MaxFun Sports Laufsport Magazin
Wanderpokal und die begehrten Trophäen
Nein, mit „Wanderpokal“ ist hier nicht die Tante gemeint, die sich einen nach dem anderen angelt – bevorzugtes Jagdrevier „Triathleten“, denn die sind (meistens) schön austrainiert, braungebrannt und zählen außerdem allgemein zu den „wilden Hunden“. Auch kein männliches Pendant soll hier in den Mittelpunkt gerückt werden, denn – warum auch immer – so etwas gibt es bei der Gattung mit der „Kombination XY-Chromosom“ scheinbar nicht, in diesem Lager ist man für gewöhnlich stolz darauf, möglichst viele mit den XX-Chromosomen zumindest „kennengelernt“ zu haben, aber von „Wanderpokal“ spricht da keiner, „Helden“ oder „Bösewichte“ treffen die Nägel wesentlich besser auf die zarten Köpfchen, jetzt gäb´s da noch ein kleines Wortspiel mit „Köpfchen“ und „Nageln“, aber das lassen wir lieber.
Nein, es geht um die allerorts so begehrten Trophäen, denen man bei diversen Wettkämpfen so heftig nacheifert, ob es sich nun um Medaillen, Urkunden, Pokale oder gar Geldpreise handelt, hängt meist von der sportlichen Wertigkeit der Messgelegenheiten ab. Siegerehrungen sind dann beliebt, wenn sie möglichst lange NACH dem Wettkampfende möglichst noch länger in dieselbe als Substantiv verwendet gezogen werden. Dann nämlich ist der ganze Sonntag im Allerwertesten, meist kann man sich gerade noch schleunigst auf die Socken machen, um nicht auch noch im Sonntagabendverkehr nach Hause zu stauen. Und das Ganze hoffentlich mit einer Trophäe, am besten mit einem riesigen Pokal, den man dann zu den anderen fünfhundert stellt, und der nicht weniger Staub – weißt du eigentlich, dass dieser hauptsächlich aus alten Hautteilchen, also aus einem selbst, besteht? – fängt als all die anderen „Kameraden“. So man diese nicht längst für einen guten Zweck, beispielsweise für einen Kinder-Benefizlauf, verspendet hat.
Ganz ehrlich? Wer halbwegs sportlich ist, gewinnt – so er auch dermaßen oft an den Start geht – mehr oder weniger jedes Wochenende wenigstens einen Pokal, manchmal sogar mehrere – dann nämlich, wenn es
- eine Klassenwertung,
- eine Gesamtwertung,
- eine Streckenrekordwertung,
- eine Kombinationswertung,
- eine Berufsgruppenwertung und vielleicht noch
- eine Wertungswertung gibt.
Und hat neben den Problemen „vertane Sonntage“, „verstaubte Pokale“, die es zu wischen und polieren gilt, auch noch Platzprobleme.
Man lacht zwar oft über die skurrilen Messies im Fernsehen, aber wenn´s um Wettkampftrophäen geht, kennt man nix: Ein Raum nach dem anderen wird „ausmöbliert“ mit glitzernden Dingsdas, auf denen schön nachzulesen ist, warum man wann wo was gewonnen hat; zusätzlich dazu hängen oder stehen oder liegen im Vorzimmer und im Schlafzimmer sieben verschiedenartige Rennräder, drei Mountainbikes, wenigstens ein Ergometer, ganz zu schweigen von den 37 Paar Lauf-, Wander-, Trekking- und Sonstwaslatschen. Die gesamte Wohnung gleicht eher einem Lauf-/Rad-/Schwimm-/Outdoorfreakfachgeschäft mit Ganzjahresweihnachtsbeleuchtung – statt Kerzen und Lametta halt Pokale und Kehrseiten der Medaillen.
Die Lösung dafür wäre verdammt einfach: Wanderpokale!
Die GesamtsiegerInnen jedes Wettbewerbs – und von mir aus auch sämtliche KlassensiegerInnen – bekommen lediglich einen Leihpokal, den sie im Jahr darauf wieder mitnehmen müssen, damit diese den jeweiligen neuen SiegerInnen überreicht werden können. Alle Probleme gelöst plus viel Geld gespart (von Seiten des Veranstalters)!
Einziges Problem: Was macht man, wenn man nicht mehr starten will? Den Pokal hinschicken? Ihn durch ein Veranstalter-Wanderpokal-Shuttle-Service rechtzeitig abholen lassen? An einer adäquaten Lösung müsste gefeilt werden. Ach ja, und die armen Pokalhersteller hätten recht bald nichts mehr zu tun, sie müssten sich nach anderen Aufgaben umsehen. Vielleicht Umschulung und Wanderpokal-Shuttle-Service-Anbieter werden?
Link: www.Anmeldesystem.com