MaxFun Sports Laufsport Magazin
Der Halbmarathon in Spanien am vergangenen Wochenende
Gleich fünf Läufer blieben am letzten Sonntag unter der magischen 60-Minuten-Schallmauer beim Halbmarathon in Valencia (Spanien), als Sieger ging schließlich Stephen Kosgei Kibet aus Kenia hervor, er beendete seines Lauf nach 59Min27s und war damit exakt eine Sekunde schneller als der Zweitplatzierte, Mustapha El Aziz aus Marokko. Edwin Kipsang Rotich aus (Kenia) komplettierte nach 59Min und 32s das Podest, eine weitere Sekunde dahinter landete Mourad Marofit aus Marokko auf dem vierten Platz, sie alle waren einen Kilometerschnitt von 2Min49s gelaufen. Geoffrey Yegon, der heuer den Streckenrekord beim Halbmarathon in Venlo (NL) knacken konnte (59Min44s), wurde knapp dahinter Fünfter. Der Sieger etwa hat eine Pb von 58Min und 54s und liegt damit in der ewigen Halbmarathon-Bestenliste auf Rang 9, den Valencia-Rekord hält übrigens Abraham Cheroben mit 58Min und 48s, aufgestellt im Jahre 2014. Unangefochten an der Spitze dieser Liste ist nach wie vor Zersenay Tadese aus Eritrea, der gerade mal 58Min und 23s benötigte, und zwar 2010 beim Lissabon-Halbmarathon. Das entspricht einem km-Schnitt von sage und schreibe 2Min46s. Aber wie neulich schon erwähnt wird´s wohl spannend, wenn sich der momentan zweitschnellste Marathonläufer der Welt, Kenny Bekele, einmal ernsthaft auf einen Halbmarathon vorbereitet, aufgrund seiner Schnelligkeit, die er von der Bahn mitbringt, könnte zum ersten Mal in der noch nicht allzu alten Halbmarathongeschichte die 58-Minuten-Barriere fallen.
Zurück zu Valencia, auch die Damen waren nicht langsam unterwegs gewesen an diesem herrlichen spanischen Oktobersonntag, Peres Jepchirir gewinnt mit einem km-Schnitt von 3Min11s und einer Zeit von 67Min09s doch ziemlich souverän den Titel. 1Min13s dahinter stürmt Violah Jepchumba ins Ziel, das Podest komplettiert Rose Chelimo nach 1h09Min und 35s. Auch bei den Damen darf man gespannt sein, wann (und ob) der Weltrekord fallen wird – Florence Kiplagat aus Kenia hält diesen seit 2015, sie war damals 65Min09s gelaufen (Barcelona, km-Schnitt 3Min05s). Interessant ist auch der Vergleich ihrer Marathon-Bestzeit (2h19Min) mit der Weltrekordzeit von Paula Radcliffe (2h15Min25s), an die bislang keine andere Dame herankommen konnte. Radcliffes Halbmarathon-Bestzeit hingegen liegt „nur“ bei 1h06Min und 47s, da hätte Kiplagat eigentlich ziemlich viel Spielraum. Aber „hätti, wari, etc.“ zählt halt Nüsse…
Valencia ist überhaupt pfeilschnell, gleich 96 Läufer blieben unter 1h15Min, hierzulande ist es oftmals gerade einer, dem dies gelingt, und der darf sich dann zum Sieger küren. Wobei man nicht unfair sein darf, Spanien hat etwas mehr als 46 Mio. Einwohner, der Großraum Valencia beherbergt etwas weniger Menschen als Wien. Und um weiterhin nicht unfair zu werden, natürlich laufen auch in Österreich bei Meisterschaftsrennen wesentlich mehr Leute eine sub-1h15Min – bei den Staatsmeisterschaften in Salzburg waren es heuer 29 Läufer, die vom frischgebackenen Halbmarathon-Staatsmeister Valentin Pfeil angeführt wurden. Und um ganz fair zu bleiben, natürlich kann man zwei unterschiedliche Strecken an zwei unterschiedlichen Tagen bei ebenso unterschiedlichen Wetterbedingungen nicht vergleichen. Das ist überhaupt die Schwierigkeit bei Rekordversuchen, und deshalb führte man lange Zeit „Marathon-Weltrekorde“ unter der Bezeichnung „Weltbestzeiten“. Weil ja auch etwa die Strecke von Wien nicht gleich ist der in Berlin oder der in London. Letztendlich kann aber jeder Läufer selbst entscheiden, wo er seinen Rekordlauf versuchen möchte, schnelle Strecken gibt es mehr als genug. Valencia zählt sicherlich dazu, wer Lust und noch genug Form hat, kann am 19. November beim Valencia-Marathon sein Glück suchen.
Link: www.maxfunsports.com