MaxFun Sports Laufsport Magazin

Rückblick zum Athen Marathon

09.11.2015, 10:00:00
Foto:
Athen Marathon, International Laufsport

Mehr als 10.000 Teilnehmer starteten am 8. November um 9:00 Uhr

Um in der offiziellen Ergebnisliste aufzuscheinen, musste man vor 17:30 Uhr im Ziel sein. Diese doch recht großzügige Ziel-Zeitvorgabe mag zum einen der Tatsache geschuldet sein, dass die Strecke nicht so ganz leicht ist, nach 32 km etwa erreicht man Agia Paraskevi, und das liegt 240m über dem Meeresniveau, danach geht es bergab durch Chalandri und Cholargos in die Kernstadt von Athen, in der man im Panathinaiko-Stadion schließlich das Ziel erreicht.

Zum anderen, um bei den 8,5 Stunden Zeitlimit zu bleiben, sollen und dürfen auch die Powerwalker auf ihre Rechnung kommen, und einen Marathon geht man nun mal nicht so schnell. Schon gar nicht einen derartig geschichtsträchtigen, einen, der von Marathon nach Athen führt, einen, den einst Pheidippides, der Bote, zurückgelegt haben soll, im Jahre 490 v. Chr., und der nach der Verkündung des Sieges tot zusammengebrochen sein soll. Oder einen (Marathon), den man anlässlich der 1. Olympischen Spiele der Neuzeit anno 1896 ausgetragen hatte; den der Grieche Spyridon Louis in einer Zeit von 2h58Min und 50s gewinnen konnte, gut, die Streckenlänge betrug damals „nur“ in etwa 40km, auf die heutige offizielle Distanz von 42,195km einigte man sich erst 1921, das wiederum aufgrund der offiziellen Streckenlänge des Olympischen Marathons von 1908 in London. Da kenn sich einer aus…

Ausgekannt dürften sich zumindest die beiden Sieger haben an diesem zweiten Novemberwochenende, Minora Hayakari und Christoforus Merousis lauten die Namen der und des Ersten, die Zeiten waren allerdings nicht ganz so berauschend wie die der beiden Streckenrekordhalter, bei den Damen lief die Japanerin Mizuki Noguchi im Jahre 2004 mit 2h26Min und 20s so langsam nicht, bei den Herren war es im Vorjahr der Kenianer Felix Kipchirchir Kandie, der nur knapp über 2h und 10Min geblieben ist.

Aber was sind schon berauschende Zeiten in Zeiten wie diesen, in denen sich einige wenige immer mehr an die 2-Stunden-Schallmauer heranpirschen, andere sich eher dem Flair und der Atmosphäre eines geschichtsträchtigen Landes und dessen Kultur hingeben. Dass man dafür kaum einen besseren Landstrich als Griechenlands Hauptstadt mitsamt seiner Hügel im Umland wählen kann, wird einem spätestens dann bewusst, wenn man das maritime Aerosol inhaliert und gleichzeitig von all der göttlichen Kraft, die nicht zuletzt den so feinen uralten Bauwerken innewohnt, betört wird – beim Laufen, versteht sich, beim Marathonlaufen. Alle der knapp über 600.000 Einwohner von Athen-Zentrum werden wohl nicht zugesehen haben, gut, genauer betrachtet muss man noch Athen-Nord, Athen-West, Athen-Süd und einige Vororte dazurechnen, dann kommt man bald auf 4 Mio. Einwohner, doch auch die werden wohl kaum alle vor Ort gewesen sein. Man hat ja momentan andere Probleme, leider…und ob man diese auf rein philosophische Art und Weise wird lösen können, steht in den Sternen, sofern auch welche vorhanden. Die Liste der dort einst gelebt habenden Persönlichkeiten liest sich auf jeden Fall so wie das „Who is who“ der „Liebe zur Weisheit“, aber das weiß man hoffentlich auch ohne den Athen-Marathon je gelaufen zu sein und dabei über Gott und die Welt nachgedacht zu haben. Spätestens knapp vor dem Ziel erfährt oder besser „erläuft“ dann wohl jeder, dass er eigentlich nichts weiß. Wobei „eigentlich“ ja stets impliziert, dass anders ist, was so sein sollte, wer über Ähnliches denkend in sich gehen möchte, kann dies wieder am 13. November 2016, dann findet der nächste Marathon von Marathon nach Athen statt. In diesem Sinne…

Link: www.athensauthenticmarathon.gr

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