Am 26. März wird der Paderborner Osterlauf bereits zum 70. Mal (!!!) über die Bühne gehen, auf dem Programm stehen ein Bambini-Lauf, ein 5-er und ein 10er, ein Halbmarathon, ein Handbike-Race, ein Inlineskating-Halbmarathon und ein Nordic Walking Bewerb. Wer allerdings zum Beispiel in Wien ansässig ist, muss zunächst in etwa 880km überwinden, um in die 145.000 Einwohner zählende Großstadt im Osten von Nordrhein-Westfalen zu gelangen. Und – zumindest, wenn er beim 10-km-Lauf starten will – VORANGEMELDET sein, mit 4.400 Startern hat man hier das Limit bereits erreicht und die Anmeldung geschlossen – auch nachmelden kann man sich nicht mehr.

Paderborn heißt übrigens Paderborn, weil es sich zusammensetzt aus „Pader“ – das ist der nur vier Kilometer kurze Fluss, an dem die Stadt liegt – und „Born“, einer früheren Bezeichnung für „Quelle“. Die ersten Funde, die auf eine Besiedelung schließen lassen, gehen auf die Altsteinzeit zurück, heute kennt man den ehemaligen Elektroinstallateur Michael Dreier als Bürgermeister von Paderborn, das einen nicht nur bei Tag, sondern auch bei Nacht herrlich erscheinenden Dom sein Eigen nennen darf – den Paderborner Dom. Zumindest die, die ihn noch nicht kennen, „müssen“ ihn besichtigen, wenn sie schon dort sind im Rahmen des Laufes.

Der übrigens ein Benefizlauf für das Nairobi-Projekt im Mathare Valley Slum ist; die German Doctors, die man früher unter der Bezeichnung „Ärzte für die Dritte Welt“ kannte, begleiten den Osterlauf nun schon im fünften Jahr als exklusiver Charity Partner. Ziel ist es, den Ärmsten der Armen in der Hauptstadt Kenias zu helfen, indem sie kostenlos von den Medizinern aus Deutschland behandelt werden. Und man darf kreativ sein, muss nicht „nur“ mitrennen; ob man nun eine Charity-Pastaparty veranstaltet und den Spendenerlös dem guten Zwecke zuführt oder Freunde, Firmen und andere dazu ermuntert, jeden gelaufenen Kilometer mit einer Gabe zu sponsern, bleibt jedem selbst überlassen, Ziel ist es, die bislang „eingelaufenen/eingegangenen“ 40.000,-- zu verfetten.

Aber natürlich geht es in der Stadt mit den 21 Grundschulen auch ums Sportliche, Homiyu Tesfaye etwa gewann 2015 den 10-km-Lauf in 27Min51s, bei den Damen wurde die WM-Bronzemedaillengewinnerin im 3.000-m-Hindernislauf, Gesa Felicitas Krause, „nur“ 5. mit einer Zeit von 33Min26s, was zeigen soll, wie stark dieser Lauf besetzt ist (auch wenn die Ehringshausnerin sonst auf kürzeren Strecken unterwegs ist). Die Zeit der Siegerin: 31Min47s, Sutume Asefa Kebede)! Im Halbmarathon darf man nicht viel länger als 60Min rennen, um bei den Herren als Sieger die Linie zu überqueren, bei den Damen wurde beispielsweise Sabrina Mockenhaupt im Vorjahr mit 1h11Min13s „nur“ Zweite, stark besetzt, stark! In die Siegerlisten konnten sich ua. keine Geringeren als Irina Mikitenko (Streckenrekordhalterin mit 1h08Min51s), Carsten Eich (27Min47s, Streckenrekord!), der Marathon-Weltmeister von 2015, Ghirmay Ghebreslassie (1h00Min07s, Streckenrekord!) oder Manfred Steffny (1h18Min25s, damals, im 68-er-Jahr noch über die 25-km-Strecke oder die unvergessene Grete Waitz aus Norwegen (1h22Min28s, ebenfalls über die 25-km-Distanz, Streckenrekord!) eintragen.

Wem heuer Zeit und Straße ausgehen, um in Paderborn nicht unweit von Kassel an den Start zu gehen, der ist eingeladen, das Großlauf-Ereignis zumindest per Internet nachzuverfolgen, um dann wenigstens 2017 an den Start zu gehen. Weil man in der Stadt des Paderborner Biers zum einen dem Benefizgedanken frönt, zum zweiten schnell rennen kann, zum dritten wahrlich Sehenswürdiges zu erblicken bekommt und viertens, weil man einfach mal woanders laufen sollte.

Link: www.paderborner-osterlauf.de

MaxFun Sports Redaktion

Paderborner Osteraluf