum ist und anders reagiert auf was auch immer als andere. Dennoch gibt es ein paar Grundprinzipien, die mehr oder weniger für alle Menschen, so sie nicht in irgendwelche verbotenen Trickkisten greifen, gelten.
Wie sinnvoll ist es, zwei Wochen vor einem Marathon, den man in PB absolvieren möchte, einen sogenannten „Vorbereitungsmarathon“ zu laufen? Nun, eher gar nicht, außer man zählt sich zur Spezies der Ultraläufer (die ohnehin quasi täglich 40 oder mehr Kilometer runterspulen) und hat noch keine besonders gute Marathon-PB stehen. Dann wird man zwar keinen unheimlich schnellen Marathon runterklopfen, aber so etwas in der Art hätte man ja auch gar nicht vorgehabt – eher ein längeres, flotteres Training, das zufälligerweise während eines Marathons absolviert wird. Generell ist es natürlich so, dass man umso mehr Kilometer laufen muss, je höher das Leistungsniveau ist – hat man also vor, den „Zielmarathon“ unter 2h10Min zu laufen, kann man zwei Wochen vor dem Tag X durchaus noch einen sehr Langen machen – aber selbst Marathon-Superstars sind vorsichtig, denn sie wissen ganz genau, dass man ohne völlige Regeneration niemals seine Maximalleistung abrufen kann. Diejenigen, die also jede zweite Woche irgendwo Marathon laufen, bewegen sich NIEMALS in ihrem persönlichen Spitzenbereich; klar kann man auch jeden Tag 42,195 km rennen, aber eben halt nie besonders schnell. Selbst ein Eliud Kipchoge (den man momentan wohl getrost als „besten Marathonläufer der Jetztzeit“ bezeichnen darf) läuft nicht täglich 40 oder mehr km - auch, wenn er klarerweise hohe Umfänge absolvieren muss. Die aber intelligent – also in verschiedenen Intensitätsbereichen, gut aufeinander abgestimmt - absolviert werden.
Anders verhält sich die Sache, wenn man auf kürzeren Strecken, beispielsweise über die 3.000- oder 5.000-m-Distanzen, reüssieren möchte. Da macht es sehr wohl Sinn, an ein paar Wochenenden hintereinander zu starten. Nach einer spezifischen Vorbereitungsphase kommt (meistens, außer man ist verletzt oder krank…) die Wettkampfphase, in die man sich aber Saison für Saison zunächst hineinfinden muss. Auch wenn man in der „heißen Trainingsphase“ viele Intervall- und Tempolaufeinheiten runtergeklopft hat, erschrickt man meistens auf den allerersten Wettkampfkilometern, weil ein Wettkampf eben mit nichts anderem zu vergleichen ist. Es braucht also stets ein paar 3-er oder 5-er, damit man sich wieder so richtig quälen kann. Und es ist (hoffentlich) verständlich, dass man nach einem kurzen Wettkampf viel kürzer benötigt, um zu regenerieren, als etwa nach einem Marathon. Dies alles findet deshalb hier seine Erwähnung, weil ein doch immer größerer Teil ausdauersporttreibender Menschen scheinbar immer Marathon-süchtiger wird (und einen Ultra, 100er, Gebirgsmarathon nach dem anderen rennt) und dabei die (aus vergangenen Tagen) bekannte Methode der Belastungsanhäufung anwendet. Die zwar eben – wie ebenfalls gerade erwähnt – auf kürzeren Distanzen wunderbar funktioniert, im Marathonbereich aber eben gar nicht.
Natürlich darf jeder machen, was er will, und wenn man große Befriedigung darin findet, wöchentlich ultraextraweit zu rennen, dann ist das auch wunderbar. Bloß wird man auf diese Art und Weise NIEMALS sein persönliches Optimum aus sich herausholen können.
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