MaxFun Sports Laufsport Magazin
Vorgaben des Veranstalters
30.10.2015, 16:00:00
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In letzter Zeit häufen sich die Stimmen derer, die meinen, dass es gut wäre, würden die Teilnehmer an einem Ultra selbst entscheiden müssen/dürfen/können, was sie alles mitnehmen auf die lange Reise und was nicht. Sprich, sie wären dafür, dass es von Veranstalterseite her keine vorgeschriebenen Dinge gäbe, die im ebenfalls vorgeschriebenen Rucksack ihre Plätze haben müssen. Für die nicht Eingeweihten, die bislang eher bei kürzeren Wettläufen anzutreffen waren: Es ist üblich, dass man beispielsweise bei einem langen Geländelauf, der heutzutage „Ultra-Trail“ benannt wird, einen Rucksack mit Warnweste, Rettungsdecke, Verbandszeug, Trillerpfeife, Trinkflasche, Regenjacke und dergleichen mit sich zu führen hat. Weiters ist es üblich, dass man vor dem Start, während des Rennens und teilweise auch beim Zieleinlauf kontrolliert wird, ob man eh (noch) alles dabei, sich also auf diese Art und Weise keinen Vorteil verschafft hat (Gewichtseinsparung); UND – darum geht´s hier ja eigentlich – eh noch „sicher“ – soweit man eben in unwegsamem Gelände in schwindenden Höhen und vor allem bei einem Wettkampf ebendort sicher unterwegs sein kann – herumtapst in der Gegend. Nun ist es allerdings vor allem bei Spitzenläufern Usus, dass sie so viel Gewicht einsparen möchten wie nur möglich, keine Frage. Jedes Gramm zählt, auch wenn man 100 und mehr Kilometer um den Mont Blanc oder im Glocknergebiet herumrennt, sieht man sich youtube-Videos von diesen Veranstaltungen an, liest sich Ergebnislisten durch oder steht man als Zuschauer an der Strecke, weiß man, auf welch hohem Niveau dort gelaufen wird. Vor allem Läufer wie Kilian Jornet und die, die in dieser Preisklasse zu finden sind, würden sich freuen über eine Lockerung dieser Bestimmungen, aber wohl auch viele andere, die in den diversen Altersklassen starten. Denn natürlich wollen auch diese Athleten nicht unbedingt zu viel mit sich führen, Länge und Schwierigkeiten dieser Läufe reichen ohnehin schon aus, um den Körpern alles abzuverlangen. Und nicht jeder kann sich sündteure Regenbekleidung, die leicht wie eine Feder und zusammenlegbar auf die Größe des Universums zum Zeitpunkt des Urknalls ist, leisten. Was wiederum heißt, dass man oftmals den größeren Rucksack nehmen muss, was wiederum heißt, dass man alsbald ziemlich verspannt ist in der Nackenmuskulatur, was durchaus bedeuten kann, dass man aus genau diesem Grund irgendwann gezwungen ist, den Wettkampf zu beenden. Nicht, dass das jetzt falsch verstanden wird; natürlich ist es in hochalpinem Gelände dringend notwendig, Dinge mit sich zu führen, die einem im Notfall das Leben retten können. Aber soll man die Starter wirklich immer „zwangsbeglücken“? Sollten diese nicht genauso wie beim Ausüben ihrer Sportart autonom und eigenverantwortlich darüber bestimmen können, was sie mit sich führen und was nicht? Sollten diese Sportler nicht ein wenig vertrauter sein mit der Natur, dem Wetter? Sollten sie nicht im Laufe der langen Trainingszeit ein Gespür dafür entwickelt haben, was sie brauchen und vor allem, mit welchen Dingen sie ganz persönlich gut und gern zurechtkommen? Ein schwieriges Thema, keine Frage, denn auf der einen Seite muss jeder Teilnehmer unterschreiben, dass er auf eigene Gefahr startet, auf der anderen will natürlich kein Veranstalter irgendwelche Horrormeldungen über irgendwelche Teilnehmer an seinem Rennen lesen, Meldungen, die darauf zurückzuführen sind, dass die Ausrüstungen mangelhaft und die Folgen unvermeidbar waren. Um es mit Reinhold Messner zu halten: Wer in die Berge geht, ist SELBST für sich verantwortlich, der sollte auch kein Handy mit sich führen. Der Ausnahmebergsteiger ist allerdings auch keine „solchen“ Wettläufe in DEM Sinn mitgelaufen. Kompliziert, kompliziert… Link: www.Anmeldesystem.com |