MaxFun Sports Laufsport Magazin
Mo Farah, der Super-Läufer aus Großbritannien hat es dieser Tage wieder mal vorgezeigt
Mut wird im Sport zwar nicht immer belohnt, manchmal aber doch. Viel wurde an dieser Stelle bereits geschrieben über den Mut zur Pause, den man zweifelsohne hie und da haben muss, sonst droht man ins Übertraining hineinzuschlittern, und wer dort drinnen ist, bringt bekanntlich keine so tollen Leistungen, kann solche gar nicht bringen, weil er leer ist, sowohl, was seine Physis als auch, was seine Psyche anbelangt. Heute geht es um eine andere Art von Mut, um Mut, der etwas mit Aggression, mit „Sich-trauen“, zu tun hat.
Mo Farah, der Super-Läufer aus Großbritannien hat es dieser Tage wieder mal vorgezeigt. Er gewann die 5.000m in London ganz knapp unter 13 Minuten, dabei lief er die letzten Runden mutterseelenallein gegen die Uhr, nicht gegen irgendwelche Gegner, die hatte er längst alle abgehängt. Aber Mo WOLLTE unbedingt unter der 13-Minuten-Schallmauer bleiben und ackerte und rackerte wie ein Wahnsinniger dafür. Letztendlich gab ihm der Erfolg Recht, aber für diesen muss man auch verdammt viel tun, und man muss MUTIG sein, verdammt mutig!
Es gibt Sportler en masse, die seit Jahren konstante Leistungen bringen, gute Leistungen, aber eben keine, die einen zu regelrechten Begeisterungsstürmen hinreißen würden. Das Außergewöhnliche fehlt einfach, man rennt Wettläufe und bringt eigentlich stets das, was von einem erwartet wird. Und was die anderen von einem erwarten. Läuft es einmal nicht so rund, fällt das niemandem auf, weil die übrigen Leistungen ja auch nicht wirklich auffallen.
Dann gibt es aber Typen, die einfach Unfassbares leisten können, nicht immer, klar, aber immer wieder. Nehmen wir mal den Super-Radprofi Peter Sagan, nicht nur, dass er sein Rad beherrscht wie kaum ein anderer (auf youtube findest du unzählige Beweise dafür; er „parkt“ sein Rennrad auf dem Dach eines Autos oder fährt einhändige und manchmal sogar „nullhändige“ Wheelies), er gewinnt auch Rennen wie kaum ein anderer, er attackiert fast immer, er sprintet mit den besten Sprintern um die Wette, er bringt seine Mannschaftskameraden in aussichtsreiche Positionen, er ist eigentlich immer präsent. Viele andere, die klarerweise nicht so stark sind wie er und die klarerweise nicht mit dermaßen viel Talent gesegnet sind, verstecken sich hingegen oft im Feld und sind kaum einmal zu sehen.
Umgelegt auf den Hobbysportler bedeutet dies nun natürlich nicht, dass man bei jedem Volkslauf wie ein Irrer attackieren sollte, um nach spätestens 700 Metern hechelnd und nach Luft japsend auf der Seite zu liegen und sämtliche Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen muss; es soll vielmehr ein wenig Motivation sein, das eine oder andere Mal ein bisschen etwas zu „wagen“. Wer 15 oder 20 Wettläufe pro Jahr bestreitet, darf schon mal versuchen, „über sich hinauszuwachsen“. Man darf ruhig mal etwas früher auf das Gaspedal steigen und schauen, was passiert. Viele Hobbysportler wissen nicht im Geringsten, was in ihnen steckt, sie können sich gar nicht so quälen, wie sie es eigentlich könnten. Nun gut, es WILL sich ja auch nicht jeder maximal quälen, viele finden ihre absolute Befriedigung darin, dass sie für sich selbst passable Leistungen erbringen, damit können sie gut leben. Ein nicht kleiner Anteil der wettkampforientierten Sportler ist aber permanent unzufrieden mit seinen Ergebnissen. Rekord wieder nicht erreicht, Qualifikation für dies oder das auch nicht, kein Stockerlplatz in der Altersklasse, etc. Warum nicht? Ein Grund könnte eben der fehlende Mut sein. (Klar kann es auch daran liegen, dass schlicht und einfach nicht mehr drinnen ist, aber wenn man sich an den Streckenrand irgendeines Wettlaufs stellt, bemerkt man doch gleich, wer sich so richtig quält und wer „einfach nur mitläuft“.)
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