MaxFun Sports Laufsport Magazin
Das war der Ironman 70.3 St. Pölten 2016
Der Ironman 70.3 St. Pölten gehört laut einer AthletInnenumfrage zu den fünf beliebtesten Events seiner Sorte – coole Geschichte, die allerdings mehr als verständlich ist, immerhin ist schon der Schwimmbewerb mit seinem legendären Landgang (oder eigentlich „Landlauf“) ein Schmankerl der besonderen Art; und ein paar weitere warten auf der Radstrecke, die erst pfeilschnell über eine Autobahn, die allerdings just zum Rennzeitpunkt gesperrt ist (…), und später durch die wundervolle Wachau führt. Aber ein halber Ironman wäre nicht zu Ende, bevor nicht das gar nicht fette Mariandl (aus der Wachau) anfängt zu singen, und das geschieht auf der Laufstrecke entlang der Traisen Richtung Altstadt St. Pölten und zurück zur NV Arena. Wo – wenn man Glück hat – vielleicht sogar quasi-kaiserliche Ehren samt Gefolgschaft ihre Aufwartungen zu machen gedenken.
All das wird den Topathleten aber eher egal gewesen sein am Tag der Bundespräsidentenwahl in Österreich, zu konzentriert und fokussiert war etwa Andi Böcherer von Beginn an unterwegs, nach dem 62,5ten Radkilometer lag er nicht allzu weit vor Ruedi Wild und Pauli Reitmayr, die Damen um Anja Beranek, Yvonne van Vlerken und Laura Philipp waren zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht ganz so weit, aber weit genug, um auf einen abschließenden Lauf-Showdown vom Feinsten abzuzielen. Den auch Superstar Marino Vanhoenacker gerne mitgestaltet hätte, wäre er nicht bei km 32 (Radstrecke) vom Defektteufel, der ihn zwang, das Rennen zu beenden, heimgesucht worden.
Interessant das heurige Startprozedere, das bereits bei einigen anderen Ironman-Veranstaltungen für große Zustimmung gesorgt hatte – man startete nach dem sogenannten „Rolling Start Modus“; alle fünf Sekunden werden zwölf Athleten, die sich vorher genau überlegt haben, wie schnell sie schwimmen können und wo im Starterfeld sie sich daher einzuordnen gedenken (was übrigens nicht überprüft wurde von Seiten des Veranstalters), losgelassen. Mit diesem Modus soll vor allem mehr Sicherheit gewährleistet werden, Kämpfe auf den ersten paar hundert Metern sollen so vermieden werden (schade, dass der Autor dieser Zeilen das nicht mehr live miterleben wird, denkt er an seine Ironmanzeit zurück, sind da sofort Horrorbilder vom Schwimmstart bis hin zur ersten Boje…).
Vorjahressieger Böcherer wechselte dann schließlich als Erster auf die Laufstrecke, und auch im abschließenden Halbmarathon war er nicht zu schlagen, nach 3h52Min konnte er seinen Vorjahressieg wiederholen. Der Schweizer Wild und Reitmayr aus Österreich freuten sich über die weiteren Podiumsplätze. Bei den Damen durfte Vorjahresdritte Laura Philipp über ihren ersten Sieg jubeln, sie verwies Van Vlerken und Beranek auf die Plätze zwei und drei. Alles in allem waren wohl auch (fast) alle restlichen TeilnehmerInnen mehr als zufrieden mit ihren Leistungen, nur manchen wird der doch nicht ganz schwache Wind ein bisschen ins Radhandwerk gepfuscht haben. Aber der gehört einfach dazu, nur so wird man stärker…hang loose!
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