MaxFun Sports Laufsport Magazin
Winterschlaf
Wer am Nassfeld in Kärnten laufen geht – frühmorgens, wenn der Nebel noch alles in seine Schwere tunkt – der tut gut daran, dies in den Wintermonaten zu machen – dann nämlich schläft der Bär, der von Slowenien wieder eingewandert ist und in den Wäldern Kärntens umherstreift. Zumindest kann man dies den allerorts aufgestellten Schildern entnehmen und hofft inständig, dass dies auch stimmt, denn sonst ist man auf sich allein gestellt mitten im Wald; man hat das ja nicht gewusst mit den herzigen Teddys, also nicht wirklich, man hat sich bisher eher noch nicht damit befasst. Wozu auch, kommt man doch aus einem ganz anderen Teil dieser Welt und hat gerade seine Regenerationspause hinter sich gebracht.
Die heuer wieder einmal länger und heftiger ausgefallen ist, als man eigentlich vorgehabt hätte – aber „eigentlich“ impliziert halt immer ein „Naja“, ein „Ok“, und daher wurde sie eben so, wie sie wurde. Die Pause. Exzessiver geht wohl nicht mehr, also schon, aber man selbst hätte das nimmer gepackt, wobei, wenn man sich seine Sportskollegen so angesehen hat, na halleluja, wie wollen die wieder ins Training einsteigen? Da müssen einige wohl ein paar Wochen warten mit dem Radeln outdoor, sonst finden sie nicht mehr zurück…Diese Pausenwochen, in denen man sich durchaus ordentlich gehen lassen kann/soll, sind aber enorm wichtig für die Psyche. Man erinnere sich an einen gewissen Jan Ullrich, der nach seiner Winterpause stets mit zehn, zwölf Kilo mehr daherkam und sich bei den ersten Trainingslagern auf Malle tatsächlich oft von leistungsorientierten Hobbyradlern überholen lassen musste. Und später in der Saison dann gefahren ist wie ein Moped.
Der Wiedereinstieg ins Training fällt manchen leicht, manchen schwer. Und meist hat das etwas mit den anfänglichen Intensitäten und Umfängen zu tun. Wer etwa nach vier Wochen Pause gleich mit einer satten Stunde Laufen beginnt, tut sich klarerweise um ein Vielfaches schwerer als jemand, der zu Beginn mal fünfzehn oder zwanzig Minuten joggen geht. Natürlich kann dann recht flott gesteigert werden, aber gerade für die Psyche ist es so unglaublich wichtig, dass nicht gleich die ersten Einheiten nach der Regenerationsphase wieder schwierig und unangenehm gestaltet werden. Fürs Schwimmen und Rad fahren gilt genau dasselbe. Hier kann locker mit Technik- und Wassergefühlsübungen oder einigen lustigen, weil abwechslungsreichen Spinningstunden begonnen werden. So diese nicht zu intensiv gefahren werden – aber die Intensität kann ja mit der Schraube unterhalb des Lenkers sehr individuell gesteuert werden.
Wichtig für alle ist nur, dass man seine Lebensgewohnheiten langsam wieder umstellt. Noch ein kleines Bier oder noch einen Punsch – das spielt´s gerade für die jetzt nicht mehr, die nächste Saison ordentlich etwas vorhaben. Wer unbedingt noch eine Zeitlang weiter sündigen will, der tue dies eher beim Essen oder in anderen, wunderschönen Bereichen, Alkohol hat jetzt bald nicht mehr so viel verloren auf dem täglichen Speise- und Getränkeplan. Zwei Ausnahmen folgen ohnehin noch, mit denen sollte es dann aber gewesen sein (für diejenigen, die jetzt nicht mitgekommen sind, Weihnachten und Silvester sind gemeint…).
Und denjenigen, die sich noch mitten in der Pause befinden, sei gesagt, dass diese schneller zu Ende geht, als man letztendlich glaubt. Und, dass die nachfolgende Saison wieder seeehr lange dauern wird und man sich schon bald die nächste Pause herbeiwünschen wird…in diesem Sinne – viel Glück für Ihren neuerlichen Saisonstart oder noch viel Spaß beim Regenerieren!
Link: www.maxfunsports.com