MaxFun Sports Laufsport Magazin
Der Weg zum Erfolg
Nein? Das sollten Sie aber, denn Erfolg kann einfach „so“ passieren – also, ohne dass man sich bewusst macht, warum man ihn eigentlich hat – und er kann ganz gezielt angesteuert werden – ohne Garantier natürlich, dass man ihn auch erreicht. Bradley Wiggins, seines Zeichens x-facher Olympiasieger und Gewinner der Tour de France 2012, zum Beispiel hat sich vor wichtigen Rennen stets von seiner Ehefrau den Koffer tragen lassen, also etwa zum Auto. Um sich sein Kreuz nicht zu verreißen und somit das ganze Training, das er absolviert hat für dieses eine Rennen, zunichte zu machen. Das mag jetzt vielleicht ein wenig seltsam klingen, Faktum ist aber, dass viele Kleinigkeiten ein großes Ganzes ergeben können.
Nun muss man unter Umständen nicht so weit gehen, dass man seine Ehefrau dazu verpflichtet, den Koffer ins Auto und wieder heraus zu heben, die wenigsten von uns fahren um den Sieg bei der großen Schleife durch Frankreich mit, aber zumindest aufpassen sollte man beim Heben des Teils (gerader Rücken, keine Drehbewegungen, etc.). Warum dieses Beispiel erwähnt wird? Nun, Spitzensportler, die um den Weltmeisterschaftstitel oder den Olympiasieg kämpfen, überlassen heutzutage kaum mehr etwas dem Zufall, fast alles ist bis ins kleinste Detail durchgeplant. So akribisch muss der ambitionierte Hobbysportler zwar wohl nicht vorgehen, allerdings lohnt sich eine gewisse geplante Genauigkeit im Vorfeld eines Wettbewerbs schon. Ein paar Beispiele gefällig?
Wer etwa vor dem Start eines Wettkampfes zu trockenem Munde neigt, sollte stets ein kleines Fläschchen mit Flüssigkeit bei sich haben – mit einer Flüssigkeit, die man auch gut verträgt. Oft ist das „nur“ Wasser, das knapp vor dem Startschuss nicht einmal getrunken, sondern nur gespült wird. Viele schwören auch auf ein wenig Power-Gel ca. 15 Minuten vor dem Start. Da muss jeder seinen eigenen Rhythmus, sein eigenes Prozedere finden. Viele sind vor dem Start recht nervös, auch wenn es banal klingt, Klopapier nicht vergessen, denn die Nervosität schlägt sich bei vielen auf den Magen-Darm-Trakt, das wiederum führt durchaus zu recht lockerem Stuhlgang; und wer mit dem Gefühl, noch einmal zu müssen, am Start steht, bringt mit Sicherheit keine für ihn akzeptable Leistung.
Im Wettkampf selbst sollte man dann versuchen, so wenig wie möglich dem Zufall zu überlassen. Klar, wer bei einem Radrennen am Start steht und nicht um ein paar Klassen stärker als alle anderen ist, muss wohl oder übel auch hinnehmen, dass viele andere das Rennen und dessen Taktik mitbestimmen. Aber etwa bei einem 10-km-Wettlauf tut man gut daran, von Anfang an ganz stur sein Tempo (das man natürlich kennen muss) zu laufen; auf längeren Distanzen sollte man unbedingt seinen Ess- und Trinkplan einhalten, sonst kommt man nur mit Müh und Not ins Ziel.
Alles, was Erfolg ausmacht, bedarf (meistens) einer großen Portion Erfahrung. Natürlich gibt es sie, die Gewinnertypen, die scheinbar wie Phönix aus der Asche schießen und alles mit einer Leichtigkeit zusammenbringen, dass man es nicht glauben möchte. Der Großteil der Menschen ist aber so gepolt, dass er zunächst Erfahrung sammeln muss, Rituale aufbauen, und lernt, so wenige Fehler wie möglich zu machen. Beziehungsweise, so viel wie möglich richtig zu machen. Und selbst dann ist der Erfolg nicht vorprogrammiert. Es lohnt sich allerdings auf jeden Fall, sich einmal hinzusetzen und darüber nachzudenken, warum verschiedene Dinge gut geklappt haben und verschiedene nicht.
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