MaxFun Sports Laufsport Magazin
Trainingsstart in die neue Saison
So musste es ja kommen, und irgendwie war es klar, dass der November auch heuer wieder keine Ewigkeit dauern würde, was wiederum bedeutet, dass der so dringend benötigte Erholungs- und Regenerationsmonat vorbei ist. Wobei es vielen vielleicht sogar schwergefallen war, bei frühlingshaften Temperaturen wahrhaftig nur auf der Couch herumzulungern, Chips und Torten in sich hineinzustopfen, jede Menge Soft- oder auch Harddrinks in sich hineinzuschütten und sieben bis zwölf Kilogramm reinste Fettmasse zuzulegen. Der eine oder die andere war öfter als geplant im Stadion oder irgendwo draußen in der Wildnis anzutreffen, hochkonzentriert, nassgeschwitzt bis auf die Knochen und mit Schaum vorm Mund…
Na jetzt mal halblang, weder so noch so sollte er gewesen sein, der Wonnemonat November, aber nun ist langsam Schluss mit lustig, auf geht´s zu neuen Taten, doch wie fängt man an? Zunächst einmal erscheint es sehr wichtig, ÜBERHAUPT wieder auf die Beine zu kommen, wer wirklich gut ausgeruht hat nach seinem letzten Marathon, Ironman oder Ultra, befindet sich im Ruhemodus, was heißt, dass sich sowohl Körper als auch Geist mehr als daran gewöhnt haben, sehr sparsam mit allem umzugehen. Belastungen sind in einer solchen Phase ja eher unerwünscht, wenn, dann sollten sie spielerischen Charakter gehabt haben, und da MUSS man eben wieder hineinfinden in den anderen Modus. Aus diesem Grunde wählt man die ersten Trainingsbelastungen bewusst so aus, dass sich sowohl Intensitäten als auch Umfänge am alleruntersten Winkel der Belastungsskalen befinden. Natürlich hängt alles vom jeweiligen Leistungsniveau und von den bisher gewohnten Trainingsleistungen ab, nichtsdestotrotz muss sich jeder gerade JETZT klar darüber sein, dass man noch sehr lange Zeit hat bis zum ersten Wettkampf-Höhepunkt. Ergo muss noch verdammt viel Spielraum nach oben sein, sprich, es muss möglich sein, dass sowohl Umfänge als auch Intensitäten sehr lange gesteigert werden können.
Ein Beispiel: Wessen letztes Intervalltraining vor seinem letzten Wettkampfhöhepunkt zehn 1000er-Intervalle beinhaltet hat, der kann und sollte getrost mit maximal 3.000m Belastung beginnen, das könnten ein paar 400er sein, denen ein 1000er zum Abschluss folgt, man könnte 10x 1 Min mit einem abschließenden 800er absolvieren oder dergleichen: WENIG sollte es auf jeden Fall sein, und nicht gerade intensiv. Wer in Höchstform um die 3Min30s läuft, kann bei seinen ersten Intervallen durchaus 15-30s dazugeben, es soll ja nur ein erstes Hintasten, ein erstes Hineinschnuppern sein. Ähnlich verhält es sich mit den so beliebten langen Dauerläufen an den Wochenenden. Wer vor seinem letzten Marathon 38km am Stück, die vielleicht auch noch negativ (schneller werdend), gelaufen ist, darf jetzt auch mal mit 15km beginnen, klar, das ist noch kein „long jog“, aber sowohl für das Intervalltraining als auch den Dauerlauf lang gilt: LANGSAM und INTELLIGENT beginnen, man will ja viele Wochen lang steigern können. Diejenigen, die gleich bei den allerersten Trainingseinheiten „aufzeigen“, sind diejenigen, die dann, wenn die wirklich wichtigen Wettkämpfe anstehen, ihr Pulver längst schon wieder verschossen haben…
Gerade in den Wintermonaten darf höchstes Augenmerk auf Kräftigungs- und allgemeines Athletiktraining gelegt werden. Wer JETZT vermehrt auf seine Rumpfstabilisation achtet, wird im Durchschnitt wesentlich seltener verletzt sein als diejenigen, die „nur“ Kilometer runterspulen. Und die Empfehlung von jedem Jahr: Je weiter der Saisonhöhepunkt entfernt, desto unspezifischer darf das Training sein. Also: Hinaus in den SCHNEE zum Langlaufen, Tourenskigehen, Rodeln, ähm, bloß, wo ist er eigentlich, der Dings, viele, vor allem sehr junge, kennen ihn gar nicht mehr, den, ähm, das weiße Gold, den Weihnachtszauber aus gefrorenem Wasser, tja…lang ist´s her, verdammt lang…
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