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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Der beste Marathonläufer?

Wann fällt sie, die 2-Stunden-Schallmauer im Marathon?

Glaubt man der Mathematik und deren untrüglichen Kurven, wird irgendwann zwischen 2020 und 2030 der erste Mensch bei 1h59Min und ein paar Zerquetschten einlaufen. Doch blicken wir zunächst ein wenig zurück. Nicht erst seit dem ersten Olympischen Marathon der Neuzeit im Jahre 1896 war sie losgegangen, die Jagd nach den Siegen und Rekorden in dieser längsten Disziplin der Leichtathletik. Schon lange davor hatten sogenannte Schauläufer ihr Geld mit Siegen in diversen Straßenläufen verdient, die Distanzen bewegten sich damals zwischen 15 und mehreren 100 (!!!) Kilometern, schon damals hatte man allerdings irgendwie einen besonderen Fokus auf die 25-Meilen-Strecke gelegt. Und auch, wenn diese nicht ganz den heute gängigen 26,22-Meilen entsprechen, kann man sagen, dass Marathon schon viel älter ist. Der geht bekanntlich zurück auf die Schlacht von Marathon, und dieser Bote war ja auch nicht einfach auf Holodaroh so weit gelaufen, um den Sieg zu verkünden. Laufen ist die ursprünglichste, humane Bewegung, schon in grauer Vorzeit haben die ersten Menschenähnlichen angeblich sogenannte Ausdauerjagden veranstaltet, bei denen sie wilden Tieren „einfach“ solange nachgelaufen und –gegangen waren, bis diese tot zusammengebrochen waren. Weil diese ua. eine Fähigkeit nicht besitzen; die des Schwitzenkönnens, der Mensch ist sozusagen Meister im Schwitzen, gute Ausdauersportler schwitzen mehr und können dadurch ihre Körper mehr und besser kühlen.

Eigentlich hätte die 2-h-Schallmauer bereits vor ein paar Jahren fallen können, zumindest gehen einige Experten davon aus. Ein Haile Gebrselassie in Höchstform wäre dieser Marke wohl näher gekommen, als das Laufwunder schlechthin schließlich auf die lange Distanz wechselte, hatte der 5- und 10-km-Spezialist von einst seinen Zenit wohl schon überschritten. Dasselbe mag für Kenny Bekele gelten, interessant wäre es wohl auch geworden, wenn Sammy Wanjiru, der Olympiasieger von Peking (2h06Min32s, und das in einem Olympischen Rennen!!!), der ua. London und Chicago gewinnen konnte (z. B. 2009, beide Marathons mit Streckenrekorden), nicht 2011 auf eher mysteriöse Art und Weise ums Leben gekommen wäre. Welcher Umstände bedarf es nun, dass die 2 verschwindet und die magische 1 vor dem Rest der Ziffern aufleuchten wird? Nun, zum einen wohl noch etwas Zeit. Zum anderen ein vollkommen kompromissloses Rennen. Sobald es „auch“ um den Sieg geht und sich die Stars nur ein wenig belauern, ist vorbei, was noch gar nicht richtig begonnen hat. Dann natürlich eine topfebene, sauschnelle Strecke, Windstille und überhaupt perfekte äußere Bedingungen. So manch einer wird sich natürlich fragen, warum man nicht gleich auf ein 400-m-Oval ausweicht, dort müssten keine Kilometer vermessen werden, die Zuschauerränge wären wohl randvoll, man könnte – ähnlich wie beim Rad-Stundenweltrekord – motivierende Musik individuell zugeschnitten auf den jeweiligen Weltrekord-Aspiranten spielen, usw. Diese Frage ist berechtigt, durchaus, denn bis auf den Halbmarathon-Weltrekord hat man ja auch quasi sämtliche relevanten Bestmarken auf den Laufbahnen dieser Welt aufgestellt.

Vielleicht müsste man aber auch einfach anders an die Sache herangehen. Um eine sub-2-h-Zeit zu erzielen, bedarf es einer durchschnittlichen km-Leistung von 2Min50s. Man könnte hergehen und eine große Summe ausschreiben für denjenigen, der am längsten – im besten Fall natürlich bis zum Ende des Marathons – exakt dieses Tempo laufen kann. Für alle „Abschnittserfolge“, also etwa nach 20, 25, 30, usw. Kilometern gibt es eine Prämie. Erstens würden die Topläufer mit einem solchen System auf jeden Fall mit einer solchen Pace starten, zweitens gäbe es sicherlich genügend Sponsoren, man denke nur an die Laufschuhhersteller, die sich so etwas verdammt viel kosten lassen würden. Denn schon jetzt steckt man unglaublich viel Geld in das Knacken dieser Schallmauer…

Link: www.maxfunsports.com

06.11.2015, 19:00:00
Foto: MaxFun Sports
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