MaxFun Sports Laufsport Magazin
Laufsport trotz Asthma - mit Sicherheit jetzt erst recht
Doch was, wenn die Bronchien "dicht machen" und die weit verbreitete Erkrankung Asthma den Spaß am Laufen trübt. In kaum einem anderen Bereich ist die alte Binsenweisheit "Es ist ein Grund, aber kein Hindernis" zutreffender als in diesen Fällen. Schon lange ist es kein Geheimnis mehr, das sich Laufsport positiv auf das Krankheitsbild auswirkt. Asthma ist also eher ein Grund, mit dem Laufen anzufangen statt sich als passionierter Laufsportler wegen der Gesundheitsstörung zurückzunehmen. Ein paar Hindernisse sind zu umschiffen, und die Kenntnisse von Ursache, Wirkung und Vorgängen im Körper sind die halbe Miete.
Schreckgespenst Bronchialverengung
Die Grunderkrankung des Asthma bronchiale basiert in der Regel auf akuten oder chronischen Entzündungsvorgängen oder Überempfindlichkeiten der Atemwege. Diese Läsionen rufen anfallsartige Verengungen der Bronchien hervor, die Atemnot und sofortigem Leistungsabfall mit sich bringen. Fulminante Verläufe können bis zur Notwendigkeit notärztlichen Eingreifens führen. Sofort- und Dauermedikation schaffen Abhilfe, so dass Patienten außerhalb der Anfälle absolut beschwerdefrei sind.
Auslösende Momente sind :
- Allergene (Pollen, Staub, Umweltbelastungen, Insektenstiche)
- sehr kalte oder trockene Luft
- Überanstrengung, unvermittelter Abruf von Maximalleistungen
Rundum gut vorbereitet an den Start
Wichtigste Voraussetzung für ein sorgenfreies Laufvergnügen mit Asthma ist die enge Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Arzt. Mit sorgfältiger Diagnostik wird dieser den Schweregrad und die individuelle Charakteristik der Erkrankung bestimmen. So ist eine optimierte medikamentöse Therapie möglich, die die Symptome beherrschbar macht, in günstigen Fällen sogar ganz ausschaltet.
Rund um Training und Wettkampf haben sich einige Tipps für die Praxis besonders bewährt:
- Für den Fall der Fälle: Immer das Notfallmedikament mitführen!
- Triggersituationen nach Möglichkeit meiden (z.B.: extremer Pollenflug oder Witterungsbedingungen)
- sorgfältiges "Warmmachen", Maximalleistung nicht abrupt abrufen
- Führen eines Trainings- und Wettkampftagebuches (hat positive Auswirkung auf die psychische Stabilität und liefert dem behandelnden Arzt wertvolle Informationen)
- Für Wettkämpfe: ärztliches Attest und NADA-Bescheinigung mitführen, Medikamenteneinnahme dokumentieren
Keine Angst vor der Dopingfalle: Fairness und Transparenz bringen Sicherheit
Im ersten Moment mag es erschreckend klingen: Nahezu jedes für Asthmatiker hilfreiche Medikament steht auf der Dopingliste, unabhängig davon, ob die Substanz für den Anwender überhaupt leistungssteigernd ist oder nicht. Das ist allerdings kein Grund zur Panik. Die Nationale Antidoping-Agentur Deutschlands (NADA) lässt Ausnahmen zu. Durch eigeninitiatives Einreichen der Krankenakte (Leistungssportler und Kaderangehörige) oder Vorlage eines ärztlichen Attestes (Freizeit- oder ambitionierte Hobbysportler) erhält der Betroffene eine Ausnahmegenehmigung für die einschlägigen Medikamente und hat bei Wettkampf oder Trainingskontrollen nichts zu befürchten. Fairness und Transparenz ist sichergestellt. Wer unsicher ist, kann sich auf der kostenlose Internetplattform oder App "NADAmed" informieren.
Therapie mit positiven Nebenwirkungen: Laufen
Gerade für laufbegeisterte Betroffene beziehen sich die erforderlichen "Einschränkungen" auf umsichtigen und aufgeklärten Umgang mit der Krankheit. Leistungsbild und Leistungsfähigkeit bleiben in der überwältigenden Mehrheit der Fälle voll erhalten. Regelmäßiges Training stärkt das Bronchial- und Atemwegssystem, hebt die Schwelle zur Atemnot und hat sich als begleitende bzw. Medikamente ersetzende Therapie bewährt.
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